Süddeutsche Zeitung

Ukraine-Russland:Getreide-Abkommen  verlängert

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Die Ausfuhr von ukrainischem Agrarprodukten über das Schwarze Meer kann zunächst weitergehen. Wenigstens für 60 Tage.

Russland und die Ukraine haben sich darauf geeinigt, das Getreideabkommen zu verlängern. Das teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Samstag mit. Die Vereinbarung wäre sonst am Sonntag ausgelaufen. Nach russischen Angaben gilt die Verlängerung für 60 Tage, ukrainische Vertreter hatte zunächst von 120 Tagen gesprochen. Auch die Vereinigten Nationen in New York bestätigten die Verlängerung des Abkommens und dankten der Türkei für die diplomatische und organisatorische Unterstützung. Die Vereinbarung zur Schwarzmeer-Getreide-Initiative war unter Vermittlung der UN und der Türkei im Juli 2022 zustande gekommen und sieht eine Freigabe der ukrainischen Häfen und einen Korridor im Schwarzen Meer für den Getreideexport vor. Russland hatte nach Beginn seines Angriffskrieges am 24. Februar 2022 monatelang ukrainische Getreideausfuhren blockiert. Die Ukraine und Russland sind wichtige Lieferanten von Weizen, Gerste, Sonnenblumenöl und anderen Nahrungsmitteln für Afrika, den Nahen Osten und in Teile Asiens. Vor Kriegsbeginn war Russland zudem weltweit größter Düngemittel-Exporteur. Der Ausfall dieser Lieferungen nach der russischen Invasion trieb Lebensmittelpreise weltweit hoch und schürte die Sorge vor einer Hungerkrise in ärmeren Ländern. "Nach unseren Gesprächen mit beiden Seiten haben wir die Verlängerung des Abkommens erreicht, das am 19. März auslaufen sollte", sagte Erdoğan. Er dankte der Ukraine, Russland und den UN für ihre Bemühungen um Aufrechterhaltung des Abkommens, das er als "von entscheidender Bedeutung für die Stabilität der weltweiten Lebensmittelversorgung" bezeichnete Mehr als 800 Schiffe hätten im Rahmen des Abkommens bisher 25 Millionen Tonnen Getreide transportiert, so Erdoğan. Zusätzlich gab es eine Vereinbarung mit Russland, die den Export russischer Nahrungs- und Düngemittel erleichtern sollte. Russland hat wiederholt gedroht, die Abkommen platzen zu lassen.

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SZ vom 20.03.2023 / dpa
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