UN-Menschenrechtskommissarin:UN schätzt Zahl der Toten im Syrien-Konflikt auf fast 70.000

Bürgerkrieg Syrien Todesopfer

Bürgerkrieg in Syrien: Angehörige trauern bei der Beerdigung eines Verwandten.

(Foto: REUTERS)

Die Zahl der Todesopfer im syrischen Bürgerkrieg ist laut UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay auf fast 70.000 gestiegen. Gleichzeitig warf Pillay dem Sicherheitsrat einen "Mangel an Konsens" vor. Die syrische Zivilbevölkerung zahle den Preis für diese Unentschlossenheit.

Die Zahl der Toten im Bürgerkrieg in Syrien ist nach Angaben der UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay auf fast 70.000 gestiegen. "Bei meinem letzten Bericht waren bereits 60.000 Menschen getötet worden. Jetzt nähert sich diese Zahl wahrscheinlich der 70.000", sagte Pillay bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.

Es sei schlimm, dass sich die internationale Gemeinschaft immer noch keine einheitliche und gemeinsame Reaktion auf den Konflikt geeinigt habe. Der "Mangel an Konsens" in dem UN-Gremium habe "desaströse" Auswirkungen, sagte Pillay. "Die Zivilisten auf allen Seiten haben dafür den Preis bezahlt."

Pillay forderte den Sicherheitsrat erneut auf, den Syrien-Konflikt an den Internationalen Strafgerichtshof zu überweisen. "Das würde eine klare Botschaft an Regierung und Opposition senden, dass ihre Handlungen Konsequenzen haben", so die UN-Menschenrechtskommissarin. "Wir werden dafür beurteilt werden, wie wir mit dieser Tragödie, die sich vor unseren Augen entwickelt hat, umgehen. Der Sicherheitsrat und wir alle in wichtigen UN-Positionen werden zu Recht gefragt werden, was wir gemacht haben."

Im Sicherheitsrat scheiterten die vom Westen und arabischen Staaten eingebrachten Resolutionen für ein schärferes internationales Vorgehen gegen die syrische Führung um Staatschef Baschar al-Assad bislang am Widerstand von Russland und China. Seit März 2011 liefern sich Assads Truppen blutige Kämpfe mit der Oppositionsbewegung.

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