Süddeutsche Zeitung

US-Präsident in Nahost:Zerstörung Israels? - "Nicht mit Donald J. Trump!"

  • US-Präsident Trump betont das starke Band zwischen Israel und den USA.
  • Zum Abschluss seiner Nahost-Reise stellt er außerdem klar, Stärke gegenüber Teheran zeigen zu wollen: Iran werde keine Atomwaffen besitzen.
  • Er sagt zu, sich für den Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern einsetzen zu wollen: "Konflikte dauern nie ewig."

Zum Abschluss seiner Nahost-Reise hat US-Präsident Donald Trump die Existenzberechtigung Israels einmal mehr hervorgehoben. Zugleich bekräftigte er den Anspruch der Juden auf den Grund und Boden, auf dem dieser Staat errichtet wurde. "Das Band des jüdischen Volkes zu diesem Heiligen Land reicht weit zurück und ist ewig", sagte der US-Präsident im Israel-Museum in Jerusalem.

Trump betonte die Verbundenheit der USA mit Israel: "Meine Regierung wird immer an der Seite Israels stehen." Führer in der islamischen Welt, insbesondere Iran, forderten immer wieder die Zerstörung des Staates Israel, sagte der US-Präsident. "Nicht mit Donald J. Trump, glauben Sie mir!"

Der US-Präsident versprach einmal mehr eine harte Haltung seiner Regierung gegenüber Teheran. "Wir sagen ihnen also jetzt und hier, dass Iran keine Atomwaffen besitzen wird", sagte er an Premier Benjamin Netanjahu und dessen Regierung gerichtet. Die Sicherheitspartnerschaft zwischen Washington und Jerusalem sei "stärker als je zuvor", dies sein ein "wunderbarer, großer Unterschied" zur US-Vorgängerregierung unter Barack Obama.

"Konflikte dauern nie ewig"

Zugleich sagte Trump erneut zu, dass er sich für Frieden in Nahost einsetzen werde. "Konflikte dauern nie ewig." Die Frage sei, wann die Nationen sich entschieden, dass sie jetzt einfach mal genug hätten. Nach seinem Besuch am Vormittag bei Palästinenserpräsident Mahmut Abbas in Bethlehem könne er sagen, "die Palästinenser sind bereit, die Hand auszustrecken für ein Friedensabkommen". Und auch über seinen "sehr guten Freund", den israelischen Premier, könne er sagen: "Benjamin Netanjahu möchte Frieden."

Es werde nicht leicht werden, sagte Trump, und erfordere "schwere Entscheidungen von beiden Seiten". Welche dies sein könnten, ließ er allerdings offen. Auch zu konkreten Schritten, wie ein Friedensprozess einzuleiten sei, äußerte Trump sich nicht.

Hoffnungen der Netanjahu-Regierung auf eine internationale Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt des Landes erteilte der US-Präsident indirekt eine Absage. Mehrfach stellte er hervor, dass sowohl Juden wie auch Christen und Muslime hier ungehindert ihren Glauben ausüben könnten.

Trump erinnert an "dunkelste Stunde der Geschichte"

​Vor seiner Rede im Israel-Museum gedachte Trump in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem der sechs Millionen Juden, die von den Nazis ermordet worden waren. Der Holocaust sei "die dunkelste Stunde der Geschichte" und das "grausamste Verbrechen gegen Gott und seine Kinder", sagte er.

Seine Absicht, sich für den Friedensprozess im Nahen Osten einsetzen zu wollen, hatte Trump bereits am Dienstagvormittag beim Besuch im Westjordanland sowie am Montag bei Treffen mit Netanjahu und Israels Präsident Reuven Rivlin bekundet. "Ich werde alles tun, um einen Friedensvertrag zu erreichen", sagte Trump nach dem Treffen mit Abbas.

Der Palästinenserpräsident forderte erneut einen unabhängigen Staat Palästina - in den Grenzen vor 1967 und mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. "Unser grundsätzliches Problem sind die Besatzung und die Siedlungen sowie die Weigerung Israels, den Staat Palästina anzuerkennen, so wie wir Israel anerkennen", sagte Abbas. "Das Problem besteht nicht zwischen uns und dem Judentum", betonte er.

Trump reist zur Stunde weiter nach Italien, wo er am Mittwoch mit Papst Franziskus zusammentreffen wird.

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