Süddeutsche Zeitung

Migration:UNHCR: Mehr als 2200 Flüchtlinge 2018 im Mittelmeer ertrunken

Mehr als 2200 Flüchtlinge sind im vergangenen Jahr im Mittelmeer ertrunken, berichtet das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Die Zahl der für tot erklärten und auf dem Mittelmeer vermisst gemeldeten Menschen lag demnach 2018 bei 2262.

Im Vorjahr waren demnach noch 3139 Todes- oder Vermisstenfälle registriert worden. Es gibt also einen Abwärtstrend. Ob sich dieser fortsetzt und weniger Menschen ertrinken, muss das Jahr 2019 zeigen. Gezählt werden geborgene Leichen und Vermisstenmeldungen.

2015 waren noch mehr als eine Million Menschen über das Meer nach Europa gelangt. Inzwischen haben sich allerdings die Flüchtlingsrouten verschoben: Die meisten Flüchtlinge kamen 2018 in Spanien an, wie das UNHCR mitteilte. Zuvor waren Italien und Griechenland die Hauptankunftsländer gewesen.

Die Gesamtzahl der über das Meer nach Europa gekommenen Menschen ging demnach von 172 301 im Jahr 2017 auf 113 482 zurück. Der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge stammt der Großteil aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara.

Weltweit steigen die Zahlen von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen, allerdings an. Der UNO-Flüchtlingshilfe in Deutschland nach waren weltweit noch nie so viele Menschen auf der Flucht wie im Jahr 2018.

Das UNHCR macht Menschenschmuggler für die Toten verantwortlich. Die Flüchtlingsorganisation fordert, dass die Netzwerke zerschlagen werden. Am Mittwochabend hat die britische Polizei in Manchester zwei Männer festgenommen, die die illegale Einreise von Migranten über den Ärmelkanal organisiert haben sollen. Die Zahl der Migranten, die über Frankreich illegal nach Großbritannien kommen, ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4273343
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/afp/jsa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.