Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zur US-Wahl.
Wichtige Updates
Harris und Trump in Umfragen gleichauf
Behörden: Iranische Hacker greifen in Wahlkampf ein
Prominente Republikaner schreiben offenen Brief gegen Trump
Harris über Situation in Springfield: "Es ist beschämend"
Kamala Harris telefoniert nach Anschlagsversuch mit Trump
Leopold Zaak
Trump: Zinssenkung ist politisches Manöver
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die Entscheidung der US-Notenbank, den Schlüsselsatz um einen halben Prozentpunkt zu senken, als einen "politischen Schachzug" bezeichnet. "Die meisten Leute dachten, es würde die Hälfte dieser Zahl sein, was wahrscheinlich das Richtige gewesen wäre", sagte Trump in einem Interview mit dem Online-Portal "Newsmax".
Die US-Währungshüter hatten am Mittwoch erstmals seit Anfang des Jahrzehnts den Schlüsselsatz gesenkt - und dies sogleich um einen halben Prozentpunkt. Doch Notenbankchef Jerome Powell machte klar, dass dies nicht "das neue Tempo" auf dem Zinspfad nach unten sei. Die Zinssenkungen könnten Beobachtern zufolge einen Aufschwung in der Wirtschaft bedeuten – und damit für Zuspruch für die Demokratin Kamala Harris sorgen. Trump dürfte die Zinssenkung zum jetzigen Zeitpunkt also eher nicht entgegenkommen.
Trump hatte im August ein Mitspracherecht des US-Präsidenten bei den Entscheidungen der Federal Reserve gefordert. Der Vorsitzende der US-Notenbank und die anderen sechs Mitglieder des Gouverneursrats werden vom Präsidenten ernannt und müssen vom Senat bestätigt werden. Die Fed genießt bei ihren Entscheidungen weitgehende operative Unabhängigkeit. Der derzeitige Notenbankchef Jerome Powell steht den Republikanern nahe, wird aber dennoch immer wieder von Trump scharf kritisiert.
Die US-Währungshüter hatten am Mittwoch erstmals seit Anfang des Jahrzehnts den Schlüsselsatz gesenkt - und dies sogleich um einen halben Prozentpunkt. Doch Notenbankchef Jerome Powell machte klar, dass dies nicht "das neue Tempo" auf dem Zinspfad nach unten sei. Die Zinssenkungen könnten Beobachtern zufolge einen Aufschwung in der Wirtschaft bedeuten – und damit für Zuspruch für die Demokratin Kamala Harris sorgen. Trump dürfte die Zinssenkung zum jetzigen Zeitpunkt also eher nicht entgegenkommen.
Trump hatte im August ein Mitspracherecht des US-Präsidenten bei den Entscheidungen der Federal Reserve gefordert. Der Vorsitzende der US-Notenbank und die anderen sechs Mitglieder des Gouverneursrats werden vom Präsidenten ernannt und müssen vom Senat bestätigt werden. Die Fed genießt bei ihren Entscheidungen weitgehende operative Unabhängigkeit. Der derzeitige Notenbankchef Jerome Powell steht den Republikanern nahe, wird aber dennoch immer wieder von Trump scharf kritisiert.
Maximilian Kornprobst
Harris und Trump in Umfragen gleichauf
Weniger als sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl ist das Rennen weiterhin eng. Die beiden Kandidaten Kamala Harris und Donald Trump liegen in den meisten nationalen Umfragen ungefähr gleichauf. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung der New York Times, des Philadelphia Inquirer und des Siena College kommen sowohl die Demokratin Harris als auch der Republikaner Trump landesweit auf je 47 Prozent Zuspruch. Entscheidend für den Ausgang der Wahl am 5. November wird am Ende allerdings sein, wie die Bewerber in den sogenannten Swing States abschneiden, also in jenen sieben Bundesstaaten, die als besonders hart umkämpft gelten.
Einer dieser Bundesstaaten ist Pennsylvania. In der Times-Erhebung behauptet Harris dort zwar ihren Vier-Punkte-Vorsprung auf Trump mit 50 zu 46 Prozent. Allerdings liegt der Abstand innerhalb der Fehlerquote von ungefähr 3,8 Prozentpunkten. In einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Washington Post kommt Harris in Pennsylvania mit 48 Prozent auf einen Punkt mehr als Trump. Auch hier liegt der Abstand innerhalb der Fehlerquote.
Einer dieser Bundesstaaten ist Pennsylvania. In der Times-Erhebung behauptet Harris dort zwar ihren Vier-Punkte-Vorsprung auf Trump mit 50 zu 46 Prozent. Allerdings liegt der Abstand innerhalb der Fehlerquote von ungefähr 3,8 Prozentpunkten. In einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Washington Post kommt Harris in Pennsylvania mit 48 Prozent auf einen Punkt mehr als Trump. Auch hier liegt der Abstand innerhalb der Fehlerquote.
Leopold Zaak
Behörden: Iranische Hacker greifen in Wahlkampf ein
Iranische Cyber-Akteure haben nach Angaben von US-Behörden versucht, Einfluss auf den bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf zu nehmen. Nachrichten mit nicht öffentlichem Material aus dem Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump seien im Sommer an Personen geschickt worden, die an der damals noch laufenden Wiederwahlkampagne von Präsident Joe Biden beteiligt gewesen seien, hieß es am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung des FBI, der Cybersicherheitsbehörde CISA und des Büros des Direktors der nationalen Nachrichtendienste. "Darüber hinaus haben böswillige iranische Cyber-Akteure seit Juni ihre Bemühungen fortgesetzt, gestohlenes nicht öffentliches Material im Zusammenhang mit der Kampagne des ehemaligen Präsidenten Trump an US-Medienorganisationen zu senden."
Seit mehreren Wochen ermitteln die US-Behörden über eine Einmischung Irans in die Wahl. Demnach soll Iran eine Website des Wahlkampfteams von Trump gehackt haben, außerdem soll ein enger Mitarbeiter Trumps auf eine iranische Phishing-Mail hereingefallen sei. Die Dokumente wurden offenbar dem Team von Kamala Harris sowie mehrere US-Medien angeboten. Auch die Kampagne von Harris berichtete über versuchte iranische Hacks. Iran bestreitet jegliche Einmischung in die US-Wahlen.
Seit mehreren Wochen ermitteln die US-Behörden über eine Einmischung Irans in die Wahl. Demnach soll Iran eine Website des Wahlkampfteams von Trump gehackt haben, außerdem soll ein enger Mitarbeiter Trumps auf eine iranische Phishing-Mail hereingefallen sei. Die Dokumente wurden offenbar dem Team von Kamala Harris sowie mehrere US-Medien angeboten. Auch die Kampagne von Harris berichtete über versuchte iranische Hacks. Iran bestreitet jegliche Einmischung in die US-Wahlen.
Leopold Zaak
US-Gewerkschaft Teamsters gibt zum ersten Mal seit Jahrzehnten keine Wahlempfehlung ab
Die Gewerkschaft Teamsters will erstmals seit vielen Jahren keine Wahlempfehlung aussprechen. Das teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Für die Demokratin Kamala Harris ist das keine gute Nachricht. Mit ihren 1,3 Millionen Mitgliedern ist Teamsters zwar bei Weitem nicht die größte Arbeitnehmervertretung, in dem knappen Rennen mit Donald Trump kommt es aber wohl auf nur wenige Stimmen an. Und vor allem in den umkämpften Staaten Michigan, Nevada und Pennsylvania ist die Gewerkschaft stark vertreten. Seit dem Jahr 1996 spricht Teamsters Wahlempfehlungen an seine Mitglieder aus, seit dem Jahr 2000 waren diese durchweg demokratisch. Diese Unterstützung im Wahlkampf fällt nun weg.
Mit dem Zögern reagiert die Gewerkschaft wohl auch auf eine interne Umfrage: Knapp 60 Prozent sprechen sich demnach für Trump als nächsten Präsidenten aus, nur 34 Prozent für Harris. Die mächtige US-Autogewerkschaft UAW hatte zuvor bekannt gegeben, ihre eine Million Mitglieder zur Unterstützung von Harris in den Wahlkampf zu schicken.
Mit dem Zögern reagiert die Gewerkschaft wohl auch auf eine interne Umfrage: Knapp 60 Prozent sprechen sich demnach für Trump als nächsten Präsidenten aus, nur 34 Prozent für Harris. Die mächtige US-Autogewerkschaft UAW hatte zuvor bekannt gegeben, ihre eine Million Mitglieder zur Unterstützung von Harris in den Wahlkampf zu schicken.
Kassian Stroh
Prominente Republikaner schreiben offenen Brief gegen Trump
Mehrere aktive oder ehemalige Politiker aus den Reihen der Republikaner haben kundgetan, sie unterstützten Kamala Harris und nicht den republikanischen Kandidaten Donald Trump – darunter der frühere Vize-Präsident Dick Cheney. Nun bekommt die Demokratin aus diesen Reihen weitere Unterstützung: 111 Menschen haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie Trump als „ungeeignet“ für das Präsidenten-Amt geißeln. Über diesen Brief berichtet die New York Times. Unter den Unterzeichnern findet sich eine ganze Reihe prominenter Namen.
Zwei ehemalige Verteidigungsminister sind zum Beispiel dabei: Chuck Hagel und William Cohen. Unterschrieben haben auch Robert Zoellick, einst enger Berater von Präsident George Bush sen. und Ex-Präsident der Weltbank, die früheren CIA-Chefs Michael Hayden und William Webster, John Negroponte, unter George Bush jun. Präsident der US-Geheimdienste, oder auch der frühere Gouverneur von Massachusetts, Bill Weld. Sie alle bezeichnen sich als Republikaner oder arbeiteten einst für republikanische Regierungen.
In dem Brief heißt es, dass man zwar in vielen Punkten nicht mit der demokratischen Kandidatin Harris übereinstimme, dass Trump aber „gefährliche Eigenschaften“ gezeigt habe. Dazu gehörten eine „ungewöhnliche Affinität“ zu Diktatoren, seine Anfälligkeit für Manipulation durch die Machthaber in Russland und China, Wladimir Putin und Xi Jinping, oder auch seine „Verachtung der Normen anständigen, ethischen und rechtmäßigen Verhaltens“. Weiter heißt es in dem Brief: „Als Präsident schürte er jeden Tag das Chaos in der Regierung, lobte unsere Feinde und untergrub unsere Verbündeten, politisierte das Militär und verunglimpfte unsere Veteranen, stellte seine persönlichen Interessen über die amerikanischen und verriet unsere Werte, unsere Demokratie und die Gründungsdokumente dieses Landes.“
Zwei ehemalige Verteidigungsminister sind zum Beispiel dabei: Chuck Hagel und William Cohen. Unterschrieben haben auch Robert Zoellick, einst enger Berater von Präsident George Bush sen. und Ex-Präsident der Weltbank, die früheren CIA-Chefs Michael Hayden und William Webster, John Negroponte, unter George Bush jun. Präsident der US-Geheimdienste, oder auch der frühere Gouverneur von Massachusetts, Bill Weld. Sie alle bezeichnen sich als Republikaner oder arbeiteten einst für republikanische Regierungen.
In dem Brief heißt es, dass man zwar in vielen Punkten nicht mit der demokratischen Kandidatin Harris übereinstimme, dass Trump aber „gefährliche Eigenschaften“ gezeigt habe. Dazu gehörten eine „ungewöhnliche Affinität“ zu Diktatoren, seine Anfälligkeit für Manipulation durch die Machthaber in Russland und China, Wladimir Putin und Xi Jinping, oder auch seine „Verachtung der Normen anständigen, ethischen und rechtmäßigen Verhaltens“. Weiter heißt es in dem Brief: „Als Präsident schürte er jeden Tag das Chaos in der Regierung, lobte unsere Feinde und untergrub unsere Verbündeten, politisierte das Militär und verunglimpfte unsere Veteranen, stellte seine persönlichen Interessen über die amerikanischen und verriet unsere Werte, unsere Demokratie und die Gründungsdokumente dieses Landes.“
Kassian Stroh
Trump: „Nur auf konsequente Präsidenten wird geschossen“
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seinen ersten Wahlkampfauftritt nach dem mutmaßlichen Attentatsversuch auf ihn absolviert – und er hat dort den Vorfall mit seinen politischen Plänen in Verbindung gebracht. Auf der Veranstaltung in Flint im Bundesstaat Michigan sprach er über seine Forderung nach 200-prozentigen Zöllen auf Autos, die aus Mexiko importiert werden, und sagte in diesem Zusammenhang: „Und dann wundert ihr euch, warum auf mich geschossen wird, richtig? Nur auf konsequente Präsidenten wird geschossen.“
Donald Trump am Ende seiner Kundgebung in Flint. Foto: Evan Vucci/AP
Kassian Stroh
Die SZ berichtet
Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Wahlkampf in den USA:
- Laura Loomer aus Florida ist eine rechtsextreme Provokateurin – und diejenige, die Donald Trump wohl das Gerücht eingeflüstert hat, dass Migranten Hunde essen. SZ-Korrespondent Fabian Fellmann stellt die Influencerin vor (SZ Plus)
- Von Donnerstag an dürfte Donald Trump die Aktien seiner Social-Media-Plattform Truth Social verkaufen. Sie sind viel Geld wert, der Ex-Präsident könnte zwei Milliarden Euro erlösen. Dann aber würde er eingestehen, dass er selbst nicht an einen Wahlsieg glaubt. Eine Analyse von Jürgen Schmieder (SZ Plus)
- Donald Trump will in die Kleinstadt Springfield kommen, über die er bösartige Gerüchte von Haustiere essenden Migranten verbreitet hatte. Der Bürgermeister lehnt ab. Kamala Harris bezeichnet die Hetze als „Schande“. Fabian Fellmann berichtet (SZ Plus)
Nadja Lissok
Harris über Situation in Springfield: "Es ist beschämend"
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihren politischen Gegner Donald Trump und seinen Vize J.D. Vance für deren Attacken gegen Einwanderer scharf kritisiert. Wer ein Mikrofon vor sich habe, sollte verstehen, welche Bedeutung die eigenen Worte haben, sagte Harris bei einer Veranstaltung in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Erneut geht es um deren Behauptung, in der Stadt Springfield, Ohio, würden Migranten Haustiere essen.
Die dortigen Behörden betonen seit Tagen, es gebe keine Hinweise auf solche Fälle. Trotzdem kommt der Ort seitdem nicht mehr zur Ruhe. Seit vergangener Woche sind Dutzende Bombendrohungen bei öffentlichen Gebäuden und Schulen eingegangen, die Polizei verstärkte ihre Präsenz. Mehrere Gebäude, darunter Grundschulen, mussten evakuiert werden. Laut dem Sender CNN wurde der Polizei die Präsenz der rechtsextremen „Proud Boys“ gemeldet.
„Es ist beschämend, was diesen Familien und Kindern in dieser Gemeinde widerfährt“, sagte Harris über die Situation. Es gebe ernsthafte Drohungen gegen Menschen, die ein „gutes, produktives Leben“ führten. Trump und Vance warf sie vor, Lügen auf Basis „uralter Stereotype“ zu verbreiten. Das sei nichts Neues, sagte die Vizepräsidentin und erinnerte an Trumps Verschwörungstheorie, dass Barack Obama, der erste schwarze US-Präsident, nicht in den Vereinigten Staaten geboren sei. Dabei stammt Obama aus dem Bundesstaat Hawaii.
Die dortigen Behörden betonen seit Tagen, es gebe keine Hinweise auf solche Fälle. Trotzdem kommt der Ort seitdem nicht mehr zur Ruhe. Seit vergangener Woche sind Dutzende Bombendrohungen bei öffentlichen Gebäuden und Schulen eingegangen, die Polizei verstärkte ihre Präsenz. Mehrere Gebäude, darunter Grundschulen, mussten evakuiert werden. Laut dem Sender CNN wurde der Polizei die Präsenz der rechtsextremen „Proud Boys“ gemeldet.
„Es ist beschämend, was diesen Familien und Kindern in dieser Gemeinde widerfährt“, sagte Harris über die Situation. Es gebe ernsthafte Drohungen gegen Menschen, die ein „gutes, produktives Leben“ führten. Trump und Vance warf sie vor, Lügen auf Basis „uralter Stereotype“ zu verbreiten. Das sei nichts Neues, sagte die Vizepräsidentin und erinnerte an Trumps Verschwörungstheorie, dass Barack Obama, der erste schwarze US-Präsident, nicht in den Vereinigten Staaten geboren sei. Dabei stammt Obama aus dem Bundesstaat Hawaii.
Katja Guttmann
Kamala Harris telefoniert nach Anschlagsversuch mit Trump
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin hat nach dem versuchten Anschlag auf Donald Trump mit ihrem republikanischen Kontrahenten telefoniert. Das Gespräch sei „freundlich und kurz“ gewesen, teilte das Weiße Haus mit. Die US-Vizepräsidentin habe Trump mitgeteilt, dass sie dankbar sei, dass er in Sicherheit ist. Gestern hatte bereits US-Präsident Joe Biden mit dem Republikaner telefoniert und sich ähnlich geäußert.
Angesprochen auf das Telefonat von Journalisten ergänzte Harris später, sie habe Trump gegenüber wiederholt, was sie bereits öffentlich gesagt habe: „In einer Demokratie gibt es keinen Platz für politisch motivierte Gewalt. Wir können und sollten gesunde Debatten führen und Meinungsverschiedenheiten haben, aber Konflikte nicht mit Gewalt lösen.“
Am Sonntag hatte der Secret Service an Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida auf einen bewaffneten Mann geschossen, der sich in den Büschen versteckt hatte. Der Verdächtige selbst feuerte keine Kugel ab und floh, wurde wenig später aber festgenommen und angeklagt. Trump gab Biden und Harris eine Mitschuld an dem Vorfall, während die beiden vor einer Eskalation warnten.
Mein Kollege Fabian Fellmann hat weitere Erkenntnisse zum Attentatsversuch zusammengetragen (SZ Plus):
Angesprochen auf das Telefonat von Journalisten ergänzte Harris später, sie habe Trump gegenüber wiederholt, was sie bereits öffentlich gesagt habe: „In einer Demokratie gibt es keinen Platz für politisch motivierte Gewalt. Wir können und sollten gesunde Debatten führen und Meinungsverschiedenheiten haben, aber Konflikte nicht mit Gewalt lösen.“
Am Sonntag hatte der Secret Service an Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida auf einen bewaffneten Mann geschossen, der sich in den Büschen versteckt hatte. Der Verdächtige selbst feuerte keine Kugel ab und floh, wurde wenig später aber festgenommen und angeklagt. Trump gab Biden und Harris eine Mitschuld an dem Vorfall, während die beiden vor einer Eskalation warnten.
Mein Kollege Fabian Fellmann hat weitere Erkenntnisse zum Attentatsversuch zusammengetragen (SZ Plus):
Nadja Lissok
Meta sperrt russische Staatsmedien
Sieben Wochen vor der US-Präsidentenwahl verbannt der Facebook-Konzern Meta den russischen TV-Sender RT (Russia Today) und andere angeschlossene Organisationen von seinen Seiten. Damit will er die Verbreitung russischer Staatspropaganda eindämmen. Zu Meta gehören neben Facebook Instagram, Whatsapp und Threads.
Am Freitag hatte die US-Regierung RT Einmischung in „die souveränen Angelegenheiten von Ländern auf der ganzen Welt“ vorgeworfen. Der Staatssender beteilige sich an Operationen zur verdeckten Einflussnahme und arbeite Hand in Hand mit dem russischen Militär, sagte Außenminister Antony Blinken. Wegen möglicher Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf belegten die USA mehrere Personen und Organisationen mit Sanktionen, darunter Vertreter von RT.
Meta war bereits nach Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 gegen russische Staatsmedien vorgegangen und hatte unter anderem die Verbreitung ihrer Beiträge gebremst. In der EU ist RT bereits seit Frühjahr 2022 wegen Desinformations-Kampagnen gesperrt. Anders läuft es auf Elon Musks Plattform X: Dort sind die Accounts von RT außerhalb der EU und einiger anderer Länder weiterhin verfügbar.
Wie Russlands gezielt Desinformation in sozialen Medien streut, können Sie in dieser Exklusiv-Recherche der SZ nachlesen (mit SZ Plus):
Am Freitag hatte die US-Regierung RT Einmischung in „die souveränen Angelegenheiten von Ländern auf der ganzen Welt“ vorgeworfen. Der Staatssender beteilige sich an Operationen zur verdeckten Einflussnahme und arbeite Hand in Hand mit dem russischen Militär, sagte Außenminister Antony Blinken. Wegen möglicher Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf belegten die USA mehrere Personen und Organisationen mit Sanktionen, darunter Vertreter von RT.
Meta war bereits nach Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 gegen russische Staatsmedien vorgegangen und hatte unter anderem die Verbreitung ihrer Beiträge gebremst. In der EU ist RT bereits seit Frühjahr 2022 wegen Desinformations-Kampagnen gesperrt. Anders läuft es auf Elon Musks Plattform X: Dort sind die Accounts von RT außerhalb der EU und einiger anderer Länder weiterhin verfügbar.
Wie Russlands gezielt Desinformation in sozialen Medien streut, können Sie in dieser Exklusiv-Recherche der SZ nachlesen (mit SZ Plus):
Leopold Zaak
Trump gibt Harris und Biden die Schuld für mutmaßlichen Attentatsversuch
Der Republikaner Donald Trump hat sich erstmals ausführlich zu dem mutmaßlichen Attentatsversuch vom Sonntag auf ihn geäußert. Dabei berichtete er über die Szenen, die sich auf seinem Golfplatz abgespielt haben sollen – und macht den Demokraten Vorwürfe.
Die Rhetorik des US-Präsidenten Joe Biden und der Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris seien für den mutmaßlich versuchten Angriff auf Trump verantwortlich, sagte er beim Sender Fox News. „Wegen dieser kommunistischen linken Rhetorik fliegen die Kugeln, und es wird nur noch schlimmer werden.“ Diese Schuldzuweisung hatte Trump bereits im Juli vor zwei Monaten getätigt, als bei einer Wahlkampfveranstaltung ein Schütze auf ihn zielte und ihn am Ohr traf.
Bei einer Veranstaltung erzählte der ehemalige Präsident, wie er den mutmaßlichen Attentatsversuch erlebt habe. Während einer Golfpartie habe er plötzlich Schüsse gehört. "Ich schätze, es waren wahrscheinlich vier oder fünf", sagte er. "Der Secret Service wusste sofort, dass es Kugeln waren, und sie packten mich. (...) Wir stiegen in die Golfcarts und fuhren ziemlich, ziemlich schnell weg."
Inzwischen haben die Behörden mitgeteilt, dass der Tatverdächtige nicht auf Trump geschossen hat, sondern Beamte des Secret Service das Feuer auf ihn eröffnet haben, nachdem sie einen Gewehrlauf im Gebüsch erkannt hatten. Trump lobte den Secret Service für sein schnelles Eingreifen und verlangte, dass er künftig mehr Personal für seine Sicherheit bräuchte.
Er berichtete außerdem über ein Telefonat zwischen ihm und Präsident Biden. Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, Biden habe Trump in dem Gespräch seine Erleichterung mitgeteilt, dass der mutmaßliche Attentatsversuch glimpflich ausgegangen sei. Trump bezeichnete das Gespräch in einer Stellungnahme als "sehr netten Anruf".
Die Rhetorik des US-Präsidenten Joe Biden und der Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris seien für den mutmaßlich versuchten Angriff auf Trump verantwortlich, sagte er beim Sender Fox News. „Wegen dieser kommunistischen linken Rhetorik fliegen die Kugeln, und es wird nur noch schlimmer werden.“ Diese Schuldzuweisung hatte Trump bereits im Juli vor zwei Monaten getätigt, als bei einer Wahlkampfveranstaltung ein Schütze auf ihn zielte und ihn am Ohr traf.
Bei einer Veranstaltung erzählte der ehemalige Präsident, wie er den mutmaßlichen Attentatsversuch erlebt habe. Während einer Golfpartie habe er plötzlich Schüsse gehört. "Ich schätze, es waren wahrscheinlich vier oder fünf", sagte er. "Der Secret Service wusste sofort, dass es Kugeln waren, und sie packten mich. (...) Wir stiegen in die Golfcarts und fuhren ziemlich, ziemlich schnell weg."
Inzwischen haben die Behörden mitgeteilt, dass der Tatverdächtige nicht auf Trump geschossen hat, sondern Beamte des Secret Service das Feuer auf ihn eröffnet haben, nachdem sie einen Gewehrlauf im Gebüsch erkannt hatten. Trump lobte den Secret Service für sein schnelles Eingreifen und verlangte, dass er künftig mehr Personal für seine Sicherheit bräuchte.
Er berichtete außerdem über ein Telefonat zwischen ihm und Präsident Biden. Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, Biden habe Trump in dem Gespräch seine Erleichterung mitgeteilt, dass der mutmaßliche Attentatsversuch glimpflich ausgegangen sei. Trump bezeichnete das Gespräch in einer Stellungnahme als "sehr netten Anruf".
Nadja Tausche
Biden fordert bessere Ausstattung des Secret Service
Bereits nach dem Anschlagsversuch auf Präsidentschaftsbewerber Donald Trump im Juli war eine Debatte über die Rolle der Personenschützer entbrannt. Damals hatte ein Schütze auf einer Wahlkampfveranstaltung auf den Republikaner gezielt, ein Schuss streifte Trumps Ohr und verletzte ihn leicht. Auch nach dem Vorfall nahe Trumps Golfclub in Florida rückt der Secret Service nun wieder in den Fokus. US-Präsident Joe Biden sprach sich für eine Stärkung des Dienstes aus: Die Personenschützer bräuchten mehr Hilfe, sagte er in Washington.
Weiter sagte Biden: "Ich denke, der Kongress sollte auf diesen Bedarf reagieren.“ Das US-Parlament entscheidet über das Budget der Behörde, die für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist.
Am Sonntagnachmittag hatte der Secret Service nach eigenen Angaben einen bewaffneten Verdächtigen wenige hundert Meter von Trump entfernt in den Büschen am Zaun um dessen Golfplatz entdeckt. Beamte eröffneten das Feuer. Der Verdächtige flüchtete den Angaben zufolge in einem Auto - kurze Zeit später wurde er auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts festgenommen. Das Motiv des Mannes ist noch unklar, auch andere Details zu dem Vorfall sind noch zu klären.
Weiter sagte Biden: "Ich denke, der Kongress sollte auf diesen Bedarf reagieren.“ Das US-Parlament entscheidet über das Budget der Behörde, die für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist.
Am Sonntagnachmittag hatte der Secret Service nach eigenen Angaben einen bewaffneten Verdächtigen wenige hundert Meter von Trump entfernt in den Büschen am Zaun um dessen Golfplatz entdeckt. Beamte eröffneten das Feuer. Der Verdächtige flüchtete den Angaben zufolge in einem Auto - kurze Zeit später wurde er auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts festgenommen. Das Motiv des Mannes ist noch unklar, auch andere Details zu dem Vorfall sind noch zu klären.
Xaver Bitz
Kritik an Musk nach fragwürdigem Post bei X
Tesla-Chef und Eigentümer der Social-Media-Plattform X, Elon Musk, mischt im US-Wahlkampf immer wieder mit und macht auch bei dem erneuten mutmaßlichen Attentatsversuch auf Donald Trump von sich reden. Auf die Frage eines anderen Users, warum Menschen Trump töten wollten, antwortete Musk: "Und niemand versucht ein Attentat auf Biden oder Kamala" - versehen mit einem fragenden Emoji. Wenig später löschte Musk den Post wieder.
Musk, dem bei X 197 Millionen Accounts folgen, wurde von einigen Usern des Sozialen Netzwerks scharf kritisiert. "Was ist los mit dir? Hast du überhaupt nachgedacht, bevor du das postest?" heißt es da, oder auch: "Such dir Hilfe. Das klingt verwirrt und gefährlich". Es gab aber auch Zustimmung für Musks Aussage - und fast 30 000 User haben den Post geteilt.
Musk macht aus seiner Unterstützung für Trump im US-Wahlkampf 2024 keinen Hehl. Immer wieder fällt der Milliardär mit umstrittenen Posts auf. Trump seinerseits will den Chef des Autounternehmens Tesla zum Chef seiner Effizienzkommission machen.
Die US-Wirtschaftskorrespondentin der SZ, Ann-Kathrin Nezik, erklärt, was dahintersteckt (SZ Plus):
Musk, dem bei X 197 Millionen Accounts folgen, wurde von einigen Usern des Sozialen Netzwerks scharf kritisiert. "Was ist los mit dir? Hast du überhaupt nachgedacht, bevor du das postest?" heißt es da, oder auch: "Such dir Hilfe. Das klingt verwirrt und gefährlich". Es gab aber auch Zustimmung für Musks Aussage - und fast 30 000 User haben den Post geteilt.
Musk macht aus seiner Unterstützung für Trump im US-Wahlkampf 2024 keinen Hehl. Immer wieder fällt der Milliardär mit umstrittenen Posts auf. Trump seinerseits will den Chef des Autounternehmens Tesla zum Chef seiner Effizienzkommission machen.
Die US-Wirtschaftskorrespondentin der SZ, Ann-Kathrin Nezik, erklärt, was dahintersteckt (SZ Plus):
Valentina Reese
Die SZ berichtet
Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Wahlkampf in den USA:
- Ein Mann zielt offenbar mit einem Gewehr auf den ehemaligen Präsidenten, während dieser Golf spielt. Der Secret Service schießt auf den Tatverdächtigen. Was ist über diesen bekannt? (SZ Plus)
- Trump, Musk und der perfekte Hass: Andrian Kreye zum digitalen Gepöbel zweier sehr mächtiger Männer, hinter dem leider mehr steckt als spätpubertäre Probleme (SZ Plus)
- Truth Social heißt die Social-Media-Plattform, mit der sich Donald Trump an seine Fans richtet. Die Aktien der dazugehörigen Firma sind viel Geld wert. Noch. Aber sollte der Ex-Präsident sie verkaufen, würde er eingestehen, dass er selbst nicht an einen Wahlsieg glaubt. Von Jürgen Schmieder aus Los Angeles (SZ Plus)
- Prominente Politiker unterstützen mittlerweile die Demokratin Kamala Harris, obwohl sie der gegnerischen Partei angehören. Jetzt wäre für die Republikaner der Moment, das Wohl des Landes über die eigene Partei zu stellen, kommentiert Peter Burghardt (SZ Plus)
Leopold Zaak
US-Medien veröffentlichen Informationen zum Tatverdächtigen
Kurz nach der Tat nahmen Polizisten auf dem Interstate Highway 95 in Richtung Norden einen Mann fest. Bei ihm handelt es sich mehreren Medienberichten zufolge um Ryan R., einen 58-jährigen Amerikaner aus dem Bundesstaat Hawaii. Er soll dem Sender CNN zufolge bereits polizeibekannt sein, mehrmals soll er wegen kleinerer Delikte festgenommen worden sein.
CNN berichtet außerdem, R. sei in den sozialen Medien vor allem zum Krieg in der Ukraine sehr aktiv gewesen. Auf seinem Profil auf der Plattform X wird deutlich, dass er sich für eine starke Unterstützung der USA für das angegriffene Land starkmacht. Dort schreibt er auch, dass er in der Ukraine gewesen sei, um dort unterstützend tätig zu sein. Ob er selbst gekämpft hat, geht daraus nicht hervor.
Die New York Times berichtet, sie habe R. im vergangenen Jahr zu seiner Ukraine-Unterstützung interviewt. Er habe in der US-Hauptstadt Washington DC bei Politikern um Unterstützung für die Ukraine gebeten. Auch die New York Times berichtet, R. sei nach Kriegsbeginn in die Ukraine gereist.
Noch ist unklar, ob der Krieg in der Ukraine eine Rolle beim Tatmotiv spielt. Donald Trump allerdings gilt bekanntermaßen nicht als energischer Unterstützer der Ukraine. Dem Sender CNN zufolge hat sich der Verdächtige in den sozialen Medien immer wieder kritisch zu Trump und dessen Politik geäußert.
CNN berichtet außerdem, R. sei in den sozialen Medien vor allem zum Krieg in der Ukraine sehr aktiv gewesen. Auf seinem Profil auf der Plattform X wird deutlich, dass er sich für eine starke Unterstützung der USA für das angegriffene Land starkmacht. Dort schreibt er auch, dass er in der Ukraine gewesen sei, um dort unterstützend tätig zu sein. Ob er selbst gekämpft hat, geht daraus nicht hervor.
Die New York Times berichtet, sie habe R. im vergangenen Jahr zu seiner Ukraine-Unterstützung interviewt. Er habe in der US-Hauptstadt Washington DC bei Politikern um Unterstützung für die Ukraine gebeten. Auch die New York Times berichtet, R. sei nach Kriegsbeginn in die Ukraine gereist.
Noch ist unklar, ob der Krieg in der Ukraine eine Rolle beim Tatmotiv spielt. Donald Trump allerdings gilt bekanntermaßen nicht als energischer Unterstützer der Ukraine. Dem Sender CNN zufolge hat sich der Verdächtige in den sozialen Medien immer wieder kritisch zu Trump und dessen Politik geäußert.