US-Präsidentschaftskandidat Obama:Spende für Hillary, gute Werte in Umfrage

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Barack Obama, der Kandidat der US-Demokraten für die Präsidentschaftswahl, hat seiner verschuldeten Ex-Konkurrentin Hillary Clinton persönlich Geld gespendet - allerdings einen eher symbolischen Betrag.

Barack Obama hilft seiner ehemaligen Konkurrentin Hillary Clinton bei der Begleichung von über 20 Millionen Dollar Wahlkampfschulden. Er werde seine Unterstützer auffordern, für Clinton zu spenden und werde außerdem selbst den gesetzlich zulässigen Höchstbetrag von 2.300 Dollar geben, sagte Obama am Donnerstagabend in Washington auf einem Treffen mit Clintons wichtigsten Spendern.

Hilfe für Hillary Clinton: Für die Tilgung ihrer Wahlkampfschulden hat ihr Barack Obama als Privatmann (rechts) 2300 Dollar gespendet. (Foto: Foto: AP)

Die beiden ehemaligen Kontrahenten im Rennen um die Nominierung für die Präsidentschaftskandidatur betonten das gemeinsame Ziel, im November das Weiße Haus zurückzuerobern.

Nach Obamas Bekenntnis, Clinton finanziell beizustehen, applaudierten die mehr als 200 Gäste dem Senator aus Illinois. "Ich werde Hillary in diesem Wahlkampf an meiner Seite brauchen und ich werde Sie alle brauchen", sagte Obama.

Er erwarte nicht, dass sie die gleiche Leidenschaft für ihn entwickelten, schließlich sei Clinton einzigartig. Aber "Senatorin Clinton und ich sind uns im Kern völlig einig, dass dieses Land Wandel braucht", sagte Obama.

Clinton appellierte an ihre Spender, sich trotz des langen und erbitterten Vorwahlkamps nun hinter Obama zu sammeln. "Wir werden tun, was immer nötig ist, um dieses Weiße Haus zurück zu gewinnen."

An diesem Freitag wollen die beiden Politiker erstmals gemeinsam bei einer Wahlkampfveranstaltung auftreten, um nach dem Vorwahlkampf Geschlossenheit zu demonstrieren. Obama braucht die Unterstützung Clintons, da sie bei vielen Wählerschichten - weiße Arbeiter, Latinos und ältere Frauen - beliebt ist und außerdem finanzkräftige Spender mitbringt.

Nach dem Ausstieg aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten Anfang Juni sagte Clinton Obama ihre volle Unterstützung im Kampf ums Weiße Haus zu.

Auch Expräsident Bill Clinton hat Obama in dieser Woche seine volle Unterstützung für den Wahlkampf zugesagt. Nach dem etwa 17 Monate langen Vorwahlkampf sitzt Clinton auf einem Schuldenberg von 22 Millionen Dollar, die Hälfte des Geldes stammt aus ihrem Privatvermögen.

Derweil stehen die Wahlprognosen für die Demokraten in den USA gut. Einer Umfrage zufolge können sie sich im US-Präsidentschaftswahlkampf Hoffnungen auf einen klaren Sieg in vier besonders umkämpften Bundesstaaten machen.

Kandidat Barack Obama hat laut der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung der Quinnipiac University in den Staaten Colorado, Michigan, Minnesota und Wisconsin einen deutlichen Vorsprung vor seinem republikanischen Konkurrenten John McCain. In diesen Bundesstaaten gilt der Wahlausgang als offen, weshalb die dortigen Ergebnisse entscheidend für den Ausgang der Abstimmung im November sein könnten.

Der Umfrage zufolge führt Obama in Colorado mit fünf und in Michigan mit sechs Prozentpunkten, in Wisconsin beträgt sein Vorsprung in der Wählergunst sogar 13 und in Minnesota 17 Punkte. Besonders deutlich liegt Obama demnach bei Frauen, Angehören von Minderheiten sowie nicht parteigebundenen und jungen Wählern vorn. Etwa drei Viertel der Befragten gaben an, schon zu wissen, für wen sie stimmen wollten. Die Fehlermarge lag bei jeweils rund 2,6 Prozentpunkten.

"Falls es bei diesen Zahlen bleiben sollte, wäre es sehr schwer vorstellbar, dass Obama die Präsidentenwahl nicht mit einem sehr komfortablen Vorsprung gewinnt", sagte der stellvertretende Leiter der Umfrage, Peter Brown.

© AP/Reuters/dgr/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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