US-Botschaft in Kabul:Entlassungen nach Sex-Spielen

Fotos zeigten sie betrunken und in homoerotischen Posen: Jetzt wurden die ersten Sicherheitskräfte der US-Botschaft in Kabul fristlos entlassen. Eine Untersuchung der Vorfälle läuft.

Die Fotos von betrunkenen Wachmännern der US-Botschaft in Kabul in vulgären Sex-Posen haben erste Konsequenzen: Acht Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma wurden gefeuert und haben noch am gleichen Tag das Land verlassen, teilte die Botschaft mit. Zwei weitere Wachmänner hätten selbst gekündigt. Auch das Managementteam der Firma "ArmorGroup North America", das für das Personal verantwortlich sei, werde unmittelbar ausgetauscht. Eine Untersuchung der Vorfälle sei eingeleitet.

Die Wachmänner und einige Vorgesetzte sind auf Bildern von inszenierten Sexspielen und Saufgelagen zu sehen, in deren Rahmen auch Muslime Alkohol getrunken haben sollen. Die Männer sind auf den Fotos teilweise so gut wie unbekleidet. Die Nichtregierungsorganisation "Project on Government Oversight" (Pogo) hatte dem US-Außenministerium Anfang der Woche einen Bericht darüber übermittelt. Noch ist unklar, ob die Sicherheitsmitarbeiter zu den Sexspielen genötigt wurden.

Nach Angaben von Pogo wurde in mindestens einem Fall auch eine Prostituierte in die Schlafgemächer der Wachleute gebracht - ein schwerer Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften. In der Botschaft in Kabul sind rund 1000 US-Diplomaten, Angestellte und afghanische Mitarbeiter beschäftigt. Fast zwei Drittel der 450 Wachleute, die außerhalb untergebracht sind, sind Gurkhas aus Nepal oder Nordindien, die teils gar kein oder nur gebrochenes Englisch sprechen.

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