Der Hauptexponent des ungarischen Regimes hatte sich zum Zeitpunkt des Aufstands jedoch schon in die Sowjetunion abgesetzt, nachdem er im Sommer im Zuge des von Chruschtschow verordneten Entstalinisierungskurses entmachtet worden war: Mátyás Rákosi, über viele Jahre Generalsekretär der Ungarischen Kommunistischen Partei und - mit Unterbrechung - Ministerpräsident des Landes.
Rákosi, der sich selbst als "bester Schüler Stalins" bezeichnete, war, so Michael Gehler, die "zentrale Figur, die für Repression in Ungarn stand", für die gnadenlose Verfolgung von Gegnern seines dogmatischen Kurses. "Er war grenzenlos verhasst", sagt der österreichische Historiker.
Foto: Rákosi bei einer Sitzung der Exekutive der "Volksfront" 1956 in Budapest.