Umfrage zur Labour-Krise:Viele Briten wollen Blair zurück

Premier Gordon Brown wankt bedenklich. Als möglichen Nachfolger wollen die Briten aber keinen der Labour-Minister, sondern einen alten Bekannten.

Die britischen Wähler sind der Meinung, dass nur der ehemalige Regierungschef Tony Blair seiner Partei aus der Krise helfen kann - das ergab eine repräsentative Studie, die die Zeitung Daily Telegraph am Freitag veröffentlichte.

Umfrage zur Labour-Krise: Tony Blair wurde 2007 als Premier von Großbritannien abgelöst. Die Wähler vertrauen ihm jedoch mehr als seinem Nachfolger.

Tony Blair wurde 2007 als Premier von Großbritannien abgelöst. Die Wähler vertrauen ihm jedoch mehr als seinem Nachfolger.

(Foto: Foto: actionpress)

Mit Außenminister David Miliband, der aktuell als Favorit für die Brown-Nachfolge gilt, oder Justizminister Jack Straw an der Parteispitze würden nur 24 Prozent der britischen Wähler für Labour stimmen.

Tony Blair könnte der Partei hingegen wieder zum Aufstieg verhelfen, glauben die Briten. 32 Prozent würden dem ehemaligen Premier heute ihre Stimme geben.

Dabei wurde dieser gerade am Ende seiner Amtszeit durch seine Einstellung zum Irakkrieg unbeliebt. Ganz folgenlos bleibt dies nicht: 41 Prozent der Briten würden für die konservativen Tories stimmen, sollte Blair erneut an der Labour-Spitze stehen.

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Gordon Brown steht unter Druck

Dem amtierenden Premierminister Gordon Brown trauen die Wähler der Umfrage zufolge weniger zu als seinem Vorgänger: Unter Browns Führung würde Labour heute nur 25 Prozent Zustimmung erhalten. 47 Prozent der Briten würden ihre Stimme in diesem Fall den Konservativen geben.

Nachdem seine Partei in den letzten Monaten mehrere wichtige Nachwahlen verlor und in Umfragen einen historischen Tiefstand erreichte, steht Brown unter großem Druck. Der Premier hatte das Amt im Juni 2007 von Tony Blair übernommen und gilt seitdem als glücklos.

Die Werte basieren auf einer Studie vom Meinungsforschungsinstitut YouGov, das 1949 Briten zwischen dem 29. und 31. Juli befragte. Spätestens im Jahr 2010 muss in Großbritannien das Parlament neu gewählt werden.

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