US-Vorwahlen:Trump siegt in South Carolina, Bush steigt aus

Jeb Bush USA Vorwahlen Donald Trump

Jeb Bush bei der Ankündigung, seine Kandidatur zu aufzugeben.

(Foto: AFP)
  • US-Präsidentschaftswahlkampf: Donald Trump gewinnnt die nächste Vorwahl der Republikaner.
  • In South Carolina lässt er Marco Rubio und Ted Cruz deutlich hinter sich.
  • Jeb Bush erlebt ein Debakel und steigt aus dem Rennen aus.
  • In Nevada verbucht Hillary Clinton bei den Demokraten einen wichtigen Sieg über Bernie Sanders.

Donald Trump hat die Vorwahl der Republikaner in South Carolina für sich entschieden und kann damit nach New Hampshire den zweiten US-Bundesstaat für sich verbuchen. Prognosen von NBC, AP und Fox zufolge liegt der Immobilien-Milliardär mit etwa 32 Prozent der Stimmen uneinholbar etwa zehn Prozentpunkte vor Ted Cruz und Marco Rubio.

Cruz und Rubio - wer wird Zweiter?

Die beiden Senatoren Cruz und Rubio kämpfen noch um Platz 2, derzeit liegt Rubio knapp vorne - es ist aber ein sehr enges Rennen. Der Präsidenten-Verwandte Jeb Bush, Ohios Gouverneur John Kasich und der Neurochirurg Ben Carson erzielten nur einstellige Ergebnisse.

Jeb Bush steigt aus

Kurz nach seinem schlechten Abschneiden in South Carolina erklärte Bush, seine Kandidatur zu beenden. Er hatte sehr viel Energie in den Staat investiert und auch seinen Bruder George W. aktiviert. Der Schritt könnte Marco Rubio zugute kommen, der ebenfalls aus Florida kommt und nun Bushs finanzkräftige Spender umwerben dürfte. Auch der als moderat geltende John Kasich hat nun einen Rivalen weniger.

Warum South Carolina so wichtig ist

Wer republikanischer Präsidentschaftskandidat werden will, muss South Carolina gewinnen. Diese Faustregel gilt seit 1980 und wurde nur 2012 gebrochen, als der spätere Kandidat Mitt Romney hinter Newt Gingrich landete. Mit 29 Delegierten für den Sieger sowie 21 weiteren Stimmen für die Sieger in den einzelnen Wahl-Bezirken gibt es zudem viel zu gewinnen. 73 Prozent der republikanischen Wähler bezeichneten sich in Umfragen als evangelikale oder wiedergeborene Christen.

Reaktionen der Republikaner:

  • Donald Trump: "Lass uns den Sack zumachen und Amerika wieder großartig machen."
  • Jeb Bush: "Ich bin stolz auf unsere Kampagne. Aber die Bürger von Iowa, New Hampshire und South Carolina haben gesprochen und ich respektiere ihre Entscheidung. (...) Egal, was Ihr gehört habt - Ideen zählen, politische Grundsätze zählen."
  • Marco Rubio: "Wenn es Gottes Wille ist, dass ich als 45. Präsident diene, wenn es Gottes Wille ist, dass ich die Wahl gewinne, dann wird die Geschichte einmal sagen, dass wir heute Abend in South Carolina die ersten Schritte in ein neues amerikanisches Jahrhundert gemacht haben."
  • Ted Cruz: "Die Schreie, die Ihr gerade von der anderen Seite des Potomac-Flusses hört, kommen vom Washington-Kartell, voller Furcht, dass die konservative Graswurzel-Bewegung eine Stimme gefunden hat.
  • Ben Carson: "Ich werde nicht verschwinden."

Clinton gewinnt in Nevada

Hillary Clinton hat die Vorwahl der Demokraten in Nevada für sich entschieden. Im Bundesstaat, in dem 40 Prozent der Bevölkerung nicht weiß sind, gewann die 68-Jährige gegen. Clinton lag bei 52,1 Prozent, ihr Rivale Bernie Sanders kam auf 47,8 Prozent. Nach Auszählung von 89 Prozent der Stimmbezirke lag Clinton bei 52,6 Prozent, ihr Rivale Bernie Sanders kam auf 47,4 Prozent.

Sanders überzeugt Latinos, Clinton Afroamerikaner

In Nevada stimmen traditionell viele Gewerkschaftler, aber auch Latinos und Afroamerikaner ab. Der Staat galt deshalb auch als Test, wie die Kandidaten bei Minderheiten ankommen - gerade Sanders galt bislang als Kandidat des jungen, weißen Amerika. Sanders gewann (noch mit Vorsicht zu genießenden) Umfragen zufolge die Latino-Mehrheit (53 zu 45 Prozent), allerdings entschieden sich 76 Prozent der Afroamerikaner für Clinton. Schwarze Wähler spielen in der nächsten Vorwahl der Demokraten in South Carolina eine zentrale Rolle.

Reaktionen der beiden demokratischen Kandidaten

  • Clinton: "Dieser Wahlkampf ist dafür da, jede Hürde niederzureißen, die euch zurückhält. Amerikaner haben Recht, verärgert zu sein, aber wir sind auch hungrig nach echten Lösungen. Wir sind kein Land, das nur ein einziges Thema kennt."
  • Sanders: "Vor fünf Wochen waren wir noch 25 Prozent zurück. Wir haben Rückenwind. Ich glaube, dass wir am Super Tuesday viele der elf Staaten gewinnen können."

So geht es weiter

Die nächsten Vorwahlen der Demokraten finden am kommenden Samstag in South Carolina statt, bereits am Dienstag entscheiden die Republikaner in Nevada. Am 1. März findet dann der Super Tuesday statt, in dem elf (Demokraten) beziehungsweise zwölf Staaten (Republikaner) über die Kandidaten abstimmen.

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