Unicef-Bericht:132 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule

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Afghanische Kinder auf dem Heimweg vom Unterricht.  (Foto: AFP)

Mehr Kinder als je zuvor erhalten Unterricht, aber in vielen Regionen sind sie noch immer vom Fortschritt ausgeschlossen. Weltweit sind 132 Millionen Kinder von der Schulbildung ausgeschlossen - unter ihnen besonders viele Mädchen.

Das Recht auf Bildung gilt für viele Kinder noch immer nur auf dem Papier: Mehr als 132 Millionen Kinder in Schwellen- und Entwicklungsländern gehen nicht zur Schule. Das gehört zu den wichtigsten Ergebnissen des aktuellen Unicef-Reports "Das Recht auf Zukunft", den die deutsche Sektion des Kinderhilfswerks anlässlich ihres 60. Geburtstags am 30. Juni jetzt vorstellte.

"75 Prozent aller armen Kinder und Jugendlichen leben heute in Ländern, die bereits ein mittleres Pro-Kopf-Einkommen haben", mahnte Unicef-Deutschland-Chef Jürgen Heraeus. Aber die Kluft innerhalb dieser Staaten werde immer größer. "Das größte Problem ist die Ungleichheit", sagte auch Dan Toole, Unicef-Regionaldirektor für Asien. Geld und Ressourcen seien dort vielfach schon vorhanden. "Aber wir müssen sicherstellen, dass diese Angebote auch jedes Kind erreichen."

Zwar besuchen inzwischen mehr Kinder als je zuvor eine Grundschule. Doch die Unterrichtsqualität ist häufig immer noch schlecht. Insgesamt seien Mädchen und Kinder auf dem Land besonders stark benachteiligt, heißt es in dem Report. Wer aus einer armen Familie stammt, bleibt viermal so oft von der Schule zu Hause wie Kinder aus reicheren Familien.

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Unterernährung, mangelnde Bildung, zu wenig Gesundheitsversorgung und kaum Verhütungsmöglichkeiten: Der schlechteste Ort der Welt für Mütter ist Nigeria. Das hat die jährliche Studie der US-Kinderrechtsorganisation "Save the Children" in 165 Ländern ergeben, bei der Norwegen am besten abschneidet.

Trotz des Wirtschaftswachstums in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern bleibt Armut dort die größte Bedrohung für Kinder. Durch Unterernährung in den ersten Lebensjahren seien die Lernmöglichkeiten häufig zusätzlich beschränkt. Dazu kommt, dass fast 40 Prozent der etwa 200 Millionen Arbeitslosen weltweit junge Menschen unter 25 Jahren sind.

Besonders schlechte Lebensbedingungen haben Kinder in instabilen Staaten wie Afghanistan, Somalia oder Südsudan. Hinzu kommen Naturkatastrophen in Folge des Klimawandels: Waren in 1990er Jahren noch 66,5 Millionen Kinder pro Jahr betroffen, so wird sich deren Zahl in diesem Jahrzehnt auf 175 Millionen erhöhen, so die Unicef-Experten.

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