Der UN-Sicherheitsrat hat die Einschränkung von Frauenrechten durch die Taliban-Regierung in Afghanistan verurteilt. Diese hat alle Nichtregierungsorganisationen angewiesen, weibliche Beschäftigte bis auf weiteres nicht mehr zur Arbeit gehen zu lassen. Das UN-Gremium verlangte von den militanten Islamisten, Frauenrechte zu achten und Frauen und Mädchen eine "vollwertige, gleichberechtigte und sinnvolle Teilhabe" zu ermöglichen.
Die Frauenpolitik der Taliban weise auf eine zunehmende Aushöhlung der Menschen- und Freiheitsrechte hin, hieß es in einer am Dienstag (Ortszeit) in New York veröffentlichten Erklärung.
Der Schritt der Taliban löste weltweit Sorge und Kritik aus. Begründet wurde er damit, dass sich einige Frauen nicht an die vorgegebene Auslegung der islamischen Kleiderordnung gehalten hätten. Wenige Tag zuvor hatten die Islamisten mit sofortiger Wirkung Frauen von allen Universitäten verbannt.
Schulbildung war für Mädchen von den Islamisten bereits wenige Monate nach ihrer Machtübernahme bereits eingeschränkt worden. Aktuell können sie nur bis zur sechsten Klasse die Schule besuchen. Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 haben die Islamisten Frauenrechte massiv eingeschränkt. Mädchen und Frauen sind vom öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen.
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Der UN-Sicherheitsrat forderte die Taliban auf, die Schulen für Mädchen wieder zu öffnen. Das Arbeitsverbot von Frauen in NGOs und internationalen Organisationen habe erhebliche und unmittelbare Auswirkungen auf die humanitären Hilfsoperationen im Land, einschließlich derjenigen der Vereinten Nationen. Diese Beschränkungen stünden im Widerspruch zu den von den Taliban gegenüber dem afghanischen Volk eingegangenen Verpflichtungen sowie zu den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft, hieß es weiter.
Die Direktorin der UN-Frauenorganisation UN Women, Sima Bahous, sagte, das Arbeitsverbot von Frauen in NGOs stelle einen weiteren eklatanten Verstoß gegen die Rechte von Frauen und humanitäre Grundsätze dar. "Wir verurteilen dies aufs Schärfste ohne Vorbehalt. Dies ist unbarmherzige Frauenfeindlichkeit, ein heftiger Angriff auf Frauen, ihren Beitrag, ihre Freiheit und ihre Stimme."
Das Wirtschaftsministerium in Kabul hatte seine am Samstag veröffentlichte Forderung nach Suspendierung der Mitarbeiterinnen damit begründet, dass sich die Frauen angeblich nicht ordentlich verschleierten und damit gegen Vorschriften in dem islamischen Land verstießen.