Süddeutsche Zeitung

US-Vizepräsident:Pence: US-Botschaft bereits Ende 2019 in Jerusalem

US-Vizepräsident Mike Pence hat bei einem Besuch in Israel die Jerusalem-Entscheidung seiner Regierung bekräftigt. Es sei ihm eine Ehre, in der "Hauptstadt Israels, Jerusalem" zu sein, sagte Pence, als er Regierungschef Benjamin Netanjahu begrüßte. Dieser erwiderte, Pence sei der erste ausländische Spitzenpolitiker, der bei einem Besuch in Israel diese Formulierung gebraucht habe.

Bei einer anschließenden Rede in der Knesset, dem israelischen Parlament, sagte Pence, dass unmittelbar mit den Vorbereitungen für die Übersiedelung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem begonnen werde solle. Noch vor "Ende des nächsten Jahres" werde diese eröffnet. Bisher gab es zum Zeitrahmen keine genauen Angaben. Schätzungen waren davon ausgegangen, dass der Schritt drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen werde. Die nun geplante Eröffnung ist damit deutlich früher als erwartet.

Die US-Regierung hatte im Dezember die umstrittene Entscheidung getroffen, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen. Die internationale Gemeinschaft lehnte diesen Schritt mehrheitlich ab, weil die Palästinenser den Ostteil Jerusalems als Hauptstadt ihres künftigen Staates reklamieren. Bisher war der internationale Konsens gewesen, dass der Status Jerusalems über Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern geklärt werden muss.

Während Pences Rede in der Knesset kam es zu Protesten arabischer Abgeordneter. Die Parlamentarier warteten den Beginn der Rede ab, standen dann auf und schwenkten Poster. Unter lauten Protestrufen wurden sie sofort von Ordnern aus dem Saal gedrängt.

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SZ.de/ap/lalse
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