UN-Gipfel:Pariser Polizei nimmt vor Klimakonferenz Dutzende Demonstranten fest

  • In Paris ist es zu Gewalt zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen, es gab zahlreiche Festnahmen.
  • In Frankreich herrscht seit den jüngsten Anschlägen Ausnahmezustand. Öffentliche Kundgebungen sind verboten.
  • Am Montag beginnt in Paris die UN-Klimakonferenz. Weltweit gingen deshalb Menschen für besseren Umweltschutz auf die Straße.

Krawalle in Paris

Vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Paris ist es dort zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen. Am Sonntag wurden etwa 50 Menschen festgenommen, die Nachrichtenagentur AFP berichtet sogar von fast hundert Festnahmen. Wie die Polizei mitteilte, ging sie gegen gewaltbereite Demonstranten vor, die mit Gegenständen warfen. Verletzte habe es nicht gegeben.

In der Innenstadt setzte die Polizei gegen etwa 200 Menschen Tränengas ein. Wegen des Ausnahmezustands nach den islamistischen Anschlägen vor zwei Wochen sind Versammlungen in der französischen Hauptstadt verboten.

Weltweite Kundgebungen

Auf der ganzen Welt demonstrierten Tausende friedlich für ambitionierte Klimaziele. Unter dem Namen "Global Climate March" waren mehr als 200 Veranstaltungen in 175 Ländern geplant. In der australischen Hauptsadt Sydney gingen mehr als 45 000 Menschen auf die Straße, in London waren es mehr als 30 000.

In Berlin beteiligten sich den Veranstaltern zufolge etwa 17 000, die Polizei sprach von 10 000 Menschen. Viele Schilder der Demonstranten richteten sich an Kanzlerin Angela Merkel (CDU), etwa mit der Aufschrift "Frau Merkel: Klima schützen, Kohle stoppen". Die Veranstalter, unter ihnen Greenpeace, der Naturschutzbund (Nabu) und die Umweltstiftung WWF, forderten einen verbindlichen und gerechten Weltklimavertrag und für Deutschland einen Kohleausstieg bis spätestens 2040 und den kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2050.

Ziele des internationalen Gipfels

Die zwölftägige UN-Klimakonferenz in Paris beginnt an diesem Montag. Es werden mehr als 140 Staats-und Regierungschefs erwartet. Ziel ist ein verbindlicher Vertrag, um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu drosseln und die Erderwärmung einzudämmen. Konkret wird angestrebt, den Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts auf zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die EU hat eine Kohlendioxid-Reduzierung um 40 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 zugesagt. China hat erklärt, dass es um 2030 damit beginnen werde, die CO2-Werte zu senken.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: