Die USA haben im Jemen mit einem Drohnenangriff mindestens sechs mutmaßliche Terroristen getötet, heißt es aus Kreisen der jemenitischen Sicherheitskräfte und Behörden. Wenigstens sechs Rakteten soll der unbemannte Flugkörper auf zwei Fahrzeuge abgefeuert haben, in denen Mitglieder der Terrrororganisation al-Qaida in der Provinz Schabwah, etwa 500 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Sanaa, unterwegs waren.
Bereits vor einem Tag waren bei einem Angriff einer amerikanischen Drohne in der Provinz Marib vier mutmaßliche Extremisten getötet worden. In den vergangenen anderthalb Wochen sollen nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mindestens zwanzig Militante im Jemen Drohnenangriffen zum Opfer gefallen sein.
Hintergrund ist eine Terrorwarnung, die Amerika vor fünf Tagen herausgegeben hat. Dabei berufen sich Vertreter der US-Sicherheitsbehörden auf eine Botschaft zwischen dem al-Qaida-Chef Aiman al-Sawahiri und einer im Jemen ansässigen Gruppe der Terrororganisation. In dem Telefonat soll al-Sawahiri zu Anschlägen auf US-Einrichtungen in Nordafrika und dem Nahen Osten aufrufen.
Die USA hatten gestern ihre Bürger aufgefordert, den Jemen zu verlassen und auch ihr Botschaftspersonal abgezogen. Bereits seit Sonntag ist die amerikanische Vertretung in Sanaa geschlossen, die US-Regierung hatte zudem eine weltweite Reisewarnung für ihre Bürger ausgesprochen. Andere westliche Staaten halten ihre Botschaften in der jemenitischen Hauptstadt ebenfalls geschlossen, darunter Deutschland und Großbritanien. Das Auswärtige Amt begründete die Schließung mit der kritischen Einschätzung der Sicherheitslage.
Die USA werden in dieser Woche insgesamt 19 Botschaften in muslimischen Ländern nicht öffnen, darunter die Vertretungen in Ägypten, Libyen und Mauretanien.