Umweltschutz:Promis im Hambacher Forst

60 großformatige Fotos hängen jetzt in dem umkämpften Wald - sie übernehmen symbolische Baumpatenschaften.

Von Jana Stegemann, Düsseldorf

Den Schauspieler Benno Fürmann trifft man nun im Hambacher Forst. Nicht persönlich, aber als großformatiges Foto an einem Baum. 60 Porträts Prominenter wurden am Dienstag in dem Waldstück zwischen Köln und Aachen aufgehängt. Eine Kunstaktion, um die Forderung nach einem schnellen Ausstieg aus der Braunkohle zu unterstreichen. Am gleichen Tag stellte der Umweltverband BUND eine von ihm in Auftrag gegebene Studie des Freiburger Öko-Instituts vor, wonach der Hambacher Forst nicht unweigerlich gerodet werden müsse. "Es gibt kein Klimaschutz-Szenario, in dem der Wald fallen muss", hieß es vom BUND, der auf Kohlevorräte verwies, die der Energiekonzern RWE noch abbaggern könne, wenn er die Böschung an der Tagebau-Kante entsprechend steiler ansetze, was zulässig sei. Der RWE-Chef hatte zuvor erklärt, dass der Wald selbst bei einem Stopp der Bagger nicht mehr zu retten sei, weil die Erdmassen benötigt würden, um die Stufen der Abbruchkante aufzufüllen. Unterdessen hat das Aktionsbündnis "Ende Gelände" mit dem Aufbau eines Protestcamps am Hambacher Wald begonnen - ohne die Gerichtsentscheidung zum Standort abzuwarten.

© SZ vom 24.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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