Umstrittene Waffe:Schweizer Populist lässt sich tasern

Ein Schweizer Abgeordneter, der für den Einsatz von Elektroschockern plädiert, hat sich am Mittwoch in Paris absichtlich einen Stromschlag versetzen lassen, um die angebliche Harmlosigkeit des Vorgehens zu beweisen.

Yvon Perrin von der rechtspopulistischen Volkspartei (SVP) ließ sich in einem Presseclub in Paris vor Journalisten einen Elektroschock mit einem Taser geben. Der 41-Jährige brach zusammen und wurde dabei von zwei Helfern aufgefangen. Wenige Sekunden später stand er auf und sagte: Es ist sehr unangenehm, aber auch sehr wirksam."

Der Polizist aus dem Kanton Neuenburg hatte sich im Oktober dafür ausgesprochen, illegal eingewanderte Ausländer mit Hilfe von Taser-Elektroschockern und Hunden abzuschieben. Der Vorschlag wurde nach einer heftigen Debatte im Parlament abgelehnt. Die Vorführung in Paris wurde von der Firma organisiert, welche die Taser-Waffen in Frankreich vertreibt.

Vor mehr als einem Monat war ein polnischer Einwanderer in Kanada gestorben, nachdem er von der Polizei mit einem Elektroschocker betäubt worden war. Der UN-Ausschuss gegen Folter hatte den Einsatz von Elektroschock-Pistolen daraufhin scharf verurteilt und erklärt, der Gebrauch von Tasern sei eine "Form von Folter".

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