Vor der Karasin-Universität pflanzen städtische Angestellte am Straßenrand Hunderte Stiefmütterchen in quadratische, mit Mäuerchen umrandete Beete. Ein Arbeiter zieht die bunten Blumen aus ihren Plastikcontainern, einer reicht sie der Gärtnerin, die misst Abstände, gräbt und begießt sorgsam die zarten Pflanzen. Zumindest äußerlich soll es gepflegt aussehen rund um den riesigen, ansonsten eher tristen Freiheitsplatz im Stadtzentrum der Großstadt Charkiw, an dem die ehrwürdige Hochschule ihr Hauptgebäude hat. Denn "das Gegenteil von Krieg, falls es so etwas gibt, sind wohl Gärten", schreibt die amerikanische Essayistin Rebecca Solnit über das Leben in schwierigen Zeiten. Und in Charkiw mit seinen schönen Parks und botanischen Gärten, die nach wie vor liebevoll gepflegt werden, weiß man das ganz genau.
Charkiw:Panik kann sich hier niemand leisten
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Nur wenige Kilometer entfernt von Charkiw läuft eine neue, intensive Angriffswelle der russischen Armee - nah und weit entfernt zugleich. Besuch in einer Stadt zwischen Krieg und Alltag.
Von Cathrin Kahlweit

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