Süddeutsche Zeitung

US-Politik:Bedrohliches Geständnis eines Lobbyisten

Jack Abramoff hat sich des Betrugs, der Verschwörung und Steuerhinterziehung schuldig bekannt. Nun drohen einigen US-Senatoren peinliche Enthüllungen.

Der US-Lobbyist Jack Abramoff hat sich des Betrugs, der Verschwörung und Steuerhinterziehung schuldig bekannt.

Abramoff hoffe, dass durch sein mit der Staatsanwaltschaft ausgehandeltes Geständnis vom Dienstag die drohende Strafe von 30 Jahren auf ein Drittel verkürzt werde, berichtete die Zeitung Washington Post.

Damit drohen aber auch US-Spitzenbeamten sowie Senatoren und Abgeordneten peinliche Enthüllungen über die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Lobbyisten.

Abramoff hat vor allem die Interessen der Indianer-Reservate wahrgenommen, die in ihren Gebieten Spielcasinos errichtet haben oder solche planten.

Der 46 Jahre alte Abramoff und seine Mitarbeiter sollen der Staatsanwaltschaft zufolge amerikanische Politiker mit Geld, Geschenken, Essen und Reisen bestochen haben.

Mit Millionenbeträgen vertrat der einflussreiche Abramoff über Jahre hinweg in Washington die Interessen seiner Klienten. Der republikanische Senator Conrad Burns und sein demokratischer Kollege Byron Dorgan haben bereits Zehntausende von Dollars zurück überwiesen.

Die Demokraten beschuldigen die Republikaner, die im Zentrum der Bemühungen des Lobbyisten gestanden haben sollen, eine "Kultur der Korruption" zugelassen zu haben.

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dpa
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