US-Geheimdienst in Pakistan:Erneut Raketenangriff auf Taliban

Nach dem tödlichen Angriff auf Baitullah Mehsud geht der US-Geheimdienst weiter gegen Rebellen vor. Eine unbemannte Drohne soll nun auf einen Talibanführer gezielt haben - wer getroffen wurde, ist noch unklar.

Bei einem mutmaßlichen US-Raketenangriff im unruhigen Nordwesten Pakistans sind mindestens neun Menschen getötet worden. Das verlautete am Freitag aus Geheimdienstkreisen.

Ziel des Angriffs war demnach ein Versteck von militanten Aufständischen im Ort Dande Darpa Khel in Nord-Waziristan. Mehrere Menschen sollen bei dem Angriff verletzt worden sein, wie drei Geheimdienstmitarbeiter erklärten. Die Behörden versuchten noch zu prüfen, wer die Opfer seien.

Dande Darpa Khel und die umliegenden Ortschaften gelten als Hochburg des afghanischen Talibanführers Siradsch Hakkani, der für viele Anschläge im Osten Afghanistans verantwortlich gemacht wird. Er und sein Vater Dschalaludin Hakkani, ein ranghoher Taliban der ersten Stunde, sollen auch Verbindungen zu al-Qaida haben.

Die USA haben seit vergangenem Jahr in den Stammesgebieten nahe der afghanischen Grenze mit Hilfe von unbemannten Drohnen der CIA bereits über 40 Luftangriffe geflogen. Bei einem Angriff am 5. August wurde allem Anschein nach der pakistanische Talibanführer Baitullah Mehsud getötet.

Die Einsätze werden von den US-Streitkräften oder dem Geheimdienst in der Regel weder offiziell bestätigt noch dementiert. Pakistan protestiert nach den Angriffen routinemäßig gegen die Verletzung der territorialen Integrität. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die Regierung in Islamabad die Angriffe mindestens toleriert.

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