US-Verteidigungsministerium:Gates will drastisch bei der Rüstung sparen

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Das US-Verteidigungsministerium muss sparen - 78 Milliarden Dollar innerhalb von fünf Jahren hat sich Robert Gates vorgenommen. Dazu sollen die Streitkräfte um bis zu 47.000 Mann verkleinert werden.

US-Verteidigungsminister Robert Gates hat bei den Rüstungsausgaben des Landes den Rotstift angesetzt. Innerhalb von fünf Jahren will er zusätzliche 78 Milliarden Dollar (60 Milliarden Euro) einsparen. Dazu soll auch eine Truppenreduzierung um 47.000 Soldaten ab 2015 beitragen, wie der Minister erläuterte. Bereits im vergangenen Jahr hatte er angekündigt, 100 Milliarden Dollar einsparen zu wollen.

US-Verteidigungsminister Robert Gates (l.) und Mike Mullen, Vorsitzender der "Joint Chiefs of Staff" und damit ranghöchster Soldat der US-Streitkräfte, während der Pressekonferenz, auf der die Sparpläne bekanntgegeben wurden.  (Foto: AFP)

Gates sagte, die Kürzungen seien angesichts der angespannten Haushaltslage unvermeidlich. Demnach soll die Armee um 27.000 Soldaten und die Marineinfanterie um 15.000 bis 20.000 Soldaten verkleinert werden. Unter anderem will der Minister die Gehälter von Zivilangestellten einfrieren und einige Verteidigungsprogramme streichen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Gates Kürzungen bei den Personalausgaben bekanntgegeben und davor drei Dutzend Rüstungsprogramme gestrichen, um dieses Ziel zu erreichen. Die Sparmaßnahmen bedeuten offenbar auch eine Umstrukturierung der Ausgaben: Der Pentagonchef wolle demnach das Militär verstärkt für den Kampf gegen Guerillas, militante Extremisten und Terroristen fit machen.

Das Verteidigungsministerium, das einen großen Teil des US-Budgets ausmacht, könne sich nicht den Sparvorgaben verwehren, die allen Ressorts auferlegt würden. Zu Befürchtungen, die US-Armee könne an Schlagkraft einbüßen, sagte Gates, die Verkleinerung der Armee erfolge erst 2015. Es ist das erste Mal seit den 90er Jahren, als nach dem Ende des Kalten Krieges die Militärausgaben gekürzt wurden, dass die US-Truppen Einsparungen ausgesetzt sind. Die USA hatten ihre Bodentruppen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 vielmehr aufgestockt und die Ausgaben verdoppelt.

Derzeit zählt die US-Armee 569.000 Soldaten, die Marineinfanterie umfasst 202.000 Soldaten. Die Kürzungen stehen für einen Politikwechsel in Washington, bei dem die Haushaltskonsolidierung im Mittelpunkt steht. Die USA sitzen auf einem riesigen Schuldenberg. Das Haushaltsdefizit belief sich vergangenes Jahr auf die Rekordsumme von 1,3 Billionen Dollar.

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