US-Medien zum zweiten TV-Duell:"Schrei-Wettkampf statt präsidiale Debatte"

Angriffslust, rhetorisches Geschick, gute Konter: Die US-Medien sind elektrisiert von der "intensivsten Debatte", die es jemals bei einem TV-Duell gegeben habe. Der Rückkampf habe "mit bloßen Fäusten" stattgefunden - und einen klaren Sieger hervorgebracht.

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:The New York Times: präsidentieller Faustkampf

Presseschau US-Wahl

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Angriffslust, rhetorisches Geschick, gute Konter: Die US-Medien sind elektrisiert von der "intensivsten Debatte", die es jemals bei einem TV-Duell gegeben habe. Der Rückkampf habe "mit bloßen Fäusten" stattgefunden - und einen klaren Sieger hervorgebracht.

"Die Rivalen bringen ihre bloßen Fäuste zum Rückkampf mit" titelt die New York Times auf ihrer Internetseite. Obama und Romney hätten sich eine der intensivsten Auseinandersetzungen geliefert, die es je bei einem TV-Duell zwischen zwei Präsidentschaftsbewerbern gegeben habe. Plötzlich hervorbrechende Spannungen, persönliche Zurechtweisungen und gegenseitige Vorwürfe - in Hempstead sei einfach alles dabei gewesen.

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:The Washington Post: eher Schrei-Wettbewerb als Debatte

Presseschau US-Wahl

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Die Autoren der Washington Post zeigen sich erfreut über den Schlagabtausch - auch wenn das Engagement der Debattierenden dazu geführt habe, dass sich das TV-Duell "eher wie ein Schrei-Wettkampf anfühlte als wie eine präsidiale Debatte".

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:The Washington Post: feurige zweite Debatte

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Der Grund für die "feurige zweite Debatte" liegt, wie die Zeitung analysiert, im Auftreten Barack Obamas. Im Gegensatz zum ersten Fernseh-Duell vor knapp zwei Wochen sei der Präsident in die Offensive gegangen und habe die Debatte in einen Streit mit Romney verwandelt.

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:Politico: Obama schlägt zurück

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Wie schon nach der ersten TV-Debatte findet das Washingtoner Magazin Politico klare Worte: "Obama strauchelt" hieß es vor zwei Wochen - "Obama schlägt zurück" heißt es jetzt. Als einen der stärksten Momente des amtierenden Präsidenten kürt das Magazin folgenden Satz: "Gouverneur Romney hat keinen Fünf-Punkte-Plan. Er hat einen Ein-Punkt Plan. Und dieser Plan besteht darin, dass die Leute an der Spitze nach anderen Regeln spielen."

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:Politico: Aktenordner voller Frauen

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Mitt Romney hatte ebenfalls seine guten Momente. Er trieb seinen Kontrahenten stellenweise in die Enge, zeigte sich kämpferisch - leistete sich aber auch den ein oder anderen Fehler.

Politico zeigt in einem Video den wohl schwersten Schnitzer des Republikaners: Es ist der Moment, in dem er beschreibt, wie viel Energie er darauf verwendet habe, als Gouverneur von Massachusetts Frauen für sein Kabinett zu finden. Kollegen hätten ihm "Aktenordner voller Frauen gebracht" ("brought us whole binders full of women"). Eine unglückliche Formulierung, findet das Magazin.

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:Slate: Hässliche Momente

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Das Online-Magazin Slate kürt die "Aktenordner voller Frauen" gar zum merkwürdigsten Ausdruck des Abends. Daneben werden noch eine Reihe anderer herausstechender Momente geehrt. Das "goldene Podium" für die schlauste Bemerkung geht an Barack Obama und seine Aussage "Ich schaue nicht auf meine Pension. Sie ist nicht so hoch wie Ihre, also dauert es nicht so lang." Den Preis für die beste Kampfszene müssen sich die Kontrahenten teilen. "Für einen Moment sah es aus, als würde es hässlich werden", kommentieren die Autoren.

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:The Huffington Post: Barack ist zurück

Presseschau TV-Duell

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Nach dem Fernseh-Duell steht auch für die Huffington Post der Sieger des Abends fest: "Barrack ist zurück" titelt die bekannte Online-Zeitung.

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:The Huffington Post: Candy Crowley greift ein

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Zum Erfolg des Präsidenten beigetragen habe auch die aufmerksame Moderatorin der Debatte. Als Romney Obama beschuldigte, nach dem tödlichen Anschlag auf einen US-Botschafter im libyschen Bengasi nicht von einem "Akt des Terrors" gesprochen zu haben, korrigierte Candy Crowley: Der Präsident habe tatsächlich das Wort "Terrorakt" gebraucht.

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:The New York Times: "Romney's Rose Garden Moment"

Presseschau US-Wahl

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Die New York Times vergleicht Romneys Falschaussage bezüglich des "Terrorangriffs" mit wahlentscheidenden Momenten aus anderen Debatten: Als George H.W. Bush 1992 auf seine Uhr sah. Oder als Gerald Ford 1976 erklärte, Osteuropa würde nicht von der Sowjetunion dominiert. Die Rede ist von "Romney's Rose Garden Moment".

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US-Medien zum zweiten TV-Duell:TPM: Obamas Schlusswort

Presseschau US-Wahl

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Das liberale Online-Magazin TPM nimmt Obamas Schlusswort in den Blick. Der amtierende Präsident bezog sich darin auf einen früheren Fehler Romneys: Die heimlich auf Band aufgenommene Aussage, 47 Prozent der amerikanischen Bürger sähen sich als Opfer.

Obama, der in der ersten TV-Debatte darauf verzichtet hatte, den Schnitzer seines Gegners für sich zu nutzen, schloss nun: "Es geht hier um Soldaten, Veteranen, Rentner und Studenten, die vom Staat unterstützt werden. Die haben sich alle angestrengt und das verdient. Ich will für sie kämpfen." TPM wertete die Aussage als klaren Treffer für Obama.

© Süddeutsche.de/feko/gba
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