Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich bei einem Besuch im Sauerland demonstrativ hinter Friedrich Merz (CDU) als Kanzlerkandidaten der Union gestellt. „Das sage ich aus tiefer Überzeugung: Ich will, dass Friedrich Merz der nächste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland wird“, sagte Söder bei einem Wahlkampfauftritt in einer Schützenhalle in der sauerländischen Stadt Brilon vor rund 1.300 Gästen.Söder hatte im September zugunsten von Merz auf die Kanzlerkandidatur der Union verzichtet, nachdem er zuvor damit geliebäugelt hatte.
Merz sei der Einzige, der eine „grundlegenden Richtungsänderung“ für Deutschland gewährleiste, sagte Söder fünf Wochen vor der Bundestagswahl. Ohne Politikwechsel drohe ein schleichender Abstieg des Landes beim Wohlstand. „Wenn der Wohlstand wackelt, wackelt irgendwann die Demokratie“, sagte Söder. Dann drohe Deutschland das gleiche wie in anderen europäischen Ländern, „wo Stück für Stück die demokratische Mitte zerstört und durch Rechtspopulisten ersetzt und die Union und die Volksparteien nur noch zu Steigbügelhaltern von Radikalen geworden sind“, warnte er.
Söder unterstrich außerdem seine Ablehnung einer schwarz-grünen Koalition nach einem möglichen Wahlsieg der Union. „Wenn es nur irgendwie geht, sollen die Grünen in die Opposition“, sagte er. Er habe „ein grundsätzliches Problem“ mit den Grünen, denen er einen falschen Kurs in der Wirtschaft- oder Migrationspolitik vorwarf. Nach jetzigen Umfragen sind Koalitionen zwischen Union und der SPD oder der Union mit den Grünen möglich. Die CDU will ein schwarz-grünes Bündnis nicht ausschließen.