Wahl in den USA:US-Wahlleiter versichern: Stimmen werden korrekt gezählt

In einer gemeinsamen Mitteilung sagen zwei Verbände von Wahlaufsehern eine sichere und regelkonforme Abstimmung zu. Klimaaktivistin Luisa Neubauer auf Wahlkampf in Pennsylvania unterwegs.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zur US-Wahl.

Wichtige Updates

Auch Swing State Nevada geht an Trump

US- Notenbankchef signalisiert Bereitschaft, sich gegen Trump zu stellen  

Putin lobt Trump und zeigt Gesprächsbereitschaft

Umfrage: US-Bürger sehen Migration als Thema Nummer Eins für Trump

Biden: „Wir akzeptieren die Entscheidung, die das Land getroffen hat“

Lara Thiede
Lara Thiede

Trump will Susie Wiles zur Stabschefin machen

Der gewählte Präsident Donald Trump wird Susie Wiles, seine Wahlkampfmanagerin, zur Chief of Staff im Weißen Haus ernennen. „Susie Wiles hat mir gerade geholfen, einen der größten politischen Siege in der amerikanischen Geschichte zu erringen“, sagte Trump in einer Erklärung. „Susie ist hart, klug, innovativ und wird allgemein bewundert und respektiert. Susie wird weiterhin unermüdlich daran arbeiten, Amerika wieder großartig zu machen.“

Wiles wird die erste weibliche Stabschefin des Weißen Hauses sein. In diesem Job wird die erfahrene Republikanerin viel Macht haben. Das Amt dient unter anderem dazu, den Zugang zum Oberbefehlshaber zu regulieren, es ist eine der Schlüsselpositionen für jede Regierung. Wiles gehört als politische Strategin seit Jahren zum engsten Kreis Trumps.

Wer sonst noch Posten in Trumps Team besetzen könnte, dazu hat sich mein Kollege und US-Korrespondent Boris Herrmann bereits Gedanken gemacht:
Joscha Westerkamp
Joscha Westerkamp

Auch Swing State Nevada geht an Trump

In Nevada sichert sich Trump sechs weitere Stimmen der Wahlleute. Er hat dort aktuell gut drei Prozentpunkte mehr als Harris, sodass die letzten Stimmzettel, die noch ausgezählt werden müssen, das Ergebnis nicht mehr ändern können. Damit sind sechs der sieben Swing States an den Republikaner gefallen.

Auch im letzten noch nicht ausgezählten Swing State, Arizona, liegt Trump deutlich vorn. Dort beträgt sein aktueller Vorsprung zu Harris über fünf Prozentpunkte – das ist mehr Abstand als in allen bereits gewonnen Swing States. Ein Viertel der Stimmen in Arizona muss aber noch ausgezählt werden.

Eine grafische Übersicht zu den Auszählungen in allen Bundesstaaten, die auch weiterhin live aktualisiert wird, finden Sie hier:
Joscha Westerkamp
Joscha Westerkamp

Deutsche Rüstungsbranche erwartet nach Trump-Sieg weiteren Schub

Die deutsche Rüstungsindustrie stellt sich bereits darauf ein, durch steigende Verteidigungsausgaben in Europa von Donald Trumps Wahlsieg zu profitieren. Schon im Laufe dieses Jahres sind die Aktien von Rheinmetall um mehr als 70 Prozent gestiegen. Auch die Aktien des Münchner Rüstungskonzerns Hensoldt stiegen seit Januar erheblich, um etwa 27 Prozent. Als Trumps Wahlsieg sicher war, stiegen die Aktien beider Konzerne weiter in die Höhe.

Während seiner ersten Amtszeit als Präsident hatte sich Trump mehrfach über die niedrigen Militärausgaben in Europa beschwert. Er drohte mit dem Bruch der Nato, sollten die Mitglieder nicht mehr Geld für ihre Streitkräfte bereitstellen. Nun kommt von verschiedensten Seiten die Forderung, sich mit steigenden militärischen Ausgaben selbständiger von den USA zu machen, die zuletzt ein enger Partner Deutschlands waren.

Auch SZ-Chefredakteur Wolfgang Krach fordert in einem Kommentar, Deutschland werde mit dem Sieg Trumps „wesentlich mehr Geld“ in seine Verteidigung investieren müssen (SZ Plus):
Claudia Koestler
Claudia Koestler

US-Notenbankchef signalisiert Bereitschaft, sich gegen Trump zu stellen 

Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, sagt, er sei bereit, die US-Notenbank nach Donald Trumps Wiederwahl vor politischem Druck zu schützen. Auf eine entsprechende Nachfrage sagte er am Donnerstag, er werde nicht zurücktreten, sollte Trump seinen Rücktritt fordern. Die Aussagen macht er bei einer Pressekonferenz im Anschluss an eine zweitägige Sitzung der Notenbank.

Donald Trump hatte während seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus die Entlassung des Notenbank-Chefs in Erwägung gezogen. Powell sagte nun, ein US-Präsident habe nicht die rechtliche Befugnis, den Vorsitzenden oder andere hochrangige Notenbank-Beamte in Washington zu degradieren oder zu entlassen.

Obwohl Trump Powell 2018 überhaupt erst zum Vorsitzenden der US-Notenbank ernannt hatte, ging er schnell dazu über, ihn öffentlich zu kritisieren und aufzufordern, die Zinssätze nicht mehr anzuheben. Powells Aussagen nur zwei Tage nach Trumps Wiederwahl deuten einen möglichen bevorstehenden Machtkampf an, zwischen der Zentralbank und einem Präsidenten, der darauf besteht, dass er ein Mitspracherecht bei der Zinspolitik haben sollte.

Mehr zum Konflikt zwischen dem designierten US-Präsidenten und der Notenbank, lesen Sie im Text meiner Kollegin Ann-Kathrin Nezik:
Lara Thiede
Lara Thiede

Merz: Europa kann Trump beeindrucken 

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz wirbt für ein starkes Auftreten der europäischen Länder gegenüber dem designierten US-Präsidenten Donald Trump. Europa müsse mit einer Stimme sprechen, „das wird Eindruck machen in Amerika“, sagte der CDU-Politiker in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner. „Donald Trump beeindruckt nicht Schwäche, sondern nur Stärke, auch Widerspruch.“ So könne Europa mit der neuen Regierung in den USA klarkommen.

Zugleich müsse Deutschland aber auch mehr für die eigene Sicherheit tun. Das Geschäftsmodell, selbst billig zu importieren, teuer zu exportieren und die USA die Sicherheit bezahlen zu lassen, „das ist jetzt zu Ende“, sagte Merz. „Das ist aber auch gar nicht so tragisch. Da müssen wir uns drauf einstellen und da müssen wir damit umgehen und müssen die Konsequenzen daraus ziehen.“ 
Lara Thiede
Lara Thiede

Biden will eine Studie zu Flüssigerdgas schnell abschließen - um Trumps Pläne auszubremsen

Die Biden-Regierung arbeitet an einer Studie, die die Pläne des designierten Präsidenten Trump erschweren könnte. Dieser hat versprochen, neue Exportterminals für Flüssigerdgas sofort zu genehmigen. Die Studie untersucht seit Januar die Auswirkungen von Flüssigerdgas-Exporten auf Klima, Wirtschaft und nationale Sicherheit. Biden hatte ein Moratorium für neue Exporte verhängt, das Trump am ersten Tag seiner Amtszeit beenden will. Sollte die Studie zeigen, dass solche Exporte mehr negative als positive Folgen hätten, könnten entsprechende Bemühungen der Trump-Regierung gerichtlich angefochten werden. Das Energieministerium strebt an, die Studie vor Trumps Vereidigung als 47. Präsident zu veröffentlichen.

Negative Ergebnisse der Studie könnten den Ausbau neuer Projekte wohl lediglich bremsen und rechtliche Unsicherheit für Betreiber schaffen. Trumps Sieg wird voraussichtlich dennoch die Genehmigung neuer Flüssigerdgas-Terminals erleichtern und die USA als weltweit größten Lieferanten dafür stärken. Aktien von US-Flüssigerdgas-Unternehmen stiegen nach Trumps Wahlsieg stark, da die Branche mit einer Lockerung der Vorschriften rechnet.
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Putin lobt Trump und zeigt Gesprächsbereitschaft

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Donald Trump zu seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert und sich offen für Gespräche mit dem künftigen amerikanischen Staatsoberhaupt gezeigt. In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zum Wahlausgang äußerte sich Putin am Donnerstagabend auf der Jahrestagung des Valdai-Diskussionsklubs in Sotschi. „Die Äußerungen über den Wunsch, die Beziehungen zu Russland wiederherzustellen und zur Beendigung der Ukraine-Krise beizutragen, verdienen Aufmerksamkeit", erklärte der Kremlchef mit Blick auf Trumps Wahlkampfversprechen, er werde Russlands Angriffskrieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden. Putin betonte seine grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit: „Ich habe immer gesagt, dass wir mit jedem Staatschef zusammenarbeiten werden, der das Vertrauen des amerikanischen Volkes hat."

Allerdings ließ Putin nicht erkennen, dass Russland zu Zugeständnissen im Ukraine-Konflikt bereit wäre. Der russische Präsident hat in der Vergangenheit wiederholt seine Gesprächsbereitschaft betont, gleichzeitig aber darauf bestanden, dass bei Verhandlungen die aktuelle Situation vor Ort berücksichtigt werden müsse - eine Anspielung auf die von Russland besetzten Gebiete im Süden und Osten der Ukraine. 

Putin lobte Trump zudem für dessen Reaktion auf das Attentat am 14. Juli während eines Wahlkampfauftritts im Bundesstaat Pennsylvania. „So wie ich das sehe, hat er sich sehr korrekt verhalten, mutig, wie ein echter Mann“, sagte Putin. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Umfrage: US-Bürger sehen Migration als Thema Nummer Eins für Trump

Einer Umfrage zufolge wissen US-Bürger sehr genau, was auf der Agenda des wiedergewählten Präsidenten Trump ganz oben stehen sollte: Migration. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung von Reuters/Ipsos sagten ein Viertel, das Thema sollte in den ersten 100 Tagen nach der Amtsübernahme die Priorität des neuen Präsidenten sein. Dagegen finden 14 Prozent, Trump solle sich auf die Ungleichheit bei den Einkommen konzentrieren. Zwölf Prozent sehen das Thema Steuern als Priorität. Das Gesundheitssystem, Kriminalität, Arbeitsplätze und Umweltschutz folgten mit deutlich kleineren Prozentwerten.

Unabhängig von der Parteizugehörigkeit zeigten sich 82 Prozent der Befragten überzeugt, dass Trump wie angekündigt Massenausweisungen von Migranten anordnen werde. Ebenfalls 82 Prozent der Demokraten zeigten sich deshalb besorgt, wie auch 40 Prozent von Unabhängigen. Dagegen sagten neun von zehn Republikanern, sie seien deshalb nicht besorgt.

Trump kündigte bei NBC News an, er werde seine versprochenen Massendeportationen unabhängig von deren Kosten für den Staat vornehmen. Eigentlich habe man keine Wahl, sagte er dem US-Sender. Der designierte Vizepräsident J. D. Vance ließ wissen, es könnten auf diese Weise etwa eine Million Menschen pro Jahr aus dem Land gebracht werden. Die Migration war eines der wichtigsten Themen für Trump im Wahlkampf. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Trump: Bereits mit 70 Staats- und Regierungschefs telefoniert

Seit seinem Wahlsieg habe er mit etwa 70 Staats- und Regierungschefs gesprochen, sagte der Republikaner Donald Trump in einem Interview mit dem TV-Sender NBC. Nicht darunter gewesen sei Russlands Präsident Wladimir Putin. Er gehe aber davon aus, dass es bald zu einem entsprechenden Gespräch kommen werde. Putin hatte Trump zuvor öffentlich gratuliert und sich grundsätzlich offen gezeigt für eine Wiederaufnahme des Kontakts. Er betonte aber, Trump nicht selbst anzurufen, weil viele westliche Führer den Kontakt mit Russland lieber mieden.

Trump hatte im Wahlkampf gesagt, er werde Russlands Angriffskrieg in der Ukraine in kürzester Zeit beenden. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat bereits mit Trump gesprochen, das Telefonat bezeichnete er als „ausgezeichnet“. Die beiden seien sich darin einig, einen „engen Dialog“ zu führen und die Zusammenarbeit voranzutreiben, schrieb Selenskij auf der Plattform X. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Biden: „Wir akzeptieren die Entscheidung, die das Land getroffen hat“

Der US-Präsident wendet sich mit einer Rede an die Nation. Das amerikanische Volk verdiene eine friedliche und geordnete Machtübergabe, sagt Biden in Washington. Das habe er am Vortag auch Donald Trump gesagt, als er ihm per Telefon zum Wahlsieg gratulierte. 

Auch mit Kamala Harris habe er gesprochen. Sie und ihr Team sollten stolz sein auf ihren Wahlkampf, sagt Biden. Ein Wahlkampf sei ein Wettbewerb, man wähle einen Kandidaten oder eine Kandidatin aus. Diesen Kampf habe man verloren. Der Demokrat betont: „Wir akzeptieren die Entscheidung, die das Land getroffen hat.“ Das Wahlsystem des Landes sei ehrlich, fair und transparent, man könne ihm vertrauen. Gleichzeitig macht Biden den Demokraten Mut. „Eine Niederlage bedeutet nicht, dass wir besiegt wurden“, sagt er. „Rückschläge sind unvermeidlich, aber Aufgeben ist unverzeihlich.“ Man müsse für das Amerika, von dem man träume, weiterkämpfen.

Etwa acht Minuten spricht Biden vor dem Weißen Haus, der Ton ist versöhnlich. Mehrmals nimmt er Bezug auf die lange Geschichte der USA und ihrer Demokratie. Zum Schluss der Ansprache appelliert Biden: „Vergesst nicht, was wir alles erreicht haben.“ Man habe Amerika zum Besseren verändert. In den letzten Wochen bis zur Amtsübergabe gelte es nun, das zu Ende zu bringen, was man angefangen habe.

Die Worte des Staatschefs seien beruhigend, wenn man bedenke, dass sogar von einem möglichen Bürgerkrieg die Rede gewesen war, schreibt US-Korrespondent Peter Burghardt über Bidens Auftritt: 
Theresa Parstorfer
Theresa Parstorfer

Die SZ berichtet

Lesen Sie unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zur Wahl in den USA: 

  • Ein eindringliches Vermächtnis ohne Wut: Die Wahlverliererin Harris hält zum Ende ihre bislang beste Rede. Im Innenhof der Howard University trauern Studierende um ihre Hoffnung, die gegen Donald Trump untergegangen ist. Von Peter Burghardt. (SZ Plus)

  • Trumps Freibrief wird schon aufgesetzt: Der Republikaner wollte mitunter erneut US-Präsident werden, um die gegen ihn laufenden Strafverfahren zu stoppen. Nun zeigt sich, dass er dafür keinen Finger rühren muss. Von Fabian Fellmann. (SZ Plus)

  • Kamala Harris’ Niederlage zeigt, mit der Gleichberechtigung ist’s nicht weit her. Den Menschen in Amerika ist ein wirres Zeug redender Mann allemal lieber als eine Frau. Ein Kommentar von Katharina Riehl. (SZ Plus)

  • Wie Trumps Sieg Macron beflügelt: Erst die Wahl in den USA, dann das Ampel-Aus in Berlin: Frankreichs Präsident sieht sich bereits in einer neuen Führungsrolle in Europa – als transatlantischer Mittler. Von Oliver Meiler. 

  • Wer mit Trump regieren könnte: In den kommenden Monaten wird der zukünftige US-Präsident ein Team für die entscheidenden Ämter zusammenstellen. Längst gelten engste Vertraute, Untergebene und Familienmitglieder als mögliche Besetzungen. Von Boris Herrmann. (SZ Plus)

  • Patti Smith wacht in Trumps Amerika auf und schreibt erst mal ein Gedicht. Für alle Amerikaner, die nun kämpfen. Von Andrian Kreye. (SZ Plus)

Sina Kampe
Sina Kampe

Vorbereitungen für Trumps Amtseinführung laufen

Die Inauguration, die Amtseinführung von Donald Trump zum 47. US-Präsidenten, findet zwar erst am 20. Januar 2025 statt. In Washington, D.C. haben die Aufbauarbeiten für die Veranstaltung aber bereits begonnen.
An der Pennsylvania Avenue, die vom Südrasen des Weißen Hauses zum Kapitol führt, sind neue Zäune errichtet worden.
An der Pennsylvania Avenue, die vom Südrasen des Weißen Hauses zum Kapitol führt, sind neue Zäune errichtet worden. Foto: Amid Farahi/AFP
Donald Trump wird in den kommenden Monaten sein Team für die entscheidenden Regierungsämter zusammenstellen. Längst gelten engste Vertraute, Untergebene und Familienmitglieder als mögliche Besetzungen. Welche Namen derzeit gehandelt werden, erfahren Sie hier (SZ Plus):
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Südkorea bespricht nordkoreanische Truppenbewegungen mit Trump

Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol und der designierte US-Präsident Donald Trump sprachen in einem Telefongespräch über Nordkoreas militärische Zusammenarbeit mit Russland. Auch ging es dabei um die Anwesenheit nordkoreanischer Truppen in Russland, das einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Details aus dem Gespräch sind nicht bekannt.

Südkorea werde „seinen Frieden verteidigen, indem es mit der neuen Regierung in Washington eine perfekte Sicherheitslage schafft“, sagte Yoon am Donnerstag auf einer landesweit im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz im Anschluss an das Telefonat. In Südkorea sind etwa 28 500 US-Soldaten stationiert, um Nordkorea abzuschrecken. Yoon und Trump hätten ein Treffen in naher Zukunft vereinbart, und Yoon versprach, die Zusammenarbeit mit den USA unter einer Trump-Regierung zu verstärken. 

Währenddessen befürchtet Südkorea nach Trumps Wahl zum nächsten Präsidenten negative Auswirkungen auf die eigene Wirtschaft: Der südkoreanische Finanzminister Choi Sang-mok erklärte bei einem Treffen mit anderen Wirtschaftspolitikern in Seoul: „Wenn der vom designierten Präsidenten Trump betonte politische Kurs umgesetzt wird, dürften die Auswirkungen auf unsere Wirtschaft erheblich sein.“ Die Regierung werde deshalb neue beratende Gremien einrichten. Südkoreas Wirtschaftswachstum ist stark vom Handel abhängig. Trumps Wahlsieg ließ den Won über Nacht auf ein Zweijahrestief fallen. 
Lara Thiede
Lara Thiede

Einstiger Vize-Präsident Pence gratuliert Trump 

Zu Donald Trumps Wahlsieg gratuliert nun auch sein ehemaliger Vizepräsident Mike Pence - „aufrichtig“, wie er auf der Plattform X schrieb. 

Der heute 65-jährige Pence ist inzwischen zu Trumps Gegner und Kritiker geworden: Nach der Wahlniederlage 2020 des Ex-Präsidenten hatte Pence sich geweigert, die Bestätigung des Sieges von Joe Biden im US-Kongress zu verhindern. Er bezeichnete Trump später als ungeeignet für das Amt und versuchte im Nachgang selbst, zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner zu werden. 
Claudia Koestler
Claudia Koestler

China gratuliert Trump zum Wahlsieg - und warnt vor Streit

Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums äußerte sich am späten Mittwochabend anerkennend über Trumps Erfolg bei der Präsidentschaftswahl. „Wir respektieren die Entscheidung des amerikanischen Volkes und beglückwünschen Herrn Trump zu seiner Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten", so der Sprecher. Laut Berichten des US-Nachrichtensenders CNN soll es zu einem Telefongespräch zwischen dem designierten US-Präsidenten und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping gekommen sein, bei dem Xi gratuliert habe. Dieser habe Trump nach dessen Wiederwahl zum Präsidenten der USA vor einem konfrontativen Kurs gewarnt. Die Geschichte habe gezeigt, dass die Volksrepublik und die Vereinigten Staaten von Kooperation profitierten, während Streit beiden schade, sagte Xi in seiner Glückwunsch-Botschaft laut chinesischen Staatsmedien. Eine stabile und gesunde Beziehung zwischen Peking und Washington sei auch die Erwartung der internationalen Gemeinschaft. China hoffe, dass Meinungsverschiedenheiten „angemessen gehandhabt" würden und ein „korrekter" Umgang miteinander gepflegt werde. 

Das Verhältnis der beiden größten Volkswirtschaften der Welt ist schon länger äußerst gespannt. Manche Experten sehen es an einem Tiefpunkt. Die relativ prompte Reaktion Pekings steht jedoch im Kontrast zum Verhalten nach der letzten Präsidentschaftswahl. 2020 hatte sich China tagelang nicht geäußert, nachdem der damalige Amtsinhaber Trump dem demokratischen Kandidaten Joe Biden unterlegen war, aber das Wahlergebnis anzweifelte. Trotz der nun gezeigten diplomatischen Geste bleiben die Beziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten angespannt. Trump hatte während seiner ersten Amtszeit einen Handelskrieg mit China begonnen und kündigte im Wahlkampf an, chinesische Importe mit Zöllen von bis zu 60 Prozent zu belegen - was den bilateralen Handel erheblich beeinträchtigen und Chinas Wirtschaft unter Druck setzen könnte. 
© SZ/dpa/epd/KNA/Reuters/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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