Koalitionsverhandlungen:Nun sollen es die Chefs richten

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Bei der konstituierenden Sitzung des Bundestags am Dienstag bleibt die Regierungsbank neben dem Präsidium leer. Frühestens in einem Monat könnte Friedrich Merz nach optimistischen Schätzungen der Union dort Platz nehmen. (Foto: Fabrizio Bensch/Reuters)

In 16 Arbeitsgruppen haben Union und SPD über ihre künftige gemeinsame Politik verhandelt. Strittige Punkte wurden nach oben delegiert. Von denen gibt es reichlich.

Von Daniel Brössler, Claus Hulverscheidt, Georg Ismar und Henrike Roßbach, Berlin

Schon Konrad Adenauer war kein großer Freund dieser recht zähen Verhandlungen. „Lieber noch eine Wahl als (noch eine) Kabinettsbildung“, soll der Kanzler mal geflucht haben. Dabei lief der Prozess bei Adenauer noch schlank ab. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Koalitionsbildungen stetig komplexer, wie die Parlamentarismusforscher Robin Rüsenberg, Lorenz Schleyer und Sven Siefken analysiert haben: Anfangs hatte eine mündliche Absprache zwischen Parteivorsitzenden gereicht. Das erste Papier, in dem zentrale Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen festgehalten sind, umfasste 1957 acht Seiten und wurde erst durch den Nachlass des damaligen DP-Politikers Hans-Joachim von Merkatz bekannt.

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