Umfragewerte nach Demokraten-Parteitag:Obama mit deutlichem Vorsprung vor Romney

Im US-Wahlkampf hat Präsident Barack Obama derzeit gute Karten: Eine Umfrage des Nachrichtensenders CNN sieht ihn mit sechs Prozent in Führung. Auch mit der Wahlkampfkasse hat Obama seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney erstmals überholt.

Der Parteitag der Demokraten war ein Erfolg. Nach einer neuen Umfrag hat die Veranstaltung US-Präsident Barack Obama eine deutliche Führung vor seinem Herausforderer Mitt Romney beschert. Einer Erhebung des Fernsehsenders CNN und des Instituts für Meinungsforschung ORC zufolge liegt der Demokrat nun mit sechs Prozentpunkten vorn: Er kommt auf 52 Prozent, Romney auf 46 Prozent. Somit legte Obama innerhalb von weniger als einer Woche um vier Prozentpunkte zu. Bereits am vergangenen Wochenende hatten auch andere Umfragen einen Vorsprung für Obama ergeben.

Es ist allerdings üblich, dass Kandidaten nach ihren Parteitagen zulegen. Diese Wirkung verpufft dann häufig rasch wieder. Für Romney ist es indessen besorgniserregend, dass er von dem Treffen seiner Republikaner praktisch überhaupt nicht profitiert hat - nicht einmal vorübergehend.

Auch finanziell hat Obama mittlerweile die Nase vorn: Erstmals seit vier Monaten hat der Demokrat mehr Wahlkampfspenden eingenommen als sein konservativer Herausforderer, berichteten US-Fernsehsender unter Berufung auf die Wahlkampfteams. Demnach hat Obama im August rund 114 Millionen US-Dollar (rund 89 Millionen Euro) von Unterstützern für seine Wahlkampagne eingenommen - Romney hingegen 112 Millionen.

Experten prognostizieren den teuersten US-Wahlkampf der Geschichte. Er hat bereits die Marke von einer Milliarde Dollar überschritten. Bob Biersack vom unabhängigen Forschungsinstitut "Center for Responsive Politics" rechnete in der Zeitung USA Today gar damit, dass die Kosten in der Hochphase des Wahlkampfs bis zu drei Milliarden Dollar erreichen könnten.

Möglicherweise als Reaktion auf die sinkenden Umfragewerte überraschte Romney mit einer Kehrtwende: In einem Interview des Senders NBC erklärte der Republikaner, er habe keineswegs vor, alle Bestandteile von Obamas Gesundheitsreform, der sogenannten "Obamacare", zurückzunehmen. So wolle er daran festhalten, dass Versicherer Klienten mit Vorerkrankungen nicht abweisen dürfen. Auch die Tatsache, dass automatisch Kinder von Versicherten den Schutz genießen, wolle er nicht antasten. Die komplette Abschaffung von Obamas Gesundheitsreform war bislang eines der Top-Wahlkampfziele von Romney gewesen.

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