Umfrage zur Einheit:Mauer in den Köpfen bröckelt

Persönliche Einstellungen in Ost- und Westdeutschland haben sich seit der Wiedervereinigung laut einer Umfrage zunehmend angeglichen. Auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit sei in den vergangenen 30 Jahren gestiegen, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie der Otto Brenner Stiftung. Während demnach 1991 etwa 26 Prozent der Befragten in Ost und West den jeweils anderen als fremd empfanden, sank die Quote 2018 auf noch je etwa 16 Prozent. Auch vertreten der Studie zufolge inzwischen mehr Menschen als 1991 die Ansicht, der eigene Landesteil habe von der Wiedervereinigung profitiert. Als "positives Ereignis" für den eigenen Teil nahmen im Westen demnach 1991 nur 34 Prozent die Wiedervereinigung wahr; 2018 waren es 57 Prozent. Im Osten stieg der Anteil im gleichen Zeitraum von 38 auf 65 Prozent. "Mauern in den Köpfen" bauen laut Studie vor allem jüngere Generationen ab und diejenigen, die von einem Teil Deutschlands in den anderen ziehen. Je älter die Befragten waren, desto stärker wirke jedoch noch eine Mauer im Kopf. Unterschiede zwischen Ost und West zeigen sich demnach mit Blick auf den Sozialismus. Während im Osten im ganzen Befragungszeitraum rund 74 Prozent der Aussage zustimmen, der Sozialismus sei eine "gute Idee, die nur schlecht ausgeführt" wurde, stieg die Zahl im Westen von etwa 40 Prozent auf 48 Prozent an. Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge Daten von mehr als 10 00 Befragten zu vier Erhebungszeitpunkten in den vergangenen 30 Jahren ausgewertet.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: