Wahl in den USA:So läuft der Parteitag der Demokraten ab

Der erste prominente Redner wird am Montagabend US-Präsident Biden. Es folgt jede Menge Polit-Prominenz, um Harris einen pompösen offiziellen Start in den Wahlkampf zu bieten. 

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zur US-Wahl.

Wichtige Updates

Biden fordert bessere Ausstattung des Secret Service

Biden und Harris "erleichtert" über glimpflichen Ausgang des mutmaßlichen Attentatsversuchs

Nach Schüssen nahe Trump: FBI geht von Attentatsversuch aus 

Vance verteidigt sich für Verbalattacken auf Einwanderer

Harris: Will niemandem die Waffen wegnehmen

Xaver Bitz
Xaver Bitz

Kritik an Musk nach fragwürdigem Post bei X

Tesla-Chef und Eigentümer der Social-Media-Plattform X, Elon Musk, mischt im US-Wahlkampf immer wieder mit und macht auch bei dem erneuten mutmaßlichen Attentatsversuch auf Donald Trump von sich reden. Auf die Frage eines anderen Users, warum Menschen Trump töten wollten, antwortete Musk: "Und niemand versucht ein Attentat auf Biden oder Kamala" - versehen mit einem fragenden Emoji. Wenig später löschte Musk den Post wieder.

Musk, dem bei X 197 Millionen Accounts folgen, wurde von einigen Usern des Sozialen Netzwerks scharf kritisiert. "Was ist los mit dir? Hast du überhaupt nachgedacht, bevor du das postest?" heißt es da, oder auch: "Such dir Hilfe. Das klingt verwirrt und gefährlich". Es gab aber auch Zustimmung für Musks Aussage - und fast 30 000 User haben den Post geteilt.

Musk macht aus seiner Unterstützung für Trump im US-Wahlkampf 2024 keinen Hehl. Immer wieder fällt der Milliardär mit umstrittenen Posts auf. Trump seinerseits will den Chef des Autounternehmens Tesla zum Chef seiner Effizienzkommission machen.
Die US-Wirtschaftskorrespondentin der SZ, Ann-Kathrin Nezik, erklärt, was dahintersteckt (SZ Plus): 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Biden fordert bessere Ausstattung des Secret Service

Bereits nach dem Anschlagsversuch auf Präsidentschaftsbewerber Donald Trump im Juli war eine Debatte über die Rolle der Personenschützer entbrannt. Damals hatte ein Schütze auf einer Wahlkampfveranstaltung auf den Republikaner gezielt, ein Schuss streifte Trumps Ohr und verletzte ihn leicht. Auch nach dem Vorfall nahe Trumps Golfclub in Florida rückt der Secret Service nun wieder in den Fokus. US-Präsident Joe Biden sprach sich für eine Stärkung des Dienstes aus: Die Personenschützer bräuchten mehr Hilfe, sagte er in Washington. 

Weiter sagte Biden: "Ich denke, der Kongress sollte auf diesen Bedarf reagieren.“ Das US-Parlament entscheidet über das Budget der Behörde, die für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist.

Am Sonntagnachmittag hatte der Secret Service nach eigenen Angaben einen bewaffneten Verdächtigen wenige hundert Meter von Trump entfernt in den Büschen am Zaun um dessen Golfplatz entdeckt. Beamte eröffneten das Feuer. Der Verdächtige flüchtete den Angaben zufolge in einem Auto - kurze Zeit später wurde er auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts festgenommen. Das Motiv des Mannes ist noch unklar, auch andere Details zu dem Vorfall sind noch zu klären. 
Valentina Reese
Valentina Reese

Die SZ berichtet 

Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Wahlkampf in den USA: 

  • Ein Mann zielt offenbar mit einem Gewehr auf den ehemaligen Präsidenten, während dieser Golf spielt. Der Secret Service schießt auf den Tatverdächtigen. Was ist über diesen bekannt? (SZ Plus)

  • Trump, Musk und der perfekte Hass: Andrian Kreye zum digitalen Gepöbel zweier sehr mächtiger Männer, hinter dem leider mehr steckt als spätpubertäre Probleme (SZ Plus)

  • Truth Social heißt die Social-Media-Plattform, mit der sich Donald Trump an seine Fans richtet. Die Aktien der dazugehörigen Firma sind viel Geld wert. Noch. Aber sollte der Ex-Präsident sie verkaufen, würde er eingestehen, dass er selbst nicht an einen Wahlsieg glaubt. Von Jürgen Schmieder aus Los Angeles (SZ Plus) 
     
  • Prominente Politiker unterstützen mittlerweile die Demokratin Kamala Harris, obwohl sie der gegnerischen Partei angehören. Jetzt wäre für die Republikaner der Moment, das Wohl des Landes über die eigene Partei zu stellen, kommentiert Peter Burghardt (SZ Plus)
Leopold Zaak
Leopold Zaak

US-Medien veröffentlichen Informationen zum Tatverdächtigen

Kurz nach der Tat nahmen Polizisten auf dem Interstate Highway 95 in Richtung Norden einen Mann fest. Bei ihm handelt es sich mehreren Medienberichten zufolge um Ryan R., einen 58-jährigen Amerikaner aus dem Bundesstaat Hawaii. Er soll dem Sender CNN zufolge bereits polizeibekannt sein, mehrmals soll er wegen kleinerer Delikte festgenommen worden sein.

CNN berichtet außerdem, R. sei in den sozialen Medien vor allem zum Krieg in der Ukraine sehr aktiv gewesen. Auf seinem Profil auf der Plattform X wird deutlich, dass er sich für eine starke Unterstützung der USA für das angegriffene Land starkmacht. Dort schreibt er auch, dass er in der Ukraine gewesen sei, um dort unterstützend tätig zu sein. Ob er selbst gekämpft hat, geht daraus nicht hervor.

Die New York Times berichtet, sie habe R. im vergangenen Jahr zu seiner Ukraine-Unterstützung interviewt. Er habe in der US-Hauptstadt Washington DC bei Politikern um Unterstützung für die Ukraine gebeten. Auch die New York Times berichtet, R. sei nach Kriegsbeginn in die Ukraine gereist. 

Noch ist unklar, ob der Krieg in der Ukraine eine Rolle beim Tatmotiv spielt. Donald Trump allerdings gilt bekanntermaßen nicht als energischer Unterstützer der Ukraine. Dem Sender CNN zufolge hat sich der Verdächtige in den sozialen Medien immer wieder kritisch zu Trump und dessen Politik geäußert. 
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Biden und Harris "erleichtert" über glimpflichen Ausgang des mutmaßlichen Attentatsversuchs

US-Präsident Joe Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris haben auf den "Sicherheitsvorfall" beim Golfclub von Donald Trump reagiert. Aus dem Weißen Haus heißt es, beide seien über die Schüsse informiert worden. Biden und Harris seien "erleichtert" zu wissen, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat in Sicherheit sei. Er lobte außerdem die Arbeit der Agenten des Secret Service. Er habe sein Team angewiesen, weiterhin dafür zu sorgen, dass der Secret Service „über alle erforderlichen Ressourcen, Fähigkeiten und Schutzmaßnahmen verfügt, um die Sicherheit des ehemaligen Präsidenten zu gewährleisten“. 

Kamala Harris schrieb auf X, Gewalt habe "keinen Platz in Amerika". In einer Mitteilung aus dem Weißen Haus heißt es, Harris warne vor einer weiteren Eskalation im US-Wahlkampf. „Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen, dass dieser Vorfall nicht zu weiterer Gewalt führt".

J. D. Vance, Trumps Kandidat für die Vizepräsidentschaft, schrieb bei X, Trump habe ihn noch vor Bekanntwerden der Schüsse über den Vorfall unterrichtet. Bei dem Telefonat sei dieser "erstaunlicherweise guter Dinge" gewesen.
Matthias Becker
Matthias Becker

Nach Schüssen nahe Trump: FBI geht von Attentatsversuch aus 

Die Bundespolizei FBI geht nach Schüssen in der Nähe von Donald Trumps Golfclub in Florida von einem Attentatsversuch auf den ehemaligen Präsidenten aus. Das teilte die Behörde nach dem Vorfall im US-Bundesstaat Florida mit, wie US-Medien übereinstimmend berichten. Laut Secret Service befindet sich Trump in Sicherheit und ist unverletzt. Noch sind viele Fragen unklar, etwa ob tatsächlich Schüsse auf Trump abgegeben wurden.

Die Polizei hat einen Verdächtigen festgenommen. Auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts Palm Beach sei ein Auto gestoppt und der Fahrer in Gewahrsam genommen worden, sagte William D. Snyder von der zuständigen Polizei. 
Sicherheitskräfte in der Nähe des Tatortes.
Sicherheitskräfte in der Nähe des Tatortes. Marco Bello/Reuters
Am Ort des Geschehens sei in Büschen unter anderem ein Sturmgewehr des Typs AK-47 mit Zielfernrohr sowie eine Kamera gefunden worden, hieß es von der Polizei. Mehrere US-Medien berichten, Beamte des Secret Service, die Trump auf seiner Golfrunde begleiteten, hätten Schüsse in Richtung des mutmaßlichen Täters abgegeben. Einer der Secret-Service-Mitarbeiter soll dem Sender CNN zufolge einen Gewehrlauf im Gebüsch erkannt und daraufhin das Feuer auf den Verdächtigen eröffnet haben.

Trump selbst befindet sich nach offiziellen Angaben außer Gefahr. Ein Sprecher des Secret Service teilte mit, Trump sei nach einem „Vorfall“ in Sicherheit. Dieser habe sich am Sonntag kurz vor 14 Uhr (Ortszeit) ereignet. Den Angaben nach spielte Trump gerade Golf in seinem Club in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida, als dort Schüsse fielen. Der Washington Post zufolge sei Trump vom Secret Service in einen gesicherten Raum gebracht worden. 

Medienberichten zufolge soll Trump kurz nach dem Vorfall eine E-Mail an seine Spenden-Unterstützer geschickt haben. In dieser schreibt er demnach: „Es gab Schüsse in meiner Nähe, aber bevor die Gerüchte außer Kontrolle geraten, wollte ich, dass Sie das zuerst hören: ICH BIN SICHER UND WOHLAUF!“ Und weiter: „Nichts wird mich aufhalten. Ich werde NIEMALS kapitulieren!“

Mitte Juli hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania von einem nahegelegenen Dach aus auf Trump geschossen. Dieser wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt, der Täter kurz darauf von Sicherheitskräften erschossen. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. 
Matthias Becker
Matthias Becker

Vance verteidigt sich für Verbalattacken auf Einwanderer

Der republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance hat sich gegen Kritik an seinen Verbalattacken gegen Einwanderer aus Haiti verteidigt. "Wenn ich Geschichten kreieren muss, damit die amerikanischen Medien dem Leiden des amerikanischen Volkes tatsächlich Aufmerksamkeit schenken, dann werde ich das tun", sagte Vance im US-Fernsehen.

Er und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatten Migranten aus Haiti unterstellt, sie würden in der Stadt Springfield im US-Bundesstaat Ohio Haustiere essen. Für diese Verschwörungserzählung gibt es laut den lokalen Behörden keine glaubwürdigen Hinweise. Auf Nachfrage einer CNN-Journalistin, ob das nun bedeute, Vance habe sich diese Geschichten nur ausgedacht, behauptete Vance erneut, Wählerinnen und Wähler hätten ihm von derartigen Vorfällen erzählt. "Wenn ich sage, dass wir eine Geschichte kreieren, dann meine ich damit, dass wir dafür sorgen, dass sich die amerikanischen Medien darauf konzentrieren", sagte er.

In Springfield gingen in den vergangenen Tagen verschiedene Bombendrohungen bei öffentlichen Gebäuden und Schulen ein. Am Wochenende meldeten Anrufer bei der Polizei von Springfield die Präsenz der rechtsradikalen Miliz „Proud Boys“ in der Stadt, wie der Sender CNN berichtete. In sozialen Netzwerken kursierten Videos, die eine Gruppe von etwa einem Dutzend Personen zeigen, von denen einige Logos der Proud Boys tragen. Die Polizei sagte dem Sender, dass die Gruppe nicht mehr vor Ort gewesen sei, als die Beamten vor Ort eingetroffen seien.
Sarah Crone
Sarah Crone

Trump auf Truth Social: "Ich hasse Taylor Swift"

Wenige Tage nach der Unterstützungsbekundung des US-Superstars Taylor Swift für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris macht der Republikaner Donald Trump offenbar seiner Wut darüber Luft. „Ich hasse Taylor Swift!“, hieß es in einem auf seinem Truth-Social-Account in Großbuchstaben veröffentlichten Beitrag. Truth Social ist das Online-Sprachrohr des republikanischen Präsidentschaftskandidaten.

Swift hatte sich unmittelbar nach dem TV-Duell, bei dem Harris erstmals auf Trump traf, für die Demokratin ausgesprochen. Sie werde bei der Präsidentenwahl am 5. November für Harris und deren Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz stimmen, kündigte die Sängerin in einem Beitrag auf Instagram an. Swift hat bei ihren Fans enormen Einfluss und auf der Plattform etwa 284 Millionen Follower.

Trumps Truth-Social-Account setzte am Sonntagmorgen (Ortszeit) diverse Beiträge in Großbuchstaben ab - darunter: "Die gescheiterte New York Times ist eine echte Gefahr für die Demokratie.“ Vor dem Swift-Post hieß es dort: "Alle reichen, arbeitsplatzschaffenden Menschen, die Genossin Kamala Harris unterstützen, sind dumm.“

Trump hatte bereits kurz nach Swifts Instagram-Beitrag verärgert gewirkt. "Sie scheint immer einen Demokraten zu unterstützen. Und dafür wird sie wahrscheinlich auf dem Markt einen Preis zahlen“, sagte er. Er sei kein Swift-Fan, fügte er hinzu. Vor einigen Wochen hatte Trump auf Truth Social noch mit Künstlicher Intelligenz generierte Bilder veröffentlicht, die den Eindruck erwecken sollten, dass Swift und ihre Fans Trump unterstützten. Swift hatte diese Bilder als einen Grund dafür genannt, warum sie ihre politische Position öffentlich mache.

Welche Bedeutung die offene Unterstützung für Harris seitens des größten Popstars der Welt für den US-Wahlkampf hat, beschreibt Jakob Biazza in diesem Text:
Dimitri Taube

Harris: Will niemandem die Waffen wegnehmen

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat in einem TV-Interview deutlich gemacht, hinter dem Recht auf Waffenbesitz in den USA zu stehen. Sie forderte aber Beschränkungen. "Ich bin Waffenbesitzerin, und Tim Walz, mein Vizekandidat, ist ebenfalls Waffenbesitzer", sagte Harris. "Wir nehmen niemandem die Waffen weg. Ich unterstütze den zweiten Verfassungszusatz", fügte sie hinzu. Das "Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen" ist 1791 im zweiten Zusatzartikel zur Verfassung verbrieft worden.

Gleichzeitig forderte die 59-Jährige ein Verbot von Sturmgewehren. "Sie sind buchstäblich Werkzeuge des Kriegs. Sie wurden buchstäblich entwickelt, um eine Menge Menschen schnell zu töten." 

In den USA gehören tödliche Schussvorfälle zum Alltag. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und im großen Stil im Umlauf. Eine substanzielle Verschärfung der Waffengesetze in den USA wird seit Jahren von den Republikanern verhindert.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Biden über Trumps Äußerungen gegen Migranten: "Das muss aufhören"

US-Präsident Joe Biden hat auf die rassistischen Kommentare seines Vorgängers Donald Trump über haitianische Migranten reagiert. „Das muss aufhören“, sagte der Demokrat bei einer Veranstaltung im Weißen Haus. Dass Amerikaner mit haitianischen Wurzeln derzeit derart attackiert würden, sei „einfach falsch“. Dafür gebe es keinen Platz in Amerika. 

Trump hatte Migranten in der Stadt Springfield unterstellt, sie würden Haustiere essen. Er nahm damit Bezug auf unbestätigte Gerüchte, die zuvor sein Vizekandidat J. D. Vance verbreitet hatte. Einen Beleg für diese Behauptung gibt es nicht; Trump und Vance lieferten bisher auch keinen einzigen Hinweis. Zuletzt räumte Vance ein, dass es möglich sei, dass sich die "Gerüchte als falsch herausstellten". Dennoch verbreiteten er sowie weitere Republikaner die Geschichte weiter. US-Medien zufolge sind den Behörden in Springfield solche Fälle nicht bekannt. 

In der Stadt gingen in den vergangenen Tagen verschiedene Bombendrohungen bei öffentlichen Gebäuden ein. Ob das mit den jüngsten Schlagzeilen im Zusammenhang stand, ist noch unklar. Springfield ist eine Stadt mit etwa 60.000 Einwohnern im Mittleren Westen der USA.
Juri Auel
Juri Auel

Papst: Amerikaner sollten "das kleinere Übel" wählen 

Papst Franziskus hat vor der US-Präsidentschaftswahl beide Kandidaten scharf kritisiert und amerikanische Katholiken aufgefordert, das "kleinere Übel" zu wählen. Der Papst nannte am Freitag weder die Demokratin Kamala Harris noch den Republikaner Donald Trump beim Namen, sondern verwies auf ihre Geschlechter und politischen Programme. "Ob es derjenige ist, der Migranten vertreibt, oder diejenige, die Kinder tötet, beide sind gegen das Leben." 

Der 87-Jährige forderte die 52 Millionen Katholiken in den USA auf, zur Wahl zu gehen. "Sie müssen das kleinere Übel wählen", sagte er. "Wer ist das kleinere Übel? Diese Dame oder dieser Herr? Ich weiß es nicht." Jeder, der ein reines Gewissen habe, müsse sich Gedanken machen und dann handeln.

Der Papst hatte Trump bereits bei der Wahl 2016 für dessen einwanderungsfeindliche Politik kritisiert und erklärt, der Republikaner sei nach seiner Auffassung kein Christ. Bei der amtierenden Vizepräsidentin Harris kritisiert er die Haltung zur Abtreibung. Sie hat angekündigt, das vom Obersten Gericht 2022 kassierte landesweite Recht auf Abtreibung wieder einzuführen, sollte ihr der Kongress ein entsprechendes Gesetz vorlegen. 
Maximilian Kornprobst

Bombendrohung in Springfield

Nur wenige Tage nach Donald Trumps Behauptung im TV-Duell gegen Kamala Harris, dass in Springfield, Ohio, Migranten Haustiere essen würden, hat es in der Stadt eine Bombendrohung gegeben. Das Rathaus wurde am Donnerstag wegen der Bedrohung geräumt. Ob der Zwischenfall mit den jüngsten Schlagzeilen über Springfield im Zusammenhang stand, war unklar. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte, der Hintergrund werde untersucht. Die Moderatoren der Debatte hatten Trumps Behauptungen noch während des Duells unter Berufung auf den Stadtverwalter von Springfield zurückgewiesen. Es gebe für sie keine Belege.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Weißes Haus nennt Trumps Kommentare zu Migranten gefährlich

Die US-Regierung hat Ex-Präsident Donald Trump für die Verbreitung von rassistischen Behauptungen über angeblich Haustiere essende Migranten scharf verurteilt. Wenn Führungspersönlichkeiten „hasserfüllte Rhetorik und bizarre Verleumdungen“ verbreiteten, die widerlegt seien, sei das gefährlich, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, in Washington auf Nachfragen zu Trumps jüngsten Äußerungen. „Ja, wir sind besorgt, das ist gefährlich“, betonte sie. Manche Migranten aus Haiti fürchteten wegen der Verbreitung von derlei Verschwörungstheorien um ihre Sicherheit. 

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump hatte Migranten unterstellt, sie würden Haustiere essen. „In Springfield essen sie die Hunde - die Leute, die hierhergekommen sind - sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben“, sagte Trump beim TV-Duell gegen die Demokratin Kamala Harris vor einem Millionen-Publikum, ohne jeglichen Beleg für die Behauptung zu nennen. Trump nahm damit Bezug auf eine Aussage seines Vizekandidaten J. D. Vance, der zuvor den Vorwurf in Umlauf gebracht hatte, illegal eingewanderte Migranten aus Haiti würden in Springfield in seinem Heimat-Bundesstaat Ohio Haustiere klauen und essen. US-Medien zufolge sind den Behörden in Springfield derartige Fälle nicht bekannt.
Juri Auel
Juri Auel

Trump erteilt zweitem TV-Duell mit Harris eine Absage 

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump will nicht noch einmal bei einem TV-Duell gegen seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris antreten. Trump schrieb auf der von ihm mitgegründeten Plattform Truth Social, es werde keine weitere Debatte geben. Harris habe zuvor zwei Debatten-Termine ausgeschlagen. Trump betonte, er habe eine erste Debatte gegen den vorherigen demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden bestritten - und dann eine zweite gegen Harris. „Eine dritte Debatte wird es nicht geben.“ 

Trump und Harris hatten in dieser Woche zum ersten Mal bei einem TV-Duell zusammen auf der Bühne gestanden. Harris brachte ihren republikanischen Gegner dabei mehrfach in die Defensive. In einer Blitzumfrage des Senders CNN sahen sie 63 Prozent der Befragten als Siegerin - gegenüber 37 Prozent für Trump. Der Republikaner argumentierte dagegen, er habe die Fernsehdebatte gewonnen. Deswegen habe Harris sofort eine zweite Runde verlangt - wie ein „Preisboxer“, der nach einer Niederlage eine Revanche verlange. 

Vorab hatte es langes Gezerre um den Termin für die Fernsehdebatte gegeben. Trump hatte zwei weitere Termine im September vorgeschlagen, was Harris jedoch ablehnte. Unmittelbar nach dem Duell wiederum erklärte sich Harris' Team umgehend zu einer zweiten Debatte im Oktober bereit. Dazu sagte Trump nun Nein. Harris legte nach seiner Absage jedoch nach und schrieb auf X: „Wir sind es den Wählern schuldig, eine weitere Debatte zu führen.“ 
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Biden zieht bei 9/11-Gedenkfeier Trump-Käppi auf

US-Präsident Joe Biden ist bei einer Gedenkfeier für die Opfer der terroristischen Anschläge vom 11. September mit einer Kappe des Republikaners Donald Trump fotografiert worden. "Trump 2024" steht auf dem Käppi, der Präsident scheint belustigt. 
Das Kampagnen-Team von Trump stürzte sich natürlich sofort auf das Bild und verbreitete es bei X. "Danke für die Unterstützung, Joe", schreibt das Trump-Lager unter dem Post.

Bidens Presseteam hat eine Erklärung: Der Präsident habe auf der Veranstaltung einem Trump-Anhänger seine Kappe gereicht. "Als Geste" habe Joe Biden dann im Gegenzug kurz die Kopfbedeckung mit dem Trump-Schriftzug aufgesetzt. Das habe Überparteilichkeit symbolisieren sollen. Das Land müsse zu der Einheit zurückfinden, die es in der Zeit nach den Anschlägen vom 11. September gezeigt habe.

Mein Kollege Peter Burghardt schildert die Szene und alles, was noch am Tag nach der TV-Debatte in den USA geschah (SZ Plus):
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:Ladies first

Niemand weiß genau, was Joe Biden letztlich dazu gebracht hat, seine Kandidatur aufzugeben. Aber nun schaut die Welt auf eine Frau, die jahrelang keiner wirklich wahrgenommen hat – Kamala Harris und warum jetzt alles möglich ist.

Von Boris Herrmann und Christian Zaschke

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