Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zur US-Wahl.
Wichtige Updates
Biden zieht bei 9/11-Gedenkfeier Trump-Käppi auf
Haitis Regierung empört über Haustiere-Lüge von Donald Trump
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen sollen zweiten Sturm aufs Kapitol verhindern
Umfrage sieht Harris nach dem TV-Duell leicht vorne
Harris fordert Trump zu zweitem TV-Duell heraus
Leopold Zaak
Trump zögert vor zweitem TV-Duell
Der Republikaner Donald Trump will auf die Einladung von Kamala Harris zu einer zweiten TV-Debatte nicht eingehen – und zeigt sich eher abgeneigt. Er tendiere dazu, nicht ein zweites Mal zu debattieren, „weil ich die Debatte haushoch gewonnen habe“, sagte er bei Fox News. Damit widerspricht er der breiten Meinung unter Beobachtern, wonach Harris als Siegerin aus dem Duell hervorgegangen war. „Ich weiß nicht, ob ich noch eine Debatte will“, sagte Trump weiter.
Harris' Einladung für eine zweite Debatte sei ein Zeichen dafür, dass Harris das Duell gegen ihn verloren habe, behauptete Trump bei Fox News. Er beschwerte sich außerdem über die angeblich unfaire Behandlung durch die Moderatoren von ABC News. Diese hatten ihn mehrmals unterbrochen und seine Lügen richtiggestellt – etwa bei seinen rassistischen Behauptungen über Migranten, die Haustiere töten und verspeisen sollen.
Ausschließen will Trump ein weiteres TV-Duell allerdings nicht. Stunden später sagte er gegenüber Reportern, dass er sogar schon mögliche Sender im Kopf habe, bei denen eine zweite Debatte ausgetragen werden könnte. "Ich würde es bei NBC machen", sagte Trump. Auch Fox News käme für ihn infrage. Bei seinem Haussender Fox war Trump nach seinem Auftritt auch kritisiert worden. Die beiden betreffenden Moderatoren sollten ein zweites Duell auf keinen Fall moderieren, stellte Trump klar.
Harris' Einladung für eine zweite Debatte sei ein Zeichen dafür, dass Harris das Duell gegen ihn verloren habe, behauptete Trump bei Fox News. Er beschwerte sich außerdem über die angeblich unfaire Behandlung durch die Moderatoren von ABC News. Diese hatten ihn mehrmals unterbrochen und seine Lügen richtiggestellt – etwa bei seinen rassistischen Behauptungen über Migranten, die Haustiere töten und verspeisen sollen.
Ausschließen will Trump ein weiteres TV-Duell allerdings nicht. Stunden später sagte er gegenüber Reportern, dass er sogar schon mögliche Sender im Kopf habe, bei denen eine zweite Debatte ausgetragen werden könnte. "Ich würde es bei NBC machen", sagte Trump. Auch Fox News käme für ihn infrage. Bei seinem Haussender Fox war Trump nach seinem Auftritt auch kritisiert worden. Die beiden betreffenden Moderatoren sollten ein zweites Duell auf keinen Fall moderieren, stellte Trump klar.
Leopold Zaak
Biden zieht bei 9/11-Gedenkfeier Trump-Käppi auf
US-Präsident Joe Biden ist bei einer Gedenkfeier für die Opfer der terroristischen Anschläge vom 11. September mit einer Kappe des Republikaners Donald Trump fotografiert worden. "Trump 2024" steht auf dem Käppi, der Präsident scheint belustigt.
Das Kampagnen-Team von Trump stürzte sich natürlich sofort auf das Bild und verbreitete es bei X. "Danke für die Unterstützung, Joe", schreibt das Trump-Lager unter dem Post.
Bidens Presseteam hat eine Erklärung: Der Präsident habe auf der Veranstaltung einem Trump-Anhänger seine Kappe gereicht. "Als Geste" habe Joe Biden dann im Gegenzug kurz die Kopfbedeckung mit dem Trump-Schriftzug aufgesetzt. Das habe Überparteilichkeit symbolisieren sollen. Das Land müsse zu der Einheit zurückfinden, die es in der Zeit nach den Anschlägen vom 11. September gezeigt habe.
Mein Kollege Peter Burghardt schildert die Szene und alles, was noch am Tag nach der TV-Debatte in den USA geschah (SZ Plus):
Bidens Presseteam hat eine Erklärung: Der Präsident habe auf der Veranstaltung einem Trump-Anhänger seine Kappe gereicht. "Als Geste" habe Joe Biden dann im Gegenzug kurz die Kopfbedeckung mit dem Trump-Schriftzug aufgesetzt. Das habe Überparteilichkeit symbolisieren sollen. Das Land müsse zu der Einheit zurückfinden, die es in der Zeit nach den Anschlägen vom 11. September gezeigt habe.
Mein Kollege Peter Burghardt schildert die Szene und alles, was noch am Tag nach der TV-Debatte in den USA geschah (SZ Plus):
Leopold Zaak
Haitis Regierung empört über Haustiere-Lüge von Donald Trump
Die Regierung in Haiti hat mit Empörung auf die Lüge von Donald Trump über haitianische Einwanderer in Ohio reagiert. Das haitianische Ministerium für im Ausland lebende Landsleute hat die rassistische Behauptung, haitianische Migranten würden in den USA Haustiere stehlen und essen, entschieden zurückgewiesen. Solche Äußerungen verletzten nicht nur die Würde der Migranten, sie „könnten ihr Leben gefährden“, erklärte das Ministerium am Mittwoch (Ortszeit) auf der Plattform X.
Die Behauptung war von ranghohen Mitgliedern der Republikanischen Partei auf sozialen Netzwerken verbreitet worden, die damit haitianische Migranten in Springfield im US-Bundesstaat Ohio verleumdeten. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump wiederholte die Lüge im Fernsehduell mit Kamala Harris am Dienstag (Ortszeit), worauf die demokratische Kandidatin mit einem Lachanfall reagierte. Die Moderatoren unterbrachen Trump, um darauf hinzuweisen, dass es für seine Behauptung keine Hinweise gebe.
Trumps Vizekandidat J. D. Vance und der Senator Ted Cruz verbreiteten das Gerücht ebenso wie der Milliardär Elon Musk. Das sei nicht das erste Mal, dass Haitianer im Ausland in Desinformationskampagnen „stigmatisiert und entmenschlicht“ würden, um wahlpolitischen Interessen zu dienen, erklärte die haitianische Regierung. Sie brachte ihre „tiefe Besorgnis“ über die diskriminierenden Behauptungen zum Ausdruck.
Die Behauptung war von ranghohen Mitgliedern der Republikanischen Partei auf sozialen Netzwerken verbreitet worden, die damit haitianische Migranten in Springfield im US-Bundesstaat Ohio verleumdeten. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump wiederholte die Lüge im Fernsehduell mit Kamala Harris am Dienstag (Ortszeit), worauf die demokratische Kandidatin mit einem Lachanfall reagierte. Die Moderatoren unterbrachen Trump, um darauf hinzuweisen, dass es für seine Behauptung keine Hinweise gebe.
Trumps Vizekandidat J. D. Vance und der Senator Ted Cruz verbreiteten das Gerücht ebenso wie der Milliardär Elon Musk. Das sei nicht das erste Mal, dass Haitianer im Ausland in Desinformationskampagnen „stigmatisiert und entmenschlicht“ würden, um wahlpolitischen Interessen zu dienen, erklärte die haitianische Regierung. Sie brachte ihre „tiefe Besorgnis“ über die diskriminierenden Behauptungen zum Ausdruck.
Leopold Zaak
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen sollen zweiten Sturm aufs Kapitol verhindern
Noch sind es einige Wochen bis zur Wahl, in Washington bereitet man sich aber bereits jetzt für die Zeit nach der Wahl vor. Konkret: auf Ausschreitungen, sollte Trump die Wahl wie schon 2020 verlieren. Die US-Regierung plant die Sicherheitsmaßnahmen für die Bestätigung des Wahlergebnisses zu verschärfen. Das US-Heimatschutzministerium habe die Kongresssitzung zur Bestätigung des Wahlergebnisses am 6. Januar 2025 als "nationales Sondersicherheitsereignis" eingestuft, teilte der US-Geheimdienst mit. Diese Einstufung ermöglicht den Einsatz zusätzlicher Ressourcen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zur Gewährleistung der Sicherheit. Die Leitung der Sicherheitsplanung übernimmt der Secret Service.
Der Grund dafür sind die Ausschreitungen vom 6. Januar 2021, als radikale Trump-Anhänger gewaltsam das Kapitol stürmen und die Bestätigung des Wahlergebnisses durch den Kongress verhindern wollten. Infolge der Ausschreitungen kamen fünf Menschen ums Leben, viele Menschen wurden verletzt. Darunter auch mehr als 100 Polizisten.
Der Grund dafür sind die Ausschreitungen vom 6. Januar 2021, als radikale Trump-Anhänger gewaltsam das Kapitol stürmen und die Bestätigung des Wahlergebnisses durch den Kongress verhindern wollten. Infolge der Ausschreitungen kamen fünf Menschen ums Leben, viele Menschen wurden verletzt. Darunter auch mehr als 100 Polizisten.
Theresa Parstorfer
Die SZ berichtet
Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Wahlkampf in den USA:
- Großangriff auf Trumps Ego - Bei der TV-Debatte trifft Kamala Harris ihren Kontrahenten in seiner offensichtlichsten Schwäche: seiner maßlosen Eitelkeit. Das bringt ihn aus dem Konzept. Eine Analyse von Peter Burghardt. (SZ Plus)
- Kamala Harris besteht den Stresstest gegen Donald Trump. Doch selbst als klare Gewinnerin der ersten TV-Debatte ist ihr der Sieg am 5. November noch keineswegs sicher. Ein Kommentar von Fabian Fellmann. (SZ Plus)
- Vorhang auf: Harris beherrscht Trump, weil sie was vom Theater versteht. Warum das TV-Duell reiner Broadway war, erklärt Andrian Kreye. (SZ Plus)
- Der Taylor-Moment: Der größte Star der Gegenwart wirbt überraschend klar für Kamala Harris. Nach der Unterstützung durch Beyoncé könnte das ein entscheidender Augenblick in diesem Wahlkampf sein. Von Jakob Biazza. (SZ Plus)
Maximilian Kornprobst
Harris und Trump bei Gedenkfeier für den 11. September
Sowohl Kamala Harris als auch Donald Trump haben an der Gedenkfeier für die Opfer des 11. Septembers in New York teilgenommen. Die beiden Rivalen um die Präsidentschaft in den Vereinigten Staaten schüttelten sich am Tag nach ihrer hitzigen TV-Debatte auf der Zeremonie in Manhattan die Hände und standen gemeinsam mit dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden in der ersten Reihe.
Es ist der 23. Jahrestag des Anschlags auf das World Trade Center. Bei dem Gedenken wurden traditionell die Namen der Opfer verlesen. Zur Zeit der Einschläge der Flugzeuge in die Türme wurde eine Glocke geläutet. „An diesem Tag vor 23 Jahren glaubten Terroristen, sie könnten unseren Willen brechen und uns in die Knie zwingen. Sie lagen falsch. Sie werden immer falschliegen. In den dunkelsten Stunden fanden wir Licht“, ließ Biden mitteilen. Harris beschwor in einer Mitteilung, dass die Anschläge gezeigt hätten, dass die „Einheit in Amerika möglich“ sei.
Es ist der 23. Jahrestag des Anschlags auf das World Trade Center. Bei dem Gedenken wurden traditionell die Namen der Opfer verlesen. Zur Zeit der Einschläge der Flugzeuge in die Türme wurde eine Glocke geläutet. „An diesem Tag vor 23 Jahren glaubten Terroristen, sie könnten unseren Willen brechen und uns in die Knie zwingen. Sie lagen falsch. Sie werden immer falschliegen. In den dunkelsten Stunden fanden wir Licht“, ließ Biden mitteilen. Harris beschwor in einer Mitteilung, dass die Anschläge gezeigt hätten, dass die „Einheit in Amerika möglich“ sei.
Kamala Harris (links), Joe Biden (Zweiter von links), Michael Bloomberg (Mitte), Donald Trump (Zweiter von rechts) und J. D. Vance (rechts). Yuki Iwamura/AP
Maximilian Kornprobst
Das TV-Duell im Faktencheck
Bei ihrem ersten TV-Duell haben sich Kamala Harris und Donald Trump einen hitzigen Schlagabtausch geliefert. Sie warfen einander vor, das Land heruntergewirtschaftet zu haben, keinen Plan für die drängenden Probleme zu haben und Lügen zu verbreiten. Die deutsche Presse-Agentur hat einen prüfenden Blick auf einige der Aussagen geworfen:
Trumps Behauptung: Während seiner Amtszeit als Präsident habe es „praktisch keine Inflation“ gegeben. Präsident Biden und Kamala Harris hätten die höchste Inflation in der Geschichte der USA zu verantworten.
Bewertung: Das ist falsch. Seit Gründung der Vereinigten Staaten im Jahr 1776 wurde die höchste jährliche Inflationsrate im Jahr 1778 mit 29,78 Prozent verzeichnet. Im Zeitraum seit der Einführung des Verbraucherpreisindexes lag die höchste Inflationsrate im Jahr 1917 bei 20,49 Prozent. Die Inflation war zu Trumps Amtszeit aber niedriger als heute: Etwa kumulierte 8 Prozent für seine Präsidentschaft (gegenüber 19 Prozent unter Präsident Biden bisher) und 1,4 Prozent im Jahresvergleich im letzten Monat seiner Amtszeit gegenüber den aktuellen 2,9 Prozent (Stand: Juli 2024).
Trumps Behauptung: Die Politik der Demokraten erlaube es, das Leben eines Babys im neunten Monat zu nehmen.
Bewertung: Das ist falsch. Die vorsätzliche Tötung eines Neugeborenen ist strafrechtlich als Kindstötung eingestuft und in den gesamten USA illegal. Harris' Vize-Kandidat, Tim Walz, befürwortet die Beibehaltung der aktuellen Gesetzgebung, die Abtreibungen bis zur Lebensfähigkeit des Fötus erlaubt, normalerweise bis etwa zur 24. Schwangerschaftswoche. Danach sind Abtreibungen nur noch in Fällen erlaubt, in denen das Leben oder die Gesundheit der Mutter in Gefahr ist.
Harris' Behauptung: Trump habe behauptet, dass der Klimawandel erfunden sei.
Bewertung: Das ist richtig. Donald Trump hat die Existenz eines von Menschen verursachten Klimawandels regelmäßig angezweifelt. Im Jahr 2012 behauptete er, das Konzept der globalen Erwärmung sei von den Chinesen erfunden worden, um der Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie zu schaden. Im Wahlkampf versprach er den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen.
Trump Behauptung: „Ich hatte mehr Stimmen als jeder Republikaner in der Geschichte. Sogar bei Weitem als jeder amtierende Präsident.“
Bewertung: Das ist richtig. Der Demokrat Joe Biden erhielt bei der Präsidentschaftswahl 2020 laut den offiziellen Wahlergebnissen etwa 81,2 Millionen Stimmen, die ihn zum Sieg führten. Sein republikanischer Kontrahent Trump dagegen bekam rund 74,2 Millionen Stimmen, also deutlich weniger. Dennoch war Trumps Wahlergebnis die höchste Stimmenzahl für einen republikanischen Kandidaten oder einen amtierenden Präsidenten.
Trumps Behauptung: Während seiner Amtszeit als Präsident habe es „praktisch keine Inflation“ gegeben. Präsident Biden und Kamala Harris hätten die höchste Inflation in der Geschichte der USA zu verantworten.
Bewertung: Das ist falsch. Seit Gründung der Vereinigten Staaten im Jahr 1776 wurde die höchste jährliche Inflationsrate im Jahr 1778 mit 29,78 Prozent verzeichnet. Im Zeitraum seit der Einführung des Verbraucherpreisindexes lag die höchste Inflationsrate im Jahr 1917 bei 20,49 Prozent. Die Inflation war zu Trumps Amtszeit aber niedriger als heute: Etwa kumulierte 8 Prozent für seine Präsidentschaft (gegenüber 19 Prozent unter Präsident Biden bisher) und 1,4 Prozent im Jahresvergleich im letzten Monat seiner Amtszeit gegenüber den aktuellen 2,9 Prozent (Stand: Juli 2024).
Trumps Behauptung: Die Politik der Demokraten erlaube es, das Leben eines Babys im neunten Monat zu nehmen.
Bewertung: Das ist falsch. Die vorsätzliche Tötung eines Neugeborenen ist strafrechtlich als Kindstötung eingestuft und in den gesamten USA illegal. Harris' Vize-Kandidat, Tim Walz, befürwortet die Beibehaltung der aktuellen Gesetzgebung, die Abtreibungen bis zur Lebensfähigkeit des Fötus erlaubt, normalerweise bis etwa zur 24. Schwangerschaftswoche. Danach sind Abtreibungen nur noch in Fällen erlaubt, in denen das Leben oder die Gesundheit der Mutter in Gefahr ist.
Harris' Behauptung: Trump habe behauptet, dass der Klimawandel erfunden sei.
Bewertung: Das ist richtig. Donald Trump hat die Existenz eines von Menschen verursachten Klimawandels regelmäßig angezweifelt. Im Jahr 2012 behauptete er, das Konzept der globalen Erwärmung sei von den Chinesen erfunden worden, um der Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie zu schaden. Im Wahlkampf versprach er den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen.
Trump Behauptung: „Ich hatte mehr Stimmen als jeder Republikaner in der Geschichte. Sogar bei Weitem als jeder amtierende Präsident.“
Bewertung: Das ist richtig. Der Demokrat Joe Biden erhielt bei der Präsidentschaftswahl 2020 laut den offiziellen Wahlergebnissen etwa 81,2 Millionen Stimmen, die ihn zum Sieg führten. Sein republikanischer Kontrahent Trump dagegen bekam rund 74,2 Millionen Stimmen, also deutlich weniger. Dennoch war Trumps Wahlergebnis die höchste Stimmenzahl für einen republikanischen Kandidaten oder einen amtierenden Präsidenten.
Kassian Stroh
„Ob's gefällt oder nicht: Deutschlands Energiesystem ist voll einsatzfähig, mit einem Anteil erneuerbarer Energien von mehr als 50 Prozent. Und wir schließen - und bauen nicht - Kohle- und Atomkraftwerke. Kohle wird bis spätestens 2038 vom Netz sein.Das Auswärtige Amt in Berlin auf Twitter zur TV-Debatte, bei der Donald Trump behauptet hatte, Deutschland habe eine Energiewende versucht, sei aber bald wieder zum Bau normaler Kraftwerke zurückgekehrt.
PS: Wir essen auch keine Katzen und Hunde.“
Kassian Stroh
Aktienkurs der Trump Media & Technology Group sinkt
Die Auswirkungen des TV-Duells zeigen sich auch an den Börsen: Die Aktien der Trump Media & Technology Group, der Muttergesellschaft der Plattform Truth Social, die sich mehrheitlich im Besitz Donald Trumps befindet, ist im vorbörslichen US-Geschäft um die 15 Prozent abgesackt. Laut der Online-Prognosebörse PredictIt sank der Preis für einen Sieg von Trump um sechs Cents auf 47 Cents, während der Preis für die demokratische Kandidatin Kamala Harris von 53 Cents auf 57 Cents kletterte. Auch Krypto-Aktien notieren vorbörslich schwächer - Trump hatte sich als Unterstützer von Kryptowährungen positioniert.
Kassian Stroh
Umfrage sieht Harris nach dem TV-Duell leicht vorne
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin wird in einer Zuschauerbefragung nach dem TV-Duell positiver wahrgenommen als ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump. 45 Prozent der Befragten äußerten eine wohlwollende Meinung von Kamala Harris, Trump kommt auf 39 Prozent. Dies geht aus einer Befragung registrierter Wähler bevor, die das TV-Duell gesehen haben. Die Erhebung wurde von einem Umfrageinstitut für mehrere US-Medien wie den Fernsehsender CNN durchgeführt.
44 Prozent der befragten Zuschauer standen Harris nach dem TV-Duell nicht wohlwollend gegenüber, 51 Prozent der Befragten waren es bei Trump. Bei einem Einzelaspekt hatte Trump allerdings die Nase deutlich vorn: 55 Prozent der Befragten denken, dass er mehr Wirtschaftskompetenz hat als Harris, die auf 35 Prozentpunkte kommt. 82 Prozent der Befragten gaben an, dass das TV-Duell keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung im November haben werde.
Kamala Harris punktet bei der Debatte, Trump-Unterstützer aber zieht sie nicht auf ihre Seite. Das verwundert nicht - viele Amerikaner sind längst festgelegt. Entscheidend dürfte sein, wer am Ende die eigene Anhängerschaft stärker mobilisiert, insbesondere in den wichtigen Swing States. Der Kommentar von SZ-Korrespondent Fabian Fellmann (SZ Plus):
44 Prozent der befragten Zuschauer standen Harris nach dem TV-Duell nicht wohlwollend gegenüber, 51 Prozent der Befragten waren es bei Trump. Bei einem Einzelaspekt hatte Trump allerdings die Nase deutlich vorn: 55 Prozent der Befragten denken, dass er mehr Wirtschaftskompetenz hat als Harris, die auf 35 Prozentpunkte kommt. 82 Prozent der Befragten gaben an, dass das TV-Duell keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung im November haben werde.
Kamala Harris punktet bei der Debatte, Trump-Unterstützer aber zieht sie nicht auf ihre Seite. Das verwundert nicht - viele Amerikaner sind längst festgelegt. Entscheidend dürfte sein, wer am Ende die eigene Anhängerschaft stärker mobilisiert, insbesondere in den wichtigen Swing States. Der Kommentar von SZ-Korrespondent Fabian Fellmann (SZ Plus):
Valentina Reese
Die SZ berichtet
Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Wahlkampf in den USA:
- Wenn Donald Trump im TV-Duell von Katzenessern oder von der Frau des Moskauer Bürgermeisters spricht, hebt sich die Stimmung im „Wicked Willy's“. Eindrücke vom Public Viewing in der demokratischen Hochburg Manhattan von Boris Herrmann (SZ Plus)
- Kann Kamala Harris gegen Donald Trump gewinnen? Nach Bidens Rückzug hat sich die Stimmung in den USA jedenfalls gedreht. Eine Übersicht in Grafiken
- Donald Trump hat die Republikanische Partei fest in der Hand. Welche Menschen und Momente haben ihm den Weg dafür bereitet? Der SZ-Podcast „Auf den Punkt: Die US-Wahl“
- Kamala Harris macht die Geschlechterfrage kaum zum Thema, doch Donald Trump betont im Wahlkampf sein Bild von Männlichkeit. Und auch die Running Mates sind nicht zufällig Männer. Von Fabian Fellmann aus Washington (SZ Plus)
Kassian Stroh
Harris fordert Trump zu zweitem TV-Duell heraus
Kamala Harris hat Donald Trump kurz nach dem Ende des TV-Duells zu einer zweiten Debatte herausgefordert. „Unter den Scheinwerfern konnten die Amerikaner sehen, vor welcher Wahl sie im Herbst stehen werden: Mit Kamala Harris vorwärtsgehen oder mit Trump rückwärtsgehen. Das ist es, was sie heute Abend gesehen haben und was sie bei einer zweiten Debatte im Oktober sehen sollten“, teilte Harris' Wahlkampfteam mit. Gefolgt von der Frage: „Vizepräsidentin Harris ist bereit für eine zweite Debatte. Ist es Donald Trump?“
Nadja Tausche
Taylor Swift spricht sich für Harris aus
Lange hatte sich die US-Sängerin zurückgehalten, was ihre Meinung zur Präsidentschaftswahl betrifft. Damit ist es vorbei. Nach dem Ende der TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump spricht sich Taylor Swift öffentlich für Harris aus. "Ich werde bei der Präsidentschaftswahl 2024 meine Stimme für Kamala Harris und Tim Walz abgeben", schreibt sie in einem Beitrag auf Instagram. "Ich habe mich informiert und meine Entscheidung getroffen."
Wie viele andere habe sie die TV-Debatte verfolgt, schreibt Swift. Es sei jetzt an der Zeit, zu den aktuellen Themen zu recherchieren. Jeder müsse sich selbst informieren, die Entscheidung jede selbst treffen, betont sie. Sie persönlich habe sich für Harris entschieden, da diese für Rechte kämpfe "von denen ich glaube, dass es eine Kriegerin braucht um sich für sie einzusetzen".
Wie viele andere habe sie die TV-Debatte verfolgt, schreibt Swift. Es sei jetzt an der Zeit, zu den aktuellen Themen zu recherchieren. Jeder müsse sich selbst informieren, die Entscheidung jede selbst treffen, betont sie. Sie persönlich habe sich für Harris entschieden, da diese für Rechte kämpfe "von denen ich glaube, dass es eine Kriegerin braucht um sich für sie einzusetzen".
"Kinderlose Katzendame": Der Instagram-Post von Taylor Swift nach dem TV-Duell. Foto: Pedro Ugarte/AFP
Ihren Beitrag auf Instagram schließt sie mit einer Spitze gegen Trumps Vizekandidaten J. D. Vance. Sie unterzeichnet den Post mit "kinderlose Katzendame". Diese beleidigende Bezeichnung hatte Vance vor einigen Jahren verwendet, um demokratische Politikerinnen anzugreifen. Diese alte Äußerung hatte ihm nach seiner Nominierung viel Kritik eingebracht.
Leopold Zaak
Harris und Trump beenden Debatte mit gegenseitigen Angriffen
Kamala Harris wiederholt in ihrem Schlussplädoyer einen Satz, den sie bereits auf vielen Wahlkampfauftritten benutzt hat. "We Are Not Going Back", also: "Wir werden nicht zurückgehen." Damit meint sie die Jahre unter Donald Trump als US-Präsident. Sie sagt, Amerika habe "zwei sehr unterschiedliche Visionen für unser Land gehört: eine, die auf die Zukunft gerichtet ist, und eine, die auf die Vergangenheit gerichtet ist". Sie wolle eine Präsidentin sein, die die Grundrechte und -freiheiten schützen werde, "einschließlich des Rechts der Frau, über ihren eigenen Körper zu entscheiden".
Harris erinnert an ihre Vergangenheit als Staatsanwältin. "Ich habe nur einen Klienten, das Volk. Und ich sage Ihnen, als Staatsanwältin habe ich nie ein Opfer oder einen Zeugen gefragt: Sind Sie ein Republikaner oder ein Demokrat?“ Die Amerikaner hätten so viel mehr gemeinsam als das, was sie trenne. Und sie sagt, sie wolle die Präsidentin aller Amerikaner sein.
In seinem Abschlussstatement holt Trump noch einmal zu einem Rundumschlag aus – und Harris ist das Hauptziel. Er wirft ihr vor, als Vizepräsidentin nicht gehandelt zu haben und nun Vorschläge zu machen. Harris solle "ins wunderschöne Weiße Haus fahren" und dort die Dinge umsetzen, anstatt auf die Wahl zu warten, sagt der Republikaner. Joe Biden sei der schlechteste Präsident aller Zeiten und Harris die schlechteste Vizepräsidentin, sagt er. Er weist darauf hin, dass Harris seit dreieinhalb Jahren Teil der amtierenden Regierung sei - warum habe sie "all diese wunderbaren Dinge", die sie plane, dann nicht bereits umgesetzt?
SZ-Korrespondent Peter Burghardt analysiert die TV-Debatte der beiden Kandidaten (SZ Plus):
Harris erinnert an ihre Vergangenheit als Staatsanwältin. "Ich habe nur einen Klienten, das Volk. Und ich sage Ihnen, als Staatsanwältin habe ich nie ein Opfer oder einen Zeugen gefragt: Sind Sie ein Republikaner oder ein Demokrat?“ Die Amerikaner hätten so viel mehr gemeinsam als das, was sie trenne. Und sie sagt, sie wolle die Präsidentin aller Amerikaner sein.
In seinem Abschlussstatement holt Trump noch einmal zu einem Rundumschlag aus – und Harris ist das Hauptziel. Er wirft ihr vor, als Vizepräsidentin nicht gehandelt zu haben und nun Vorschläge zu machen. Harris solle "ins wunderschöne Weiße Haus fahren" und dort die Dinge umsetzen, anstatt auf die Wahl zu warten, sagt der Republikaner. Joe Biden sei der schlechteste Präsident aller Zeiten und Harris die schlechteste Vizepräsidentin, sagt er. Er weist darauf hin, dass Harris seit dreieinhalb Jahren Teil der amtierenden Regierung sei - warum habe sie "all diese wunderbaren Dinge", die sie plane, dann nicht bereits umgesetzt?
SZ-Korrespondent Peter Burghardt analysiert die TV-Debatte der beiden Kandidaten (SZ Plus):
Leopold Zaak
Trump: Harris hasst Israel - und die Araber
Nun geht es um Außenpolitik. Kamala Harris weicht nur wenig von der Linie von Präsident Joe Biden ab: Sie bekräftigt Israels Recht auf Selbstverteidigung und fordert eine baldige Einigung zwischen Israel und der Hamas auf einen Waffenstillstand, um die Situation der Zivilbevölkerung zu verbessern. Sie betont auch, die Ukraine weiter unterstützen zu wollen. Donald Trump wirft sie vor, sich vor Diktatoren in den Staub zu werfen. Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping würden sich einen US-Präsidenten Trump wünschen, weil dieser ihnen nicht entgegentrete.
Trump sagt: Die Kriege in Israel und der Ukraine hätte es unter seiner Präsidentschaft nicht gegeben. Diese Positionen sind von ihm bereits bekannt. Er wirft Harris außerdem vor, Israel und "das arabische Volk" zu hassen. Sollte Harris ins Amt kommen, werde Israel innerhalb von zwei Jahren aufhören zu existieren, behauptet er.
Trump sagt: Die Kriege in Israel und der Ukraine hätte es unter seiner Präsidentschaft nicht gegeben. Diese Positionen sind von ihm bereits bekannt. Er wirft Harris außerdem vor, Israel und "das arabische Volk" zu hassen. Sollte Harris ins Amt kommen, werde Israel innerhalb von zwei Jahren aufhören zu existieren, behauptet er.