Wenn der Soziologieprofessor Mychajlo Wynnyzkyj sein Büro an der Kiew-Mohyla-Universität verlässt und auf die Straße tritt, steht er mitten im romantischen, etwas heruntergekommenen Stadtteil Podil - dort, wo der Dnjepr breit und gemächlich an Hafenanlagen und Strandbädern entlanggleitet, wo die Jeunesse dorée zum Feiern hingeht und wo Immobilienhaie sich längst die Filetstücke für die Gentrifizierung des beliebten Viertels unter den Nagel gerissen haben. Hatten, besser gesagt, denn nicht nur in der Unterstadt steht niemandem mehr der Sinn nach Neubauten.
Ukraine:"Das klären wir nach dem Krieg"
Viele Ukrainer üben sich in optimistischer Selbstzensur, schlechte Nachrichten werden ausgeblendet. Doch ein Jahr Krieg hat überall Spuren hinterlassen - auch in der Wirtschaft. Sie ist in einem katastrophalen Zustand.
Von Cathrin Kahlweit, Wien
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