Süddeutsche Zeitung

Proteste gegen Regierung:Bereits 39 Menschen bei Unruhen in Venezuela getötet

In Venezuela sind während der Unruhen zwei weitere Menschen ums Leben gekommen. Staatschef Maduro bezeichnete die Protestler als "Feiglinge", die man "besiegen" werde.

Bei den Protesten gegen die Regierung in Venezuela sind erneut zwei Menschen ums Leben gekommen. Damit stieg die Opferzahl bei den seit Wochen andauernden Unruhen auf 39.

In der Stadt Maracaibo sei ein 33-jähriger Student getötet worden, als er sich an einem selbst gebauten Sprengsatz zu schaffen machte, sagte Innenminister Miguel Rodríguez. In San Cristóbal habe ein 44-jähriger Mann einen tödlichen Stromschlag erlitten, als er bei einer Straßenschlacht mit der Polizei von einem Elektrokabel getroffen worden sei.

"Wir werden diese Feiglinge besiegen"

Die Regierung des linken Präsidenten Nicolás Maduro macht die Opposition für die Gewalt verantwortlich und spricht von einem Umsturzversuch. "Sie wollen nicht verhandeln und wollen keinen Frieden", sagte der Staatschef. "Aber wir werden diese Feiglinge besiegen, die Venezuela in die Gewalt gestürzt haben."

In San Cristóbal im Westen Venezuelas hatte am 4. Februar nach der Vergewaltigung einer Studentin eine Protestwelle begonnen, die sich gegen die verbreitete Kriminalität, aber auch gegen die grassierende Korruption und die häufigen Versorgungsengpässe richtet. Bei den Protesten in San Cristóbal, Caracas und anderen Städten gibt es immer wieder Zusammenstöße mit den Sicherheitskräften.

US-Außenminister John Kerry hatte Maduros Vorgehen Mitte März scharf kritisiert. Er hatte der Regierung eine "Terrorkampagne" gegen die eigene Bevölkerung vorgeworfen.

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AFP/dpa/joba/ipfa
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