UN-Bericht:Im Südsudan grassiert der Hungertod

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Laut UN steht der Südsudan vor einer Hungerkatastrophe. Sie betrifft zehntausende Menschen, darunter viele Kinder. (Foto: dpa)
  • Im Südsudan droht laut einem UN-Bericht eine Hungerkatastrophe.
  • Knapp vier Millionen Menschen bekommen demnach nicht genug zu essen, nun fordern Hilfsorganisationen schnelle Unterstützung.
  • Die Krise ist auch das Resultat eines blutigen politischen Machtkampfs.

Im Südsudan verhungern derzeit Menschen - und laut einem UN-Bericht könnten es in Zukunft noch wesentlich mehr werden. "Mindestens 30 000 Menschen leben unter extremen Bedingungen und sind vom Hungertod bedroht", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Welternährungsorganisation FAO, des Welternährungsprogramms WFP sowie des Kinderhilfswerks Unicef.

Auf mehrere hunderttausend Südsudanesen könnte die Hungersnot zudem bald übergreifen. Am stärksten betroffen sei der umkämpfte, ölreiche Bundesstaat Unity im Norden des Landes. Insgesamt bekämen 3,9 Millionen Menschen in dem nordostafrikanischen Staat nicht genug zu essen - das entspricht einem Drittel der Bevölkerung.

Zehntausende Menschen werden misshandelt, vergewaltigt, getötet

Der Südsudan hatte erst Mitte 2011 seine Unabhängigkeit erlangt - nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit dem nördlichen Teil des Landes. Gut zwei Jahre später eskalierte ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem einstigen Verbündeten und Stellvertreter, Riek Machar.

Seitdem wurden bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und den von Machar geführten Rebellen Zehntausende Menschen getötet. Viele Zivilisten wurden Opfer ethnisch motivierter Massaker und Vergewaltigungen. Mehr als zwei Millionen Menschen befinden sich zudem auf der Flucht.

Hilfswerke fordern, Notleidende dürften nicht vergessen werden

Mehrmals wurden bisher unter internationalem Druck Waffenruhen vereinbart - nur um Tage oder schon Stunden später wieder gebrochen zu werden. Auch die Ende August zwischen den Konfliktparteien geschlossene Friedensvereinbarung, die eine Machtteilung zwischen Regierung und Rebellen vorsah, hielt nicht. Die UN forderte die Konfliktparteien auf, den Helfern Zugang zu den Bedürftigen zu ermöglichen. Diese sind bisher großen Schwierigkeiten ausgesetzt, mitunter werden sie sogar getötet. Im August etwa kamen zwei Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" ums Leben.

Das Hilfswerk Misereor forderte am Donnerstag ebenfalls schnelle Hilfe für den Südsudan und weitere Länder in Ostafrika. Trotz der akuten Flüchtlingskrise in Europa dürften die Notleidenden in Afrika nicht vergessen werden.

© SZ.de/dpa/epd/bepe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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