Wahl in den USA:Von „weird“ bis „wundervoll“ – Reaktionen auf Harris’ Entscheidung für Walz

Der 60-jährige Walz ist seit 2019 Gouverneur des Bundesstaats Minnesota und saß vorher viele Jahre als Abgeordneter im Repräsentantenhaus. (Foto: Stephen Maturen/Getty Images via AFP)

Der Gouverneur von Minnesota wird von Donald Trumps Wahlkampfteam noch vor seinem ersten Auftritt als Vizepräsidentschaftskandidat als radikaler Linker bezeichnet. Führende Demokraten äußern sich dagegen positiv.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zur US-Wahl.  

Wichtige Updates

Papst: Amerikaner sollten "das kleinere Übel" wählen 

Weißes Haus nennt Trumps Kommentare zu Migranten gefährlich

Trump erteilt zweitem TV-Duell mit Harris eine Absage 

Biden zieht bei 9/11-Gedenkfeier Trump-Käppi auf

Haitis Regierung empört über Haustiere-Lüge von Donald Trump

Leopold Zaak
Leopold Zaak

Biden über Trumps Äußerungen gegen Migranten: "Das muss aufhören"

US-Präsident Joe Biden hat auf die rassistischen Kommentare seines Vorgängers Donald Trump über haitianische Migranten reagiert. „Das muss aufhören“, sagte der Demokrat bei einer Veranstaltung im Weißen Haus. Dass Amerikaner mit haitianischen Wurzeln derzeit derart attackiert würden, sei „einfach falsch“. Dafür gebe es keinen Platz in Amerika. 

Trump hatte Migranten in der Stadt Springfield unterstellt, sie würden Haustiere essen. Er nahm damit Bezug auf unbestätigte Gerüchte, die zuvor sein Vizekandidat J. D. Vance verbreitet hatte. Einen Beleg für diese Behauptung gibt es nicht; Trump und Vance lieferten bisher auch keinen einzigen Hinweis. Zuletzt räumte Vance ein, dass es möglich sei, dass sich die "Gerüchte als falsch herausstellten". Dennoch verbreiteten er sowie weitere Republikaner die Geschichte weiter. US-Medien zufolge sind den Behörden in Springfield solche Fälle nicht bekannt. 

In der Stadt gingen in den vergangenen Tagen verschiedene Bombendrohungen bei öffentlichen Gebäuden ein. Ob das mit den jüngsten Schlagzeilen im Zusammenhang stand, ist noch unklar. Springfield ist eine Stadt mit etwa 60.000 Einwohnern im Mittleren Westen der USA.
Juri Auel
Juri Auel

Papst: Amerikaner sollten "das kleinere Übel" wählen 

Papst Franziskus hat vor der US-Präsidentschaftswahl beide Kandidaten scharf kritisiert und amerikanische Katholiken aufgefordert, das "kleinere Übel" zu wählen. Der Papst nannte am Freitag weder die Demokratin Kamala Harris noch den Republikaner Donald Trump beim Namen, sondern verwies auf ihre Geschlechter und politischen Programme. "Ob es derjenige ist, der Migranten vertreibt, oder diejenige, die Kinder tötet, beide sind gegen das Leben." 

Der 87-Jährige forderte die 52 Millionen Katholiken in den USA auf, zur Wahl zu gehen. "Sie müssen das kleinere Übel wählen", sagte er. "Wer ist das kleinere Übel? Diese Dame oder dieser Herr? Ich weiß es nicht." Jeder, der ein reines Gewissen habe, müsse sich Gedanken machen und dann handeln.

Der Papst hatte Trump bereits bei der Wahl 2016 für dessen einwanderungsfeindliche Politik kritisiert und erklärt, der Republikaner sei nach seiner Auffassung kein Christ. Bei der amtierenden Vizepräsidentin Harris kritisiert er die Haltung zur Abtreibung. Sie hat angekündigt, das vom Obersten Gericht 2022 kassierte landesweite Recht auf Abtreibung wieder einzuführen, sollte ihr der Kongress ein entsprechendes Gesetz vorlegen. 
Maximilian Kornprobst

Bombendrohung in Springfield

Nur wenige Tage nach Donald Trumps Behauptung im TV-Duell gegen Kamala Harris, dass in Springfield, Ohio, Migranten Haustiere essen würden, hat es in der Stadt eine Bombendrohung gegeben. Das Rathaus wurde am Donnerstag wegen der Bedrohung geräumt. Ob der Zwischenfall mit den jüngsten Schlagzeilen über Springfield im Zusammenhang stand, war unklar. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte, der Hintergrund werde untersucht. Die Moderatoren der Debatte hatten Trumps Behauptungen noch während des Duells unter Berufung auf den Stadtverwalter von Springfield zurückgewiesen. Es gebe für sie keine Belege.

Über den Umgang mit Trumps ständigen Falschbehauptungen berichtet SZ-Korrespondent Fabian Fellmann aus den USA:
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Weißes Haus nennt Trumps Kommentare zu Migranten gefährlich

Die US-Regierung hat Ex-Präsident Donald Trump für die Verbreitung von rassistischen Behauptungen über angeblich Haustiere essende Migranten scharf verurteilt. Wenn Führungspersönlichkeiten „hasserfüllte Rhetorik und bizarre Verleumdungen“ verbreiteten, die widerlegt seien, sei das gefährlich, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, in Washington auf Nachfragen zu Trumps jüngsten Äußerungen. „Ja, wir sind besorgt, das ist gefährlich“, betonte sie. Manche Migranten aus Haiti fürchteten wegen der Verbreitung von derlei Verschwörungstheorien um ihre Sicherheit. 

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump hatte Migranten unterstellt, sie würden Haustiere essen. „In Springfield essen sie die Hunde - die Leute, die hierhergekommen sind - sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben“, sagte Trump beim TV-Duell gegen die Demokratin Kamala Harris vor einem Millionen-Publikum, ohne jeglichen Beleg für die Behauptung zu nennen. Trump nahm damit Bezug auf eine Aussage seines Vizekandidaten J. D. Vance, der zuvor den Vorwurf in Umlauf gebracht hatte, illegal eingewanderte Migranten aus Haiti würden in Springfield in seinem Heimat-Bundesstaat Ohio Haustiere klauen und essen. US-Medien zufolge sind den Behörden in Springfield derartige Fälle nicht bekannt.
Juri Auel
Juri Auel

Trump erteilt zweitem TV-Duell mit Harris eine Absage 

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump will nicht noch einmal bei einem TV-Duell gegen seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris antreten. Trump schrieb auf der von ihm mitgegründeten Plattform Truth Social, es werde keine weitere Debatte geben. Harris habe zuvor zwei Debatten-Termine ausgeschlagen. Trump betonte, er habe eine erste Debatte gegen den vorherigen demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden bestritten - und dann eine zweite gegen Harris. „Eine dritte Debatte wird es nicht geben.“ 

Trump und Harris hatten in dieser Woche zum ersten Mal bei einem TV-Duell zusammen auf der Bühne gestanden. Harris brachte ihren republikanischen Gegner dabei mehrfach in die Defensive. In einer Blitzumfrage des Senders CNN sahen sie 63 Prozent der Befragten als Siegerin - gegenüber 37 Prozent für Trump. Der Republikaner argumentierte dagegen, er habe die Fernsehdebatte gewonnen. Deswegen habe Harris sofort eine zweite Runde verlangt - wie ein „Preisboxer“, der nach einer Niederlage eine Revanche verlange. 

Vorab hatte es langes Gezerre um den Termin für die Fernsehdebatte gegeben. Trump hatte zwei weitere Termine im September vorgeschlagen, was Harris jedoch ablehnte. Unmittelbar nach dem Duell wiederum erklärte sich Harris' Team umgehend zu einer zweiten Debatte im Oktober bereit. Dazu sagte Trump nun Nein. Harris legte nach seiner Absage jedoch nach und schrieb auf X: „Wir sind es den Wählern schuldig, eine weitere Debatte zu führen.“ 
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Biden zieht bei 9/11-Gedenkfeier Trump-Käppi auf

US-Präsident Joe Biden ist bei einer Gedenkfeier für die Opfer der terroristischen Anschläge vom 11. September mit einer Kappe des Republikaners Donald Trump fotografiert worden. "Trump 2024" steht auf dem Käppi, der Präsident scheint belustigt. 
Das Kampagnen-Team von Trump stürzte sich natürlich sofort auf das Bild und verbreitete es bei X. "Danke für die Unterstützung, Joe", schreibt das Trump-Lager unter dem Post.

Bidens Presseteam hat eine Erklärung: Der Präsident habe auf der Veranstaltung einem Trump-Anhänger seine Kappe gereicht. "Als Geste" habe Joe Biden dann im Gegenzug kurz die Kopfbedeckung mit dem Trump-Schriftzug aufgesetzt. Das habe Überparteilichkeit symbolisieren sollen. Das Land müsse zu der Einheit zurückfinden, die es in der Zeit nach den Anschlägen vom 11. September gezeigt habe.

Mein Kollege Peter Burghardt schildert die Szene und alles, was noch am Tag nach der TV-Debatte in den USA geschah (SZ Plus):
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Haitis Regierung empört über Haustiere-Lüge von Donald Trump

Die Regierung in Haiti hat mit Empörung auf die Lüge von Donald Trump über haitianische Einwanderer in Ohio reagiert. Das haitianische Ministerium für im Ausland lebende Landsleute hat die rassistische Behauptung, haitianische Migranten würden in den USA Haustiere stehlen und essen, entschieden zurückgewiesen. Solche Äußerungen verletzten nicht nur die Würde der Migranten, sie „könnten ihr Leben gefährden“, erklärte das Ministerium am Mittwoch (Ortszeit) auf der Plattform X. 

Die Behauptung war von ranghohen Mitgliedern der Republikanischen Partei auf sozialen Netzwerken verbreitet worden, die damit haitianische Migranten in Springfield im US-Bundesstaat Ohio verleumdeten. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump wiederholte die Lüge im Fernsehduell mit Kamala Harris am Dienstag (Ortszeit), worauf die demokratische Kandidatin mit einem Lachanfall reagierte. Die Moderatoren unterbrachen Trump, um darauf hinzuweisen, dass es für seine Behauptung keine Hinweise gebe.

Trumps Vizekandidat J. D. Vance und der Senator Ted Cruz verbreiteten das Gerücht ebenso wie der Milliardär Elon Musk. Das sei nicht das erste Mal, dass Haitianer im Ausland in Desinformationskampagnen „stigmatisiert und entmenschlicht“ würden, um wahlpolitischen Interessen zu dienen, erklärte die haitianische Regierung. Sie brachte ihre „tiefe Besorgnis“ über die diskriminierenden Behauptungen zum Ausdruck. 
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen sollen zweiten Sturm aufs Kapitol verhindern

Noch sind es einige Wochen bis zur Wahl, in Washington bereitet man sich aber bereits jetzt für die Zeit nach der Wahl vor. Konkret: auf Ausschreitungen, sollte Trump die Wahl wie schon 2020 verlieren. Die US-Regierung plant die Sicherheitsmaßnahmen für die Bestätigung des Wahlergebnisses zu verschärfen. Das US-Heimatschutzministerium habe die Kongresssitzung zur Bestätigung des Wahlergebnisses am 6. Januar 2025 als "nationales Sondersicherheitsereignis" eingestuft, teilte der US-Geheimdienst mit. Diese Einstufung ermöglicht den Einsatz zusätzlicher Ressourcen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zur Gewährleistung der Sicherheit. Die Leitung der Sicherheitsplanung übernimmt der Secret Service.

Der Grund dafür sind die Ausschreitungen vom 6. Januar 2021, als radikale Trump-Anhänger gewaltsam das Kapitol stürmen und die Bestätigung des Wahlergebnisses durch den Kongress verhindern wollten. Infolge der Ausschreitungen kamen fünf Menschen ums Leben, viele Menschen wurden verletzt. Darunter auch mehr als 100 Polizisten.
Theresa Parstorfer
Theresa Parstorfer

Die SZ berichtet 

Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Wahlkampf in den USA: 

  • Großangriff auf Trumps Ego - Bei der TV-Debatte trifft Kamala Harris ihren Kontrahenten in seiner offensichtlichsten Schwäche: seiner maßlosen Eitelkeit. Das bringt ihn aus dem Konzept. Eine Analyse von Peter Burghardt. (SZ Plus)

  • Kamala Harris besteht den Stresstest gegen Donald Trump. Doch selbst als klare Gewinnerin der ersten TV-Debatte ist ihr der Sieg am 5. November noch keineswegs sicher. Ein Kommentar von Fabian Fellmann. (SZ Plus) 
     
  • Vorhang auf: Harris beherrscht Trump, weil sie was vom Theater versteht. Warum das TV-Duell reiner Broadway war, erklärt Andrian Kreye. (SZ Plus)
     
  • Der Taylor-Moment: Der größte Star der Gegenwart wirbt überraschend klar für Kamala Harris. Nach der Unterstützung durch Beyoncé könnte das ein entscheidender Augenblick in diesem Wahlkampf sein. Von Jakob Biazza. (SZ Plus)
Maximilian Kornprobst

Harris und Trump bei Gedenkfeier für den 11. September

Sowohl Kamala Harris als auch Donald Trump haben an der Gedenkfeier für die Opfer des 11. Septembers in New York teilgenommen. Die beiden Rivalen um die Präsidentschaft in den Vereinigten Staaten schüttelten sich am Tag nach ihrer hitzigen TV-Debatte auf der Zeremonie in Manhattan die Hände und standen gemeinsam mit dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden in der ersten Reihe. 

Es ist der 23. Jahrestag des Anschlags auf das World Trade Center. Bei dem Gedenken wurden traditionell die Namen der Opfer verlesen. Zur Zeit der Einschläge der Flugzeuge in die Türme wurde eine Glocke geläutet. „An diesem Tag vor 23 Jahren glaubten Terroristen, sie könnten unseren Willen brechen und uns in die Knie zwingen. Sie lagen falsch. Sie werden immer falschliegen. In den dunkelsten Stunden fanden wir Licht“, ließ Biden mitteilen. Harris beschwor in einer Mitteilung, dass die Anschläge gezeigt hätten, dass die „Einheit in Amerika möglich“ sei. 
Kamala Harris (links), Joe Biden (Zweiter von links), Michael Bloomberg (Mitte), Donald Trump (Zweiter von rechts) und J. D. Vance (rechts).
Kamala Harris (links), Joe Biden (Zweiter von links), Michael Bloomberg (Mitte), Donald Trump (Zweiter von rechts) und J. D. Vance (rechts). Yuki Iwamura/AP
Maximilian Kornprobst

Das TV-Duell im Faktencheck

Bei ihrem ersten TV-Duell haben sich Kamala Harris und Donald Trump einen hitzigen Schlagabtausch geliefert. Sie warfen einander vor, das Land heruntergewirtschaftet zu haben, keinen Plan für die drängenden Probleme zu haben und Lügen zu verbreiten. Die deutsche Presse-Agentur hat einen prüfenden Blick auf einige der Aussagen geworfen:

Trumps Behauptung: Während seiner Amtszeit als Präsident habe es „praktisch keine Inflation“ gegeben. Präsident Biden und Kamala Harris hätten die höchste Inflation in der Geschichte der USA zu verantworten.
Bewertung: Das ist falsch. Seit Gründung der Vereinigten Staaten im Jahr 1776 wurde die höchste jährliche Inflationsrate im Jahr 1778 mit 29,78 Prozent verzeichnet. Im Zeitraum seit der Einführung des Verbraucherpreisindexes lag die höchste Inflationsrate im Jahr 1917 bei 20,49 Prozent. Die Inflation war zu Trumps Amtszeit aber niedriger als heute: Etwa kumulierte 8 Prozent für seine Präsidentschaft (gegenüber 19 Prozent unter Präsident Biden bisher) und 1,4 Prozent im Jahresvergleich im letzten Monat seiner Amtszeit gegenüber den aktuellen 2,9 Prozent (Stand: Juli 2024).

Trumps Behauptung: Die Politik der Demokraten erlaube es, das Leben eines Babys im neunten Monat zu nehmen.
Bewertung: Das ist falsch. Die vorsätzliche Tötung eines Neugeborenen ist strafrechtlich als Kindstötung eingestuft und in den gesamten USA illegal. Harris' Vize-Kandidat, Tim Walz, befürwortet die Beibehaltung der aktuellen Gesetzgebung, die Abtreibungen bis zur Lebensfähigkeit des Fötus erlaubt, normalerweise bis etwa zur 24. Schwangerschaftswoche. Danach sind Abtreibungen nur noch in Fällen erlaubt, in denen das Leben oder die Gesundheit der Mutter in Gefahr ist.

Harris' Behauptung: Trump habe behauptet, dass der Klimawandel erfunden sei.
Bewertung: Das ist richtig. Donald Trump hat die Existenz eines von Menschen verursachten Klimawandels regelmäßig angezweifelt. Im Jahr 2012 behauptete er, das Konzept der globalen Erwärmung sei von den Chinesen erfunden worden, um der Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie zu schaden. Im Wahlkampf versprach er den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen.

Trump Behauptung: „Ich hatte mehr Stimmen als jeder Republikaner in der Geschichte. Sogar bei Weitem als jeder amtierende Präsident.“
Bewertung: Das ist richtig. Der Demokrat Joe Biden erhielt bei der Präsidentschaftswahl 2020 laut den offiziellen Wahlergebnissen etwa 81,2 Millionen Stimmen, die ihn zum Sieg führten. Sein republikanischer Kontrahent Trump dagegen bekam rund 74,2 Millionen Stimmen, also deutlich weniger. Dennoch war Trumps Wahlergebnis die höchste Stimmenzahl für einen republikanischen Kandidaten oder einen amtierenden Präsidenten. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh
Ob's gefällt oder nicht: Deutschlands Energiesystem ist voll einsatzfähig, mit einem Anteil erneuerbarer Energien von mehr als 50 Prozent. Und wir schließen - und bauen nicht - Kohle- und Atomkraftwerke. Kohle wird bis spätestens 2038 vom Netz sein.
PS: Wir essen auch keine Katzen und Hunde.
Das Auswärtige Amt in Berlin auf Twitter zur TV-Debatte, bei der Donald Trump behauptet hatte, Deutschland habe eine Energiewende versucht, sei aber bald wieder zum Bau normaler Kraftwerke zurückgekehrt.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Aktienkurs der Trump Media & Technology Group sinkt

Die Auswirkungen des TV-Duells zeigen sich auch an den Börsen: Die Aktien der Trump Media & Technology Group, der Muttergesellschaft der Plattform Truth Social, die sich mehrheitlich im Besitz Donald Trumps befindet, ist im vorbörslichen US-Geschäft um die 15 Prozent abgesackt. Laut der Online-Prognosebörse PredictIt sank der Preis für einen Sieg von Trump um sechs Cents auf 47 Cents, während der Preis für die demokratische Kandidatin Kamala Harris von 53 Cents auf 57 Cents kletterte. Auch Krypto-Aktien notieren vorbörslich schwächer - Trump hatte sich als Unterstützer von Kryptowährungen positioniert. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Umfrage sieht Harris nach dem TV-Duell leicht vorne

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin wird in einer Zuschauerbefragung nach dem TV-Duell positiver wahrgenommen als ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump. 45 Prozent der Befragten äußerten eine wohlwollende Meinung von Kamala Harris, Trump kommt auf 39 Prozent. Dies geht aus einer Befragung registrierter Wähler bevor, die das TV-Duell gesehen haben. Die Erhebung wurde von einem Umfrageinstitut für mehrere US-Medien wie den Fernsehsender CNN durchgeführt.

44 Prozent der befragten Zuschauer standen Harris nach dem TV-Duell nicht wohlwollend gegenüber, 51 Prozent der Befragten waren es bei Trump. Bei einem Einzelaspekt hatte Trump allerdings die Nase deutlich vorn: 55 Prozent der Befragten denken, dass er mehr Wirtschaftskompetenz hat als Harris, die auf 35 Prozentpunkte kommt. 82 Prozent der Befragten gaben an, dass das TV-Duell keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung im November haben werde.

Kamala Harris punktet bei der Debatte, Trump-Unterstützer aber zieht sie nicht auf ihre Seite. Das verwundert nicht - viele Amerikaner sind längst festgelegt. Entscheidend dürfte sein, wer am Ende die eigene Anhängerschaft stärker mobilisiert, insbesondere in den wichtigen Swing States. Der Kommentar von SZ-Korrespondent Fabian Fellmann (SZ Plus):
Valentina Reese
Valentina Reese

Die SZ berichtet 

Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Wahlkampf in den USA:

  • Wenn Donald Trump im TV-Duell von Katzenessern oder von der Frau des Moskauer Bürgermeisters spricht, hebt sich die Stimmung im „Wicked Willy's“. Eindrücke vom Public Viewing in der demokratischen Hochburg Manhattan von Boris Herrmann (SZ Plus)

  • Kann Kamala Harris gegen Donald Trump gewinnen? Nach Bidens Rückzug hat sich die Stimmung in den USA jedenfalls gedreht. Eine Übersicht in Grafiken

  • Donald Trump hat die Republikanische Partei fest in der Hand. Welche Menschen und Momente haben ihm den Weg dafür bereitet? Der SZ-Podcast „Auf den Punkt: Die US-Wahl“

  • Kamala Harris macht die Geschlechterfrage kaum zum Thema, doch Donald Trump betont im Wahlkampf sein Bild von Männlichkeit. Und auch die Running Mates sind nicht zufällig Männer. Von Fabian Fellmann aus Washington (SZ Plus)

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Niemand weiß genau, was Joe Biden letztlich dazu gebracht hat, seine Kandidatur aufzugeben. Aber nun schaut die Welt auf eine Frau, die jahrelang keiner wirklich wahrgenommen hat – Kamala Harris und warum jetzt alles möglich ist.

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