Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist in einem demonstrativen Akt der Solidarität zu einem Besuch in Grönland eingetroffen. Er reagiert damit auf die Gebietsansprüche von US-Präsident Donald Trump. Sein Aufenthalt solle die Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität Grönlands zum Ausdruck bringen, erklärte Macron am Sonntag nach seiner Ankunft. Macron ist der erste ausländische Staatschef, der seit Trumps „Aneignungs“-Drohungen nach Grönland gekommen ist. Das Staatsoberhaupt folgte damit den Einladungen der Ministerpräsidenten von Grönland und Dänemark. „Grönland ist ein europäisches Territorium und es ist normal, dass Europa und insbesondere Frankreich sein Interesse zeigen“, sagte Außenminister Jean-Noel Barrot.
Grönland ist ein selbstverwalteter Teil des Königreichs Dänemark. Die Insel hat das von Dänemark verbriefte Recht, ihre Unabhängigkeit zu erklären. Sowohl die grönländische als auch die dänische Regierung haben erklärt, die Insel stehe nicht zum Verkauf und nur die Grönländer könnten über ihre Zukunft entscheiden. Trump hat erklärt, er wolle, dass die Vereinigten Staaten die an Bodenschätzen reiche, strategisch günstig gelegene Insel in der Arktis übernehmen. Trump hat dabei auch den Einsatz von Gewalt nicht ausgeschlossen. Sein Vizepräsident J. D. Vance besuchte im März eine US-Militärbasis auf der Insel.