Medienberichte:Weitere vertrauliche Dokumente in Verbindung mit Biden entdeckt

Medienberichte: US-Präsident Joe Biden, hier bei einer Kabinettssitzung Anfang des Monats.

US-Präsident Joe Biden, hier bei einer Kabinettssitzung Anfang des Monats.

(Foto: Patrick Semansky/AP)

NBC News und CNN berichten, dass Berater des US-Präsidenten noch mehr Regierungsdokumente entdeckt haben. Ein erster Fund aus dem vergangenen November ist bereits Anfang der Woche öffentlich geworden.

Berater von US-Präsident Joe Biden haben Medienberichten zufolge mindestens einen weiteren Stapel vertraulicher Dokumente entdeckt. Nachdem bereits im November Geheimdokumente aus Bidens Zeit als Vizepräsident in seinem früheren Büro gefunden worden waren, hätten seine Berater auch andere Standorte überprüft, berichtete am Mittwoch zunächst NBC News und später auch CNN.

Der genaue Geheimhaltungsgrad, die Anzahl der Dokumente und die genauen Fundorte sind NBC zufolge noch unklar. Ob die Überprüfungen damit abgeschlossen seien, sei auch noch nicht bekannt. Vom US-Präsidialamt war keine Stellungnahme zu erhalten. Vor zwei Tagen hatte der Sonderermittler des Präsidenten, Richard Sauber, mitgeteilt, dass etwa zehn vertrauliche Dokumente aus Bidens Zeit als Vizepräsident in seinem früheren Büro bei der Denkfabrik Penn Biden Center gefunden worden waren. Bidens Anwälte hätten sie umgehend an das Nationalarchiv übergeben.

Biden zeigte sich am Dienstag überrascht von dem Fund und sagte volle Kooperation bei der Aufklärung zu. Brisanz erlangt der Fund, weil derzeit das US-Justizministerium den Umgang des früheren Präsidenten Donald Trump mit geheimen Unterlagen prüft. Im August 2022 waren in seinem Anwesen in Florida bei einer Razzia etwa 100 als vertraulich eingestufte Papiere gefunden worden. Die Unterlagen seien alle freigegeben und sicher verwahrt worden, hatte Trump damals erklärt.

Die Situation ist für Biden politisch äußerst heikel, denn für Trump und die Republikaner sind solche Medienberichte ein gefundenes Fressen. Dass nun mutmaßlich noch weitere Unterlagen gefunden worden sind, bestärkt die Republikaner in ihren Attacken gegen Biden.

Republikaner sprechen von "Doppelstandard"

Trump teilte auf dem von ihm mitbegründeten Netzwerk Truth Social Berichte zu dem neuen Fund. Die Abgeordnete Elise Stefanik aus der Führungsriege der Republikaner im Repräsentantenhaus schrieb am Mittwoch auf Twitter: "Wir werden Antworten verlangen, die Politisierung des korrupten FBI und des Justizministeriums stoppen und die Biden-Verbrecherfamilie zur Verantwortung ziehen."

"Das FBI hat das Haus des ehemaligen Präsidenten Trump durchsucht (...) Es gibt einen Sonderermittler, der ermittelt. Wir haben jetzt zwei verschiedene Orte, an denen Joe Biden geheime Dokumente hatte, aber es ist nichts passiert", sagte der republikanische Vorsitzende des wichtigen Ausschusses für Aufsicht und Reformen, James Comer, am Mittwochabend (Ortszeit) dem Sender ABC. Es gebe einen Doppelstandard im Umgang mit Biden und Trump.

Das Weiße Haus wich am Mittwoch kritischen Fragen zu dem ersten Fund aus und verwies lediglich auf eine Erklärung von Montag. Sprecherin Karine Jean-Pierre weigerte sich, sich darüber zu äußern, warum das Weiße Haus den Fund nicht selbst und auch deutlich früher öffentlich gemacht hatte. Die Unterlagen waren im November kurz vor den Zwischenwahlen entdeckt worden - Medien machten dies schließlich öffentlich.

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