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US-"Kriegskabinett":Die Männer um Bush

Seit Beginn der Irak-Krise verlässt sich US-Präsident George W. Bush auf die Mitglieder seines "Kriegskabinetts". Viele seiner engsten Vertrauten sind Veteranen des Golfkriegs von 1991 oder Geheimdienstexperten.

GEORGE W. BUSH:

Sein Vater George Bush führte als damaliger US-Präsident den Golfkrieg 1991. Bush junior will das Werk seines Vaters nun vollenden und den irakischen Machthaber Saddam Hussein stürzen. Er wirft ihm vor, im April 1993 einen versuchten Mordanschlag auf seinen Vater in Kuwait befehligt zu haben.

DICK CHENEY:

Der heutige Vizepräsident war während des ersten Golfkriegs Verteidigungsminister. Er ist rechte Hand und enger Vertrauter des Präsidenten und nach diesem mächtigster Mann der USA. Gesundheitlich ist er angeschlagen.

COLIN POWELL:

Der heutige Außenminister gehörte wie Cheney bereits zum Team von Bushs Vater. Er war während des Golfkriegs Generalstabschef der US-Armee und ist der erste schwarze Außenamtschef in der Geschichte der USA. Powell versuchte in den vergangenen Wochen unermütlich, eine internationale politisch-militärische Koalition gegen Bagdad zu schmieden. Vorbild war ihm dabei die internationale Allianz im Golfkrieg 1991 und die länderübergreifende Zusammenarbeit beim Kampf gegen die afghanischen Taliban.

DONALD RUMSFELD:

Der Verteidigungsminister zählt zusammen mit Cheney zu den "Falken" der Bush-Regierung und ist bekannt für seine spitze Zunge. Der Spezialist für Raketenabwehr war bereits von 1975 bis 1977 unter Präsident Gerald Ford Verteidigungsminister.

PAUL WOLFOWITZ:

Der Vize-Verteidigungsminister ist einer der wichtigsten Unterstützer eines Irak-Kriegs in der US-Regierung. Bereits unmittelbar nach den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 erklärte er einen Krieg gegen Bagdad für notwendig. Während des Golfkriegs 1991 kümmerte er sich um die Finanzierung der "Operation Wüstensturm". Wie Rumsfeld ist auch Wolfowitz ein Vertrauter von Vizepräsident Cheney und Gegner Powells.

CONDOLEEZZA RICE:

Die nationale Sicherheitsberaterin gehörte ebenfalls bereits der Regierung von Bush senior an. Die Schwarze leitet als erste Frau den Nationalen Sicherheitsrat. Die Osteuropa- und Abrüstungsexpertin spricht fließend Russisch.

RICHARD PERLE:

Der Pentagon-Berater ist neben Cheney, Rumsfeld und Wolfowitz der vierte "Falke" in Bushs engstem Kreis. Von 1981 bis 1987 war er Vize-Verteidigungsminister und einer der wichtigsten Protagonisten der Politik Ronald Reagans gegenüber der Sowjetunion. Er gilt als geistiger Vater der derzeitigen Nahost-Politik der US-Regierung.

(sueddeutsche.de/ AFP)

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