Der mögliche SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wehrt sich gegen den Vorwurf, während seiner Zeit als Bundesfinanzminister um Sponsorengelder für eine privat organisierte Schachveranstaltung geworben zu haben. Steinbrück räumte nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zwar ein, dass er Mitte des vergangenen Jahrzehnts nach Geldgebern für die Ausrichtung einer Partie des damaligen Weltmeisters Wladimir Kramnik gegen den Schachcomputer "Deep Fritz" gesucht habe. Es habe sich aber um ein öffentliches Turnier in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle gehandelt.
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Wer darf für die SPD gegen Merkel antreten? Eigentlich soll diese Frage erst Anfang 2013 beantwortet werden, doch immer mehr Genossen beziehen öffentlich Stellung für ihren Kandidaten: Albig und Stegner für Steinmeier, Schmid und Schmidt für Steinbrück. Und was ist mit Gabriel?
"Das Ganze war auch ein Aufschlag, um nach etwa 80 Jahren wieder eine Schach-Weltmeisterschaft in Deutschland auszurichten", sagte Steinbrück der SZ. Dazu sei es dann ja auch gekommen. "Dafür suchte ich nach Sponsoren im Interesse der großen Schachgemeinde, woran ich nichts Ehrenrühriges finden kann", betonte der SPD-Politiker, der selbst passionierter Schachspieler ist.
Nach einem Bericht des Magazins Focus hatte Steinbrück 2006 die damaligen Chefs der teilweise bundeseigenen Konzerne Post und Telekom, Klaus Zumwinkel und Kai Uwe Ricke, um Hilfen von jeweils bis zu einer Million Euro gebeten. Er tat dies in einem Schreiben mit dem offiziellen Briefkopf des Bundesfinanzministers. Mehrere Aktienrechtsexperten sagten dem Magazin, Steinbrücks Bitte sei aus ihrer Sicht "mit seiner Stellung als letztlich verantwortlicher Vertreter des Großaktionärs Bundesrepublik nicht vereinbar" gewesen. Offenbar folgten Zumwinkel und Ricke dem Wunsch des Ministers allerdings nicht.