UN-Vollversammlung:Böse Kerle und dunkle Beschuldigungen

Die mächtigsten Menschen der Welt treffen sich in New York, um die Erde zu retten - und sich gegenseitig zu beschimpfen. Eine Galerie großer Gesten und böser Beleidigungen.

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Die mächtigsten Menschen der Welt treffen sich in New York, um die Erde zu retten - und sich gegenseitig zu beschimpfen. Eine Galerie großer Gesten und böser Beleidigungen.

Bush redet über sein Lieblingsthema: internationalen Terrorismus

US-Präsident George W. Bush hat in seiner achten und zugleich letzten Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Bedeutung des internationalen Kampfs gegen den Terrorismus beschworen. Etwas überraschend sagte Bush, multinationale Organisationen würden dringender als je zuvor gebraucht, um Terroristen und Extremisten zu bekämpfen. Am Ende gönnte sich der US-Präsident noch etwas Eigenlob: Die USA habe mutige wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen ergriffen, um eine weltweite Wirtschaftskrise zu verhindern.

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Ban Ki Moon rät zu weniger unkritischem Glauben an die "Magie" des Marktes

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hält die Probleme an den Finanzmärkten hingegen noch nicht für gelöst. In einer eindringlichen Rede mahnte Ban eine neue internationale Finanzordnung an, die auf Partnerschaft mit den Armen und Ärmsten setzt. "Wir brauchen ein neues Verständnis von Unternehmensethik und Führung, mit mehr Mitgefühl und weniger unkritischem Glauben an die 'Magie' des Marktes".

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Sarkozy will das kapitalistische Wirtschaftssystem reformieren

Der französische Staatspräsident hielt sich nicht lange mit der Beschreibung von Problemen auf, sondern präsentierte kühne Lösungsvorschläge à la Sarkozy. So plädierte er für eine Öffnung der G-8 für China, Indien, Südafrika, Mexiko und Brasilien. Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen rief der gegenwärtige EU-Ratspräsident auf, gemeinsam daran zu arbeiten, das kapitalistische Wirtschaftssystem zu reformieren. "Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, einen regulierten Kapitalismus zu schaffen." Es müsse Schluss damit sein, dass weite Teile der finanziellen Aktivitäten der Urteilskraft weniger Marktteilnehmer unterworfen seien.

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Lula da Silva kritisiert "unverantwortliche" Spekulanten

Auch Brasiliens linker Präsident Luiz Inácio Lula da Silva geißelte das blinde Vertrauen auf die ungezügelten Märkte und kritisierte "unverantwortliche" Spekulanten als Verursacher des Sturms auf den Kreditmärkten. "Wir dürfen nicht erlauben, dass die Lasten unbegrenzter Gier einiger weniger von uns allen geschultert werden", sagte Lula.

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Ahmadinedschad verteidigt das iranische Atomprogramm

Der Rede des iranischen Präsident Mahmud Ahmadinedschad gingen Proteste in den Straßen New Yorks voraus. In seiner Rede verteidigte der umstrittene Staatschef das Atomprogramm seines Landes. Einige "schikanöse Mächte" versuchten mit politischem und wirtschaftlichem Druck, Teheran das Recht auf friedliche Nutzung der Kernenergie zu nehmen, sagte Ahmadinedschad. Dies seien genau die Mächte, die selbst ganze Generationen von tödlichen Atomwaffen herstellten und für die Tragödien in Hiroshima und Nagasaki verantwortlich seien, erklärte Ahmadinedschad, ohne die USA ausdrücklich zu nennen. Dann folgten Drohungen und massive Angriffe auf die USA und Israel. Washington warf er unter Hinweis auf den Irak, Afghanistan und Afrika Kolonialismus vor. Die Israelis nannte er "zionistische Mörder". Nach langen religiösen Ausführungen fügte er hinzu: "Der einzige Weg zur Erlösung ist der gerade, göttliche Weg. Andernfalls wird Gottes machtvolle Hand aus dem Ärmel der unterdrückten Völker kommen und Euer Leben schwermachen und Eurer Hegemonie ein Ende setzen."

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Peres glaubt nicht an ein schnelles Nahost-Friedensabkommen

Israels Staatspräsident Schimon Peres sagte, Ahmadinedschads Vorwürfe seien die "dunkelste Beschuldigungen, fast Antisemitismus". Im Gegenzug warf er Iran vor, terroristische Aktionen im Libanan und bei der Hamas zu unterstützen. "Iran ist heute das Zentrum des Terrorismus."

Im Palästinenserkonflikt rechnet Peres für dieses Jahr nicht mehr mit einem Friedensabkommen zwischen Israelis und Palästinensern. "Wir haben gehofft, dass es bis Ende des Jahres geht", sagte der Staatschef am Rande der UN-Vollversammlung. "Offenbar werden wir es dieses Jahr nicht mehr abschließen. Aber ich glaube, dass wir einen kleinen Fortschritt gemacht haben und dass es eine sehr gute Chance gibt, es im kommenden Jahr abzuschließen."

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Saakaschwili kündigt Reformen in Georgien an

Der georgische Präsident Michail Saakaschwili kündigte in seiner Rede vor den Vereinten Nationen eine grundlegende Reform den politischen Systems in seiner Heimat an. Diese "zweite Rosenrevolution" solle Georgien vor einem Übergriff Russlands schützen, sagte Saakaschwili. Demnach soll die Gewaltenteilung gestärkt, Parlament und Justiz unabhängiger werden und Oppositionsparteien sollen mehr Geld vom Staat bekommen.

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Tadic will Causa Kosovo vor Weltgericht bringen

Der serbische Präsident Boris Tadic warb dafür, die Unabhängigkeit des Kosovo vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu bringen. Die einseitige Unabhängigkeitserklärung der früheren serbischen Provinz im Februar sei eine Herausforderung des gesamten Systems der Vereinten Nationen, sagte Tadic. Dies bedeute, dass UN-Mitgliedstaaten gegen ihren Willen geteilt werden könnten.

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Karsai bittet um Hilfsgelder für Afghanistan

Der afghanische Präsident Hamid Karsai forderte von der internationalen Gemeinschaft mehr Hilfsgelder für den Aufbau seines Landes. Das Land brauche zudem rasch neue Flugzeuge und Militärgerät für die Streitkräfte, damit "wir befähigt sind, uns selbst zu verteidigen und die bösen Kerle zu bekämpfen", sagte Karsai vor der Asia Society in New York, einer von der Rockefeller-Familie unterstützten Institution.

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Steinmeier ruft zum Dialog auf

Außenminister Frank-Walter Steinmeier rief die Nahost-Konfliktparteien zum weiteren Dialog auf. Ansonsten sei der für Ende des Jahres geplante Verhandlungserfolg nicht zu erreichen, sagte er nach einem Treffen mit Palästinenserpräsident Machmud Abbas am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Neben dem Verzicht auf Gewalt sei auch die Einstellung des israelischen Siedlungsbaus in den besetzten Gebieten notwendig.

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(dpa/AP/Reuters/pir/bgr)

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