Umstrittener Rüstungsdeal:Krauss-Maffei Wegmann liefert Leopard-Panzer nach Katar

60 Kampfpanzer und mehr als 20 Panzerhaubitzen für Katar: Das Münchner Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann hat den Zuschlag für einen milliardenschweren Auftrag erhalten. Wegen der Menschenrechtslage wird der Deal aber kritisch gesehen.

Die deutsche Konzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hat nach Angaben aus Rüstungskreisen den Zuschlag einen milliardenschweren Auftrag für die Lieferung von Kampfpanzern in das Emirat Katar bekommen. Das Wüstenemirat habe 62 Panzer vom Typ Leopard 2 und 24 Panzerhaubitzen vom Typ PzH 2000 bestellt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Gesamtvolumen des Auftrags, der auch Zubehör und Ausbildungseinrichtungen umfasse, betrage 1,89 Milliarden Euro.

Der deutsche Konzern mit Sitz in München ist bei Kampfpanzern, Artillerie und Flugabwehr einer der größten Hersteller in Europa. Mit seinem Angebot habe sich KMW gegen die französische Konkurrenz durchgesetzt, heißt es aus Rüstungskreisen.

Das Heer von Katar verfügt über aus den Achtzigerjahren stammende und inzwischen veraltete Kampfpanzer. Mit der Modernisierung seiner Panzer und Artillerie wolle das auf einer Halbinsel im Persischen Golf liegende Emirat seine Verteidigungsfähigkeiten für den Fall eines Konflikts zwischen dem Iran und den USA stärken, hieß es aus den Kreisen. Die alten Panzer und Geschütze aus französischer und südafrikanischer Produktion würden verschrottet, erklärte KMW.

Berichten zufolge interessiert sich auch das Nachbarland Saudi-Arabien für Waffen aus Deutschland. Das Königreich will sich demnach auch neue KMW-Panzer zulegen.

Kritiker sehen das angebliche Vorhaben mit Verweis auf die Menschenrechtslage am Golf skeptisch. Auch an den Leopard-Lieferungen nach Saudi-Arabien hatte es in der Vergangenheit mehrfach Kritik gegeben.

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