Umfrage:Rot-Grün übertrifft 50-Prozent-Marke

Der Kanzlerin laufen die Anhänger davon, eine Koalition aus SPD und Grünen erlangt die absolute Mehrheit, 15 Prozentpunkte vor Schwarz-Gelb: Der ARD-Deutschlandtrend dokumentiert, wie sehr sich die Wähler von der Regierung abgewendet haben - und verrät, wen sich die Deutschen statt Merkel als Kanzler wünschen.

Zwei Jahre vor der nächsten Bundestagswahl sinkt die Zustimmung für die schwarz-gelben Bundesregierung auf einen Tiefpunkt. Im ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap kommt die Union wie im Vormonat auf 32 Prozent. Die FDP von Vizekanzler Philipp Rösler verliert einen Prozentpunkt und liegt bei vier Prozent.

SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier ( l.) und der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Gruenen, Cem Oezdemir

Ihre Parteien hätten im Bund derzeit gemeinsam eine satte Mehrheit: SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier ( l.) und Grünen-Chef Cem Özdemir.

(Foto: ddp)

Von der Malaise des konservativ-liberalen Lagers profitieren die Parteien, die zwischen 1998 und 2005 im Bund regierten: SPD und Grüne würden der Umfrage zufolge momentan zusammen 51 Prozent der Stimmen erhalten. Diesen Wert erzielten die ehemaligen Koalitionspartner zuletzt im Februar 2000. Die SPD kann sich um zwei Punkte auf 28 Prozent im Vergleich zum Vormonat verbessern, die Grünen liegen unverändert bei 23 Prozent. Die Linkspartei erhält wie im Juli acht Prozent.

Die Union bleibt damit zwar stärkste politische Kraft, allerdings bröckelt der Rückhalt der CDU-Chefin und Kanzlerin Angela Merkel in der Bevölkerung rapide. Im Vergleich der Bundeskanzler-Kandidaten setzen sich die möglichen SPD-Bewerber gegen Amtsinhaberin Merkel durch. Bei einer Direktwahl würden 44 Prozent für den Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier und 40 Prozent für Merkel stimmen. Deutlicher noch entscheidet der ehemalige Finanzminister Peer Steinbrück den Vergleich mit 46 zu 38 Prozent für sich.

Merkels Popularität schmilzt

Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich derzeit eine SPD-geführte Bundesregierung, das zeigt die Zustimmung für den möglichen grünen Kanzlerkandidaten Jürgen Trittin. Im Vergleich zum Grünen-Fraktionschef schnitt Merkel wesentlich besser ab: 56 Prozent der Befragten entschieden sich in diesem Fall für die Christdemokratin und nur 23 Prozent für Trittin.

Wie deutlich die Popularität Merkels abnimmt, offenbart noch ein anderer Wert: Wesentlich beliebter als die Kanzlerin sind ihre CDU-Parteifreunde Thomas de Maizière und Wolfgang Schäuble. Der Verteidigungsminister und der Finanzminister sind derzeit die beliebtesten Politiker in Deutschland, mit der Arbeit der beiden sind jeweils 57 Prozent zufrieden. Auf Platz zwei und drei folgen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier (54 Prozent) und Ex-Finanzminister Peer Steinbrück (53 Prozent).

Merkel fällt auf den niedrigsten Wert in diesem Jahr: 45 Prozent Zustimmung.

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