Unruhen in Ägypten:Ägyptens Regierung droht Demonstranten

Die ägyptische Regierung hat den Demonstranten vor den angekündigten Massenprotesten gedroht. Sie würden als ausländische Agenten behandelt. Bei einem Gefecht zwischen Aufständischen und ägyptischen Soldaten wurden vier Menschen erschossen.

Ägyptens Regierung hat vor für Sonntag angekündigten Massenprotesten den Demonstranten gedroht. Sie würden als ausländische Agenten behandelt werden, sagte der Sprecher des Präsidenten. Zugleich wurden die Sicherheitsvorkehrungen in dem Land deutlich erhöht.

Am Sonntag feiert Ägypten das Gedenken an den ägyptischen Angriff auf israelisches Militär am 6. Oktober 1973, mit dem der Jom-Kippur-Krieg begann. Für den Tag haben Anhänger und Gegner der islamistischen Muslimbrüder zu Massenprotesten aufgerufen.

Auch am Samstag kam es zu neuen Demonstrationen. Etwa 1000 Anhänger des gestürzten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi versuchten, zur Rabaa al-Adawija-Moschee zu kommen. Bis auf 50 wurden sie von der Polizei zurückgedrängt, dabei kam Sicherheitskreisen zufolge auch Tränengas zum Einsatz. Bei den größten Demonstrationen seit Mitte August starben am Freitag mindestens vier Menschen.

Das Militär verstärkte unterdessen seine Präsenz am Tahrir-Platz im Zentrum Kairos, auf dem 2011 während des Aufstandes gegen den inzwischen gestürzten Machthaber Husni Mubarak Hunderttausende demonstriert hatten. Innenminister Mohammed Ibrahim sagte der staatlichen Nachrichtenagentur zufolge, die Sicherheitskräfte tolerierten Straßenblockaden nicht.

Vier Tote bei Gefecht zwischen Soldaten und Aufständischen

Bei einem Feuergefecht zwischen ägyptischen Soldaten und Aufständischen sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Mena am Samstag vier Menschen ums Leben gekommen. Bewaffnete hätten einen Armeeposten auf einer Verbindungsstraße zwischen Kairo und der Suezkanal-Stadt Ismailia attackiert. Die Angreifer seien daraufhin erschossen worden, teilte Mena mit. In ihrem Fahrzeug seien Sturmgewehre gefunden worden.

Erst am Vortag hatten Unbekannte im selben Gebiet zwei Soldaten erschossen. Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Anfang Juni häufen sich Angriffe auf Armee und Polizei. Die Streitkräfte gehen wiederum bei einer Großoffensive auf der Sinai-Halbinsel massiv gegen islamistische Milizen vor.

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