Urteil gegen Neonazi Zündel:Fünf Jahre Haft für Holocaust-Leugner

Der 67-Jährige hatte in Rundbriefen und im Internet von Kanada aus die Ermordung von Millionen Juden in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern bestritten - und wurde vom Mannheimer Landgericht dafür jetzt zur Höchststrafe verurteilt.

Der Holocaust-Leugner Ernst Zündel muss wegen Volksverhetzung fünf Jahre ins Gefängnis.

Urteil gegen Neonazi Zündel: Ernst Zündel

Ernst Zündel

(Foto: Foto: AP)

Er habe auf seiner Homepage in 14 Fällen den Völkermord an den Juden systematisch geleugnet und durch antisemitische Hetze zum Hass gegen die jüdische Bevölkerung aufgestachelt, begründete das Gericht am Donnerstag seine Entscheidung.

Das Strafmaß entspricht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Zündels Verteidiger hatten Freispruch gefordert.

Der gebürtige Deutsche Zündel war im Februar 2003 in Kanada verhaftet und im März 2005 nach Deutschland ausgeliefert worden.

Er hatte von Kanada aus als einer der ersten Rechtsextremen weltweit das Internet für seine nazistische und antisemitische Propaganda genutzt.

Bei dem monatelangen Prozess war es mehrfach zu Eklats gekommen, weil einige der insgesamt fünf Zündel-Verteidiger aus ihrer eigenen rechtsextremen Einstellung keinen Hehl gemacht hatten.

So bestritt etwa der bekannte Neonazi-Anwalt Jürgen Riedel in seinem Plädoyer selbst ausdrücklich den Völkermord an den Juden. Damit habe er sich "durch volksverhetzende Äußerungen in Form der Auschwitz-Lüge strafbar gemacht", stellte das Gericht fest.

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