Urteil zu Haditha-Massaker:Militärgericht lässt Vorwürfe gegen Offizier fallen

Im Zusammenhang mit dem Massaker an irakischen Zivilisten in Haditha will die US-Militärjustiz auch auf eine sechste Anklage verzichten.

Im Fall der Tötung von 24 irakischen Zivilisten in Haditha hat ein US-Militärgericht nun auch die Anklage gegen den höchstrangigen Armeeoffizier fallen gelassen.

Damit wird wegen dem international verurteilten Vorfall strafrechtlich nur noch der Rädelsführer verfolgt. Wegen der Tat und ihrer anschließenden Vertuschung waren ursprünglich insgesamt acht Soldaten angeklagt worden.

Das Militärgericht auf einem südkalifornischen Stützpunkt ließ am Dienstag alle Vorwürfe gegen Oberstleutnant Jeffrey Chessani fallen, nachdem es Unregelmäßigkeiten bei den Ermittlungen festgestellt hatte. Demnach stand der für die Untersuchung verantwortliche Vier-Sterne-General unter dem Einfluss eines Ermittlers, der später sein Berater wurde.

Irakische Zeugen haben die Tötung der zwei Dutzend Männer, Frauen und Kinder als Massaker und Racheakt für einen Bombenanschlag auf die Einheit der Soldaten beschrieben. Die Soldaten haben erklärt, die Opfer seien während eines Gefechts mit Rebellen getötet worden. Der Fall hat 2005 weltweit Aufsehen erregt.

© Reuters/AFP/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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