Wahl in den USA:Trump kritisiert geplantes Harris-Interview bei Fox News

Die demokratische Kandidatin wird in dem konservativen TV-Sender erstmals Rede und Antwort stehen. Ihr Kontrahent kritisiert den dafür vorgesehenen Journalisten als „oft sehr nachgiebig gegenüber den Linken“.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zur US-Wahl.

Wichtige Updates

Trump will Hardliner Homan mit Abschiebungen betrauen

Biden will Trump von weiteren Hilfen für die Ukraine überzeugen

Telefonat von Trump und Scholz: Weitere Zusammenarbeit - auch für Frieden in Europa

Scholz über Trumps Wahlsieg: „Ein bisschen unerschrocken“ 

Trump entscheidet auch Arizona für sich

Lara Thiede
Lara Thiede

Trump will Minister ohne Senats-Votum einsetzen 

Donald Trump will seine Kontrolle über die Republikanische Partei nutzen, um als Präsident Minister ohne Zustimmung des Senats einzusetzen. Jeder Senator der Republikaner, der Mehrheitsführer in der Kongresskammer werden wolle, müsse dem zustimmen, schrieb Trump auf der Online-Plattform X. Mehrere aussichtsreiche Kandidaten für den Posten erklärten sich schnell dazu bereit.

Bei der Besetzung von Kabinettsposten in den USA ist die Zustimmung des Senats notwendig. Davor müssen die vom Präsidenten vorgeschlagenen Kandidaten durch die Senatsausschüsse. Der Staatschef hat zugleich aber das Recht, vorläufig Minister während mindestens zehn Tage langen Sitzungspausen des Senats einzusetzen. Das soll die Handlungsfähigkeit der Regierung gewährleisten. Die so ernannten Minister müssen dann bis Ende der Sitzungsperiode vom Senat bestätigt werden, um weiter im Amt zu bleiben.

Die Republikaner sicherten sich bei der Wahl am Dienstag bereits eine Mehrheit im Senat mit mindestens 53 der 100 Sitze. Ein Rennen ist noch offen. Die Demokraten könnten das Ernennungsverfahren in den zuständigen Ausschüssen lediglich verzögern.

Trump schrieb, die Kabinettsposten müssten so schnell wie möglich besetzt werden. Und dafür seien auch die sogenannten Recess Appointments in den Sitzungspausen notwendig. Senator Rick Scott aus Florida, der als aussichtsreichster Kandidat für das Amt des Mehrheitsführers im Senat gilt, schrieb umgehend, er stimme dem zu 100 Prozent zu. Auch die weiteren Bewerber John Thune und John Cornyn zeigten sich offen dafür. 
Joscha Westerkamp
Joscha Westerkamp

Trump will Hardliner Homan mit Abschiebungen betrauen

Donald Trump hat entschieden, wer für ihn die angekündigte Massenabschiebung von irregulär eingewanderten Ausländern beaufsichtigen soll. Er will die Rolle dem ehemaligen Polizisten Tom Homan übertragen, der während Trumps erster Amtszeit bereits zeitweise eine Einwanderungsbehörde geführt hatte. Zukünftig werde Homan für alle US-Grenzen zuständig sein, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Homan war amtierender Chef der Behörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) in den Jahren 2017 und 2018. Er gilt als ein Verfechter der umstrittenen Entscheidung, Kinder von illegal Eingewanderten von ihren Eltern zu trennen. Danach dauerte es zum Teil Jahre, die Familien wieder zusammenzuführen. Homan – und auch Trump – sagten später, die Maßnahme sei zur Abschreckung gedacht gewesen, damit Familien gar nicht erst den Weg in die USA suchten.

Für Aufsehen sorgte Homan erst jüngst in einem Interview. Er wurde in der TV-Sendung „60 Minutes“ gefragt, ob eine massenhafte Abschiebeaktion ohne Trennung von Familien möglich sei. Homans Antwort: „Natürlich geht das. Familien können gemeinsam abgeschoben werden.“ Auch in den USA geborene Kinder, die dadurch US-Bürger sind, müssten das Land dann verlassen, da ihre Eltern illegal eingewandert seien.
Lara Thiede
Lara Thiede

Biden will Trump von weiteren Hilfen für die Ukraine überzeugen

Noch-US-Präsident Joe Biden will sich dem designierten Präsidenten gegenüber dafür einsetzen, dass die Ukraine weiterhin mit der Unterstützung der Vereinigten Staaten rechnen kann, wie der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte. „Präsident Biden hat in den kommenden 70 Tagen die Möglichkeit, dem Kongress und der neuen Regierung zu vermitteln, dass die USA die Ukraine nicht im Stich lassen sollten.“ 
Trump hatte während seines Wahlkampfs versprochen, den Krieg in der Ukraine schnell zu beenden, ohne Details zu nennen. Mehrfach wurde daher die Befürchtung geäußert, Trump könne planen, die Ukraine nicht weiter zu unterstützen. Seit Russlands Invasion 2022 hatte die Biden-Administration mehr als 60 Milliarden Dollar an Sicherheitshilfe für die Ukraine bereitgestellt. Biden und Trump werden einander am 13. November im Weißen Haus treffen.
Lara Thiede
Lara Thiede

Musk unterstützt Scott als neuen Mehrheitsführer im US-Senat 

Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk spricht sich für den republikanischen Senator Rick Scott als neuen Mehrheitsführer im US-Senat aus. „Rick Scott für den Vorsitz des Senats!“ , schrieb Musk am Sonntag in einem Beitrag in den sozialen Medien. Scott, der den US-Bundesstaat Florida im Senat vertritt, gilt als Vertrauter mehrerer konservativer republikanischer Senatoren. 

In einem Interview mit dem Sender Fox News bekräftigte Scott am Sonntag, es gebe aus seiner Sicht die Notwendigkeit von Veränderungen: „Wir können nicht so weitermachen wie gehabt. Dafür wurde Donald Trump gewählt, um Veränderungen herbeizuführen.“  Der derzeitige Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, hatte angekündigt, nach der Wahl seine Führungsrolle abzugeben. 

Nach den Zwischenwahlen vom vergangenen Dienstag werden die Republikaner voraussichtlich mindestens 52 Sitze im 100-köpfigen Senat halten. In West Virginia, Ohio und Montana konnten sie drei bislang von Demokraten gehaltene Sitze hinzugewinnen. Die Kontrolle über das Repräsentantenhaus ist währenddessen noch nicht entschieden. Die Republikaner haben allerdings auch hier einen großen Vorsprung gegenüber den Demokraten. 
Lara Thiede
Lara Thiede

Telefonat von Trump und Scholz: Weitere Zusammenarbeit - auch für Frieden in Europa

Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Sonntagabend mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump telefoniert. Der Bundeskanzler hat ihm erneut zum Wahlsieg gratuliert und die Bereitschaft der Bundesregierung unterstrichen, die „seit Jahrzehnten erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Regierungen beider Länder fortzusetzen“, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. „Sie waren sich darüber hinaus einig, gemeinsam auf eine Rückkehr des Friedens in Europa hinzuarbeiten“, fügte er in Anspielung auf den russischen Krieg gegen die Ukraine hinzu. 

Details aus dem Gespräch wurden nicht bekannt. Hebestreit gab allgemein an, Trump und Scholz hätten über das deutsch-amerikanische Verhältnis und die aktuellen geopolitischen Herausforderungen gesprochen. Ebenfalls am Sonntagabend hatte sich Scholz in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ dahingehend geäußert, dass er von Trumps Wahlsieg nicht allzu beunruhigt sei - er setze auf eine gut funktionierende Zusammenarbeit.

Zuvor hatte Scholz mit Blick auf die von Trump im Wahlkampf angedrohten Strafzölle auf europäische und deutsche Produkte betont, dass die EU-Kommission für Handelsfragen zuständig sei. Man müsse sich um Kooperationen bemühen. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hatte gesagt, er erwarte, dass neue US-Zölle so kalibriert werden würden, „dass es gerade deutsche Importe in die USA oder Exporte aus Deutschland trifft“. 
Lara Thiede
Lara Thiede

Scholz über Trumps Wahlsieg: „Ein bisschen unerschrocken“ 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) blickt der Zusammenarbeit mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump gelassen entgegen, wie er in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ sagt: „Ich bin da nie naiv, aber auch immer ein bisschen unerschrocken.“ Er setze weiterhin auf eine gut funktionierende transatlantische Zusammenarbeit. „Mein Prinzip ist immer, wenn ich das so flapsig sagen darf: Getanzt wird mit denen, die im Saal sind. Und das gilt auch für den künftigen Präsidenten der USA.“

Trump hatte Deutschland in seiner ersten Amtszeit wegen aus seiner Sicht zu geringer Militärausgaben, wegen des deutschen Handelsüberschusses und der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2 massiv kritisiert. Scholz verwies darauf, dass Deutschland inzwischen dem gemeinsamen Nato-Ziel entsprechend zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgebe.

Er machte auch klar, dass er von Trump die Einhaltung der Zusage des noch amtierenden Präsidenten Joe Biden erwarte, US-Mittelstreckenraketen in Deutschland zu stationieren. „Das ist eine Vereinbarung, die wir mit den USA getroffen haben. Sie ist in unserem gemeinsamen Interesse. Also will ich das annehmen.“

Auch zu der aktuellen Kritik des Trump-Unterstützers und Tech-Milliardärs Elon Musk an dem Bruch der Ampel-Koalition äußerte sich Scholz in dem Interview. Musk hatte auf der Online-Plattform X auf Deutsch geschrieben: „Olaf ist ein Narr.“ Scholz sagte auf die Frage, ob ihn das irritiere: „Es adelt mich.“ Er fügte dann noch hinzu: „Ich kommentiere keine Tech-Milliardäre, ein Staatschef ist er nicht, auch wenn man manchmal den Eindruck hat, mancher Tech-Kozern sei mächtiger als Staaten.“ 
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Trump entscheidet auch Arizona für sich

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben der New York Times und CNN auch den Swing State Arizona und die dortigen elf Wahlleutestimmen gewonnen. 

Das bedeuten nicht nur, dass Trump alle sieben Swing States gewonnen hat - nun sind auch die endgültigen Wahlleutestimmen der US-Präsidentenwahl 2024 bekannt. Insgesamt hat Trump 312 Stimmen erhalten, Kamala Harris 226 Stimmen.

Trumps Sieg über die Vizepräsidentin Kamala Harris ist eine Rückkehr zum traditionell konservativen Status des Bundesstaats Arizona: Seit den 1940er-Jahren hat Arizona nur zweimal für einen Demokraten gestimmt, unter anderem im Jahr 2020, als Joe Biden gegen Donald Trump gewann. Biden siegte dort vor vier Jahren mit dem knappsten Vorsprung im ganzen Land - 10 457 Stimmen. Doch in diesem Jahr schienen die Demokraten von Anfang an einen schweren Stand in Arizona zu haben, einem Grenzstaat, in dem die Wähler ihren Unmut über die Migrantenkrise und tiefe wirtschaftliche Sorgen über die Wohnkosten und die hohen Preise für alltägliche Güter wie Lebensmittel und Benzin zum Ausdruck brachten.

Die Republikaner haben somit das Weiße Haus erobert und die Mehrheit im Senat erlangt. Weiterhin offen sind die Mehrheitsverhältnisse im Repräsentantenhaus, da hierfür immer noch Stimmen ausgezählt werden.
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Trump-Team ohne Haley und Pompeo

Nach seinem Wahlsieg beginnt der designierte US-Präsident Donald Trump mit der Zusammenstellung seines Regierungsteams für die zweite Amtszeit. Dabei zeichnet sich ab, dass zwei prominente Republikaner nicht Teil der neuen Administration sein werden. In einer Mitteilung auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social erklärte Trump, er werde „weder die ehemalige Botschafterin Nikki Haley noch den ehemaligen Außenminister Mike Pompeo einladen, der Trump-Administration beizutreten". Gleichzeitig betonte er, die Zusammenarbeit mit beiden „sehr genossen und geschätzt" zu haben und dankte ihnen für ihren Dienst am Land.

Haley, die von 2017 bis 2018 als UN-Botschafterin unter Trump diente, hatte ihn zu Beginn des Jahres in den republikanischen Vorwahlen herausgefordert. Trotz ihrer Niederlage unterstützte sie Trump letztendlich im Wahlkampf gegen Harris. Pompeo, der von 2018 bis 2021 das Amt des Außenministers bekleidete und zuvor CIA-Direktor war, galt als loyaler Trump-Verbündeter. Für die Besetzung der Kabinettsposten kursieren derweil Namen von Trump-Getreuen und erfahrenen republikanischen Politikern. Wer genau zum Zuge kommen wird, ist noch nicht bekannt.
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Tausende US-Bürger demonstrieren nach Trumps Wiederwahl

Am Samstag haben sich Tausende US-Bürger in New York und Washington D.C. versammelt, um nach der Wiederwahl Donald Trumps zum Präsidenten zu protestieren. Gewerkschaften, Gruppen, die sich für die Rechte von Migranten einsetzen und LGBTQ+-Befürworter hielten bei einem Marsch unter dem Motto „Protect Our Futures“ Banner unter anderem mit der Aufschrift „Wir geben nicht nach“ hoch, als sie vor dem Trump International Hotel & Tower am Columbus Circle demonstrierten, berichtet der britische Guardian.

In Washington D.C. versammelten sich Demonstranten des sogenannten „Women's March" vor den Büros der Heritage Foundation, um den konservativen Thinktank zu kritisieren, der das umstrittene Projekt 2025 veröffentlicht hat. Die Kundgebung wurde organisiert, um für den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen einzutreten und „als eine Chance, Gemeinschaft und Macht nach den Wahlen 2024 aufzubauen“, so ein Sprecher des Women's March gegenüber CNN.

Der Women's March plant eine weitere Demonstration in Washington D.C. am 18. Januar, zwei Tage bevor Donald Trump für seine zweite Amtszeit als Präsident vereidigt wird. 
Demonstrierende in Washington D.C. halten wenige Tage nach Donald Trumps Sieg bei den Präsidentschaftswahlen Transparente für Frauenrechte hoch.
Demonstrierende in Washington D.C. halten wenige Tage nach Donald Trumps Sieg bei den Präsidentschaftswahlen Transparente für Frauenrechte hoch. rtr
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Merz will „Deals" mit Trump und neue deutsche Führungsrolle 

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz will im Falle eines Wahlsiegs in der Außenpolitik stärker auf die Interessen Deutschlands setzen und dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump „mit aufrechtem Gang" entgegentreten. „Wir müssen von einer schlafenden Mittelmacht wieder zu einer führenden Mittelmacht werden", sagte Merz in einem Interview mit dem Stern.  „Wir haben in Deutschland bisher nie wirklich unsere Interessen gut genug artikuliert und durchgesetzt, und das müssen wir ändern. Die Amerikaner sind da viel offensiver. Es soll ja nicht darauf hinauslaufen, dass nur eine Seite profitiert, sondern dass wir gute Verabredungen für beide Seiten treffen. Trump würde es einen Deal nennen."

Merz nannte ein Beispiel: „Machen wir es einmal konkret: Wir kaufen notgedrungen bei den Amerikanern F-35 Kampfjets, aber dann sollten sie bei uns gewartet werden und wir bekommen dafür auch die nötigen Werke. Das wäre für beide Seiten ein gutes Geschäft. Ich beobachte Trump, spreche mit vielen Leuten, die ihn sehr gut kennen. Die sagen mir: Du musst ihm mit aufrechtem Gang und Klarheit begegnen."

Der CDU-Chef warf der Bundesregierung einen falschen Umgang mit der US-Wahl vor. „Die Bundesregierung hätte sich auf seine Wiederwahl einstellen müssen. Stattdessen hat das Auswärtige Amt für Kamala Harris getwittert und damit sehr einseitig Partei bezogen", sagte Merz. „Trump hat ein gutes Gedächtnis. Die gegenwärtige Bundesregierung wird bei der neuen Administration kein Gehör mehr finden. Scholz ist jetzt auch international eine lame duck." Der Begriff lame duck, Englisch für „lahme Ente", bezeichnet einen Politiker, dessen Amtszeit sich dem Ende zuneigt, weil bereits ein Nachfolger gewählt wurde oder dieser bald gewählt wird, was zu einer Reduzierung seiner politischen Einflussmöglichkeiten führt. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Biden und Trump treffen sich am kommenden Mittwoch im Weißen Haus

Der Amtsinhaber empfängt seinen designierten Nachfolger: Karine Jean-Pierre, Sprecherin von Joe Biden, hat angekündigt, dass der US-Präsident Wahlsieger Donald Trump kommende Woche am Mittwoch um 11 Uhr Ortszeit (17 Uhr MEZ) im Oval Office treffen wird. Biden hatte Trump bereits kurz nach der Wahl angerufen, ihm zum Sieg gratuliert und ihn ins Weiße Haus eingeladen. Bei seiner Rede am Donnerstag sagte Biden dem Republikaner erneut eine friedliche und geordnete Machtübergabe zu. Das habe das amerikanische Volk verdient, so Biden. 

Das Treffen am Mittwoch ist eine der seltenen direkten Begegnungen von Biden und Trump. Zuletzt hatten sich die beiden Ende Juni bei einer Fernsehdebatte im Wahlkampf auf der Bühne gegenübergestanden. 

Das Treffen mit dem Sieger oder der Siegerin einer US-Wahl gehört zum üblichen Umgang rund um einen Machtwechsel in den USA. Trump allerdings war 2020 von solchen Konventionen abgerückt, als er gegen Biden verloren hatte. Trump lud Biden nicht ins Weiße Haus ein und blieb auch dessen Amtseinführung fern.
Claudia Koestler
Claudia Koestler

FBI prüft rassistische Massen-SMS nach US-Wahl

Das FBI untersucht rassistische Textnachrichten, die in der Woche der US-Präsidentschaftswahl in etlichen Bundesstaaten versandt worden sind. „Das FBI ist sich der beleidigenden und rassistischen Textnachrichten bewusst, die an Personen im ganzen Land verschickt wurden", erklärte die US-Bundespolizei. Man stehe in dieser Angelegenheit mit dem Justizministerium und anderen Bundesbehörden in Kontakt.

Mehrere US-Medien berichteten über eine Vielzahl von Fällen, in denen schwarze Jugendliche, Studierende und Berufstätige - aber auch Kinder - von unbekannten Nummern Nachrichten erhielten, die einem ähnlichen Muster folgten. Die Empfänger wurden häufig mit Namen angesprochen, ihnen wurde mitgeteilt, sie seien „ausgewählt worden, Baumwolle auf einer Plantage zu pflücken", und sie wurden aufgefordert, sich zu einer bestimmten Zeit bereitzuhalten, um von „Sklavenhaltern" abgeholt zu werden. Einige der Nachrichten enthielten demnach auch eine Anspielung auf den designierten Präsidenten Donald Trump.

Ein Sprecher des Republikaners betonte gegenüber der New York Times, dass man „absolut nichts mit diesen Textnachrichten zu tun" habe. Das Weiße Haus verurteilte die Vorfälle scharf. „Rassismus hat in unserem Land keinen Platz", zitierten mehrere US-Medien eine Sprecherin. Der Präsident der Bürgerrechtsorganisation NAACP, Derrick Johnson, äußerte sich erbost. Die Nachrichten seien  „die traurige Realität der Wahl eines Präsidenten, der in der Vergangenheit Hass toleriert und teils sogar angefacht" habe. Es handele sich um  „ein alarmierendes Beispiel für die zunehmende Verbreitung abscheulicher und hasserfüllter Rhetorik durch rassistische Gruppen im ganzen Land, die sich jetzt ermutigt fühlen".
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Trump plant erneuten Austritt aus Pariser Klimaabkommen 

Donald Trumps Team bereitet offenbar weitreichende Änderungen in der Klimapolitik der USA vor. Aus Kreisen des Übergangsteams verlaute, es würden bereits mehrere entsprechende präsidiale Verfügungen und Proklamationen vorbereitet. Das berichtet der Nachrichtensender CNN. Im Mittelpunkt der Pläne steht offenbar der neuerliche Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Trump hatte diesen Schritt bereits in seiner ersten Amtszeit vollzogen, sein Nachfolger Joe Biden kehrte 2021  jedoch in das Abkommen zurück.

Zudem sollen Regierungsstellen und Büros, die sich mit der Reduzierung von Umweltverschmutzung in benachteiligten Gemeinden befassen, gestrichen werden. Schutzgebiete könnten verkleinert werden, um mehr Öl-Bohrungen auf öffentlichem Land zu ermöglichen; Obergrenzen und Bestimmungen, die Unternehmen bislang von Bohrungen abhalten, sollen aufgehoben sowie der Energiesektor im Allgemeinen dereguliert werden. Diese Vorhaben würden eine drastische Abkehr von der aktuellen Klimapolitik der USA bedeuten. Experten sehen darin einen potenziellen Rückschlag für globale Klimaschutzbemühungen. 
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Pelosi kritisiert Bidens späten Rückzug 

Nancy Pelosi, die ehemalige Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, hat in einem Interview mit der New York Times Kritik am Zeitpunkt von Präsident Joe Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen geübt. Sie bedauerte, dass durch den späten Ausstieg die Möglichkeit einer offenen Vorwahl bei den Demokraten verhindert wurde.  „Wäre der Präsident früher ausgestiegen, wären vielleicht andere Kandidaten im Rennen gewesen", erklärte Pelosi. 

Sie deutete an, dass ursprünglich mit einem parteiinternen Wettbewerb um die Nachfolge Bidens gerechnet wurde, statt der schnellen Nominierung von Vizepräsidentin Kamala Harris. Bidens unmittelbare Unterstützung für Harris nach seinem Rückzug im Juli habe eine Vorwahl  „fast unmöglich" gemacht. Sie spekulierte, dass ein früherer Ausstieg zu einer anderen Dynamik geführt hätte. 

Trotz ihrer Kritik am Prozess verteidigte Pelosi die legislativen Erfolge der Biden-Regierung, insbesondere jene aus den ersten zwei Jahren seiner Amtszeit, als sie noch Sprecherin des Repräsentantenhauses war.
Juri Auel
Juri Auel

Teslas Börsenwert nach Trump-Sieg über einer Billion Dollar 

Der Kursanstieg der Tesla-Aktie nach dem Wahlsieg von Donald Trump hat den Börsenwert des Elektroauto-Herstellers zum ersten Mal seit 2022 wieder über die Marke von einer Billion Dollar gehoben. Tesla-Chef Elon Musk ist einer der lautesten Unterstützer von Trump und es wird erwartet, dass er mit der Verringerung der US-Regierungsausgaben betraut werden könnte.

Die Tesla-Aktie stieg allein am Freitag um mehr als acht Prozent auf 321,22 Dollar. Seit dem Wahltag am Dienstag legte sie um mehr als ein Viertel zu. Das geschätzte Vermögen von Musk als reichstem Menschen der Welt übertraf damit nach Berechnungen des Magazins Forbes die Marke von 300 Milliarden Dollar. Es besteht hauptsächlich aus Tesla-Aktien.

Tesla kämpft aktuell - wie auch andere Anbieter von Elektroautos - mit einer Abkühlung der Nachfrage. Eine Regierung von Donald Trump, der mehr Öl und Erdgas fördern will, könnte der Branche noch mehr Gegenwind bringen. Allerdings geht etwa Analyst Dan Ives von der Finanzfirma Wedbush Securities davon aus, dass Tesla eine Ausnahme sein werde.
© SZ/dpa/epd/KNA/Reuters/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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