Süddeutsche Zeitung

Union:CDU-Politiker mahnen CSU zu Zurückhaltung

Fast wöchentlich kommt Kritik aus München an der CDU - das schadet der Union insgesamt, meint Michael Grosse-Brömer. Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière ruft zur Mäßigung auf.

Von Nico Fried, Berlin

Führende CDU-Politiker haben die CSU zur Mäßigung aufgerufen. "Ich bin der festen Überzeugung, dass diese fast wöchentliche Kritik aus München der Union insgesamt schadet", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Fraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU), am Dienstag in Berlin. Anlass waren verschiedene Äußerungen aus der CSU, mit denen die CDU von Parteichefin und Kanzlerin Angela Merkel für den Einbruch der Union in den Meinungsumfragen verantwortlich gemacht wurde. Zuletzt hatte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer der CDU in der Bild Profillosigkeit vorgeworfen.

Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte der Funke Mediengruppe: "Jetzt ist ein Zustand erreicht, der der Union im Ganzen schadet." Meinungsunterschiede sollten nicht immer wieder öffentlich angefeuert werden. Auch weil die Zahl der Flüchtlinge zurückgegangen sei, "könnte die Dezibelstärke der Interviews ebenfalls zurückgeführt werden". Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer wollten sich am Dienstagabend vor der Ministerpräsidentenkonferenz im Kanzleramt treffen. Das Gespräch unter vier Augen war für eine halbe Stunde angesetzt. In CDU und CSU wurden jedoch Mutmaßungen zurückgewiesen, es handele sich um einen regelrechten Krisengipfel. CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt sagte, es sei "immer zweckmäßig, wenn man miteinander redet".

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Quelle:
SZ vom 01.06.2016
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