Umbruch bei den Grünen:Malte Spitz zieht sich zurück

Studium abschließen und Elternzeit nehmen: Mit Malte Spitz macht ein weiterer Grüner aus der ersten Reihe seinen Posten frei - das bisherige Mitglied im Bundesvorstand will beim Parteitag in zwei Wochen nicht mehr antreten. Eine Kandidatur für Spitzenämter wäre aus mehreren Gründen ein Risiko gewesen.

Von Christoph Hickmann, Berlin

Bei den Grünen setzt sich nach ihrer Niederlage bei der Bundestagswahl der personelle Umbruch fort. Malte Spitz, bislang Mitglied im Bundesvorstand, zieht sich aus dem Spitzengremium zurück und wird beim Parteitag in zwei Wochen weder für seinen bisherigen Posten noch für das Amt des Politischen Bundesgeschäftsführers kandidieren, das der Position des Generalsekretärs in anderen Parteien entspricht.

Bislang hatte der Realo offen gehalten, ob er sich für dieses Amt bewerben und gegen den Kandidaten des linken Flügels, Michael Kellner, antreten würde. Somit werden mindestens vier der sechs Posten im Bundesvorstand neu besetzt. "Ich habe entschieden, dass für mich jetzt mal andere Dinge Priorität haben sollten als die Politik", sagte Spitz der Süddeutschen Zeitung. Er wolle Elternzeit nehmen und zudem sein Fernstudium der Politik- und Verwaltungswissenschaft erfolgreich abschließen.

Allerdings kündigte er an, für den 16-köpfigen Parteirat zu kandidieren: "Ich will Sprachrohr für eine freiheitliche Netzpolitik, zukunftsfähige Medienpolitik, modernen Datenschutz und liberale Bürgerrechtspolitik sein." Spitz, 29, ist seit Ende 2006 Mitglied im Vorstand. Fraglich ist, wie eine Kandidatur gegen Kellner ausgegangen wäre. Zudem gilt der Posten des Geschäftsführers in diesen Zeiten des Umbruchs als äußerst heikle Aufgabe.

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