Ungarn:Transitzone wird geschlossen

Budapest - Die ungarische Regierung hat die Schließung der Transitzonen an der Südgrenze bekanntgegeben, wo Migranten während der Bearbeitung ihrer Asylanträge festgehalten wurden. Der Stabschef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, Gergely Gulyas, teilte am Donnerstag mit, deshalb würden rund 280 Asylsuchende in Aufnahmezentren in Ungarn verlegt. Künftig müssten diejenigen, die Asyl in Ungarn beantragen wollten, ihren Antrag in diplomatischen Vertretungen des Landes stellen. Das oberste Gericht der EU hatte vergangene Woche das Urteil herausgegeben, dass es auf eine "Inhaftierung" hinauslaufe, Asylsuchende in den Transitzonen von Ungarn festzuhalten. Das sei maximal vier Wochen zulässig. "Die Regierung stimmt der Entscheidung des Gerichts nicht zu, die sie als riskant und schädigend in Bezug auf die Sicherheit Europas betrachtet", sagte Gulyas. "Gleichzeitig sind wir als Mitglied der Europäischen Union natürlich verpflichtet, uns an jede Gerichtsentscheidung zu halten und wir werden uns daran halten." Ungarn hatte nach der Flüchtlingskrise 2015 Stacheldrahtzäune und zwei Transitzonen an seiner Grenze zu Serbien gebaut. Damals zogen rund 400 000 Menschen auf dem Weg nach Westeuropa durch Ungarn. Die Maßnahmen gehörten zu Orbans strenger Politik gegen Einwanderung. Die Transitzonen, die aus Containern bestehen, wurden häufig von Aktivisten kritisiert.

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