In 44 Wahlkreisen wählen die Bürgerinnen und Bürger in Thüringen am 1. September einen neuen Landtag. 88 Abgeordnete soll das neue Plenum umfassen, dazu kommen eventuelle Überhang- und Ausgleichsmandate. Am selben Tag wird auch in Sachsen ein neuer Landtag gewählt.
Die mehr als eineinhalb Millionen Wahlberechtigten in Thüringen haben 15 Parteien zur Auswahl. Die Wahllokale sind am Sonntag, den 1. September von acht bis 18 Uhr geöffnet. Wer am Wahltag verhindert ist, kann im Vorhinein per Briefwahl seine Stimme abgeben.
In den Umfragen liegt die AfD klar vorn, bei etwa 30 Prozent der Stimmen, gefolgt von der CDU. Newcomer BSW liegt auf Platz drei. Die Linke zeichnet sich bereits jetzt als großer Verlierer der Wahl ab: Bei der Landtagswahl 2019 erhielt die Partei 31 Prozent der Stimmen. Aktuelle Umfragen deuten darauf hin, dass das Ergebnis bei der Wahl 2024 nicht einmal halb so hoch ausfallen könnte.
Grüne und FDP würden es den aktuellen Umfragen zufolge vermutlich nicht in den neuen Thüringer Landtag schaffen. Auch für die SPD wird es knapp: Nach einem Umfragehoch im Frühjahr 2022 liegt die Partei inzwischen nur noch knapp über der Fünf-Prozent-Hürde.
Wie genau das Ergebnis ausfallen wird, können auch Umfragen nicht zeigen, sie können immer nur ein aktuelles Stimmungsbild einfangen. Da für einzelne Umfragen immer nur gut 1000 Menschen befragt werden, sind die Ergebnisse auch mit Unsicherheiten behaftet. Um ein besseres Bild davon zu vermitteln, in welchem Prozentbereich die Parteien realistisch landen könnten, berechnet die Süddeutsche Zeitung einen Umfragekorridor aus den neuesten Umfragen.
Unter diesen Vorzeichen steht die Thüringen-Wahl
Aktuell regiert in Thüringen eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung unter der Führung von Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Die Linke). Zu Beginn der Legislaturperiode hatte es Unruhen gegeben, als der FDP-Politiker Thomas Kemmerich unter anderem mit den Stimmen der AfD im dritten Wahlgang zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Bereits nach einem Tag kündigte er seinen Rücktritt an.
Ein erster Stimmungstest erfolgte bei der Europawahl am 9. Juni. Hier wurde die AfD in den meisten Landkreisen Thüringens stärkste Kraft, häufig gefolgt von der CDU. Für das BSW war es eine erfolgreiche erste Wahl: In mehreren Landkreisen erreichte die junge Partei aus dem Stand zweistellige Prozentergebnisse.
Wahl in Thüringen: Die wichtigsten Parteien
15 Parteien sind zur Landtagswahl in Sachsen zugelassen. Darunter sind alle Partien, die im aktuellen Landtag vertreten sind:
- CDU
- AfD
- Linke
- Grüne
- SPD
- FDP
Außerdem auf dem Wahlzettel stehen:
- BSW
- Tierschutz hier!
- ÖDO
- Piraten
- MLPD
- Bündnis Deutschland
- Familien-Partei Deutschlands
- Freie Wähler
- Werteunion
Zwei Parteien wurden aus formalen Gründen nicht zur Wahl zugelassen:
- Die Partei
- Partei der Humanisten
Die Spitzenkandidaten in Thüringen
- Bodo Ramelow (Linke)
- Björn Höcke (AfD)
- Mario Voigt (CDU)
- Georg Maier (SPD)
- Madeleine Henfling (Grüne)
- Thomas Kemmerich (FDP)
- Katja Wolf (BSW)