GlosseDas Streiflicht

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Paul Maar ist der Erfinder des Sams.
Paul Maar ist der Erfinder des Sams. (Foto: Stephan Rumpf)

Das Sams erscheint nach wie vor am Samstag, der „Spiegel“ aber zuletzt am Donnerstag – die Welt ist wirklich in Unordnung geraten.

(SZ) Dass die Welt früher noch in Ordnung gewesen wäre, ist eine naive Vorstellung. Sie war schon spätestens im Januar 1978 in Unordnung geraten, als Frank Elstners Ratesendung „Die Montagsmaler“ nicht mehr wie gewohnt montags im Ersten lief, sondern dienstags. Um die Irritationen komplett zu machen, wurde die Show aber weiter „Montagsmaler“ genannt, sehr zum Ärger des TV-Publikums. „Montagsmaler“ am Dienstag? Man solle das Ganze doch lieber gleich „Elstners Pinsel“ nennen, schimpfte ein Zuschauer – schon damals hielten sich Programmkritiker auf dem heimischen Sofa für wortwitziger, als sie tatsächlich waren. Unordnung im Wochenplan ist für viele schwer zu ertragen in einem Land, das Rituale wertschätzt. Am Montag haben in good old Germany die Museen zu, am Freitag gibt es Fisch, am Samstag wird das Auto gewaschen. Apropos Samstag: „Am Samstag kam das Sams zurück“, hat Paul Maar eines seiner Kinderbücher mit dem Sams genannt, dem Fantasiewesen mit den Wunschpunkten im Gesicht. Was wäre denn eigentlich gewesen, wenn das Sams statt am Samstag am Dienstag zurückgekommen wäre? Hätte es dann Diens geheißen? Und hätte es dann auch eine so beachtliche Karriere hingelegt?

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