UkraineMindestens fünf Tote nach russischen Angriffen

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Eines der durch den russischen Angriff stark beschädigten Häuser in der westukrainischen Region Lwiw.
Eines der durch den russischen Angriff stark beschädigten Häuser in der westukrainischen Region Lwiw. (Foto: REUTERS)
  • Russland griff die Ukraine mit mehr als 50 Raketen und fast 500 Drohnen an und tötete dabei mindestens fünf Menschen.
  • Bei dem Angriff wurden landesweit Energieanlagen und zivile Infrastruktur beschädigt, über 73 000 Haushalte blieben allein in der Region Saporischschja ohne Strom.
  • Polen ließ als Reaktion Kampfjets zum Schutz des eigenen Luftraums aufsteigen und versetzte Luftabwehrsysteme in höchste Alarmbereitschaft.
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Mit etwa 50 Raketen und 500 Drohnen hat die russische Armee ukrainische Städte bombardiert und Infrastruktur zerstört. Polen lässt Kampfjets aufsteigen, um den eigenen Luftraum zu schützen.

Russland hat die Ukraine erneut massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen und dabei nach Angaben örtlicher Behörden mindestens fünf Menschen getötet. Zudem wurden landesweit Energieanlagen und andere zivile Infrastruktur beschädigt, wie die ukrainischen Behörden weiter mitteilten. Präsident Wolodimir Selenskij zufolge griff Russland mit mehr als 50 Raketen und fast 500 Drohnen an.

Vier Todesopfer waren demnach Mitglieder einer Familie, die ums Leben kamen, als ihr Wohnhaus in der westlichen Region Lwiw an der Grenze zu Polen dem Angriff in der Nacht auf Sonntag zerstört wurde. Einem Sprecher des staatlichen Rettungsdienstes zufolge handelte es sich wahrscheinlich um den bislang schwersten Angriff auf Lwiw seit Beginn des Krieges. In der gleichnamigen Regionalhauptstadt stand ein Industriegebiet in Flammen, es kam zu Stromausfällen, wie der Bürgermeister mitteilte. Als Reaktion auf den Angriff ließ Polen zum Schutz seines Luftraums Kampflugzeuge aufsteigen.

In der südostukrainischen Region Saporischschja kam den Behörden zufolge ein Mensch ums Leben, zehn weitere wurden verletzt. Dort waren nach dem Angriff mehr als 73 000 Haushalte ohne Strom, teilte Gouverneur Iwan Fedorow mit. Auch in den Regionen Iwano-Frankiwsk, Winnyzja, Tschernihiw, Cherson, Charkiw und Odessa sei zivile Infrastruktur beschädigt worden, erklärte Ministerpräsidentin Julija Swyrydenko und schrieb auf X von „einem weiteren vorsätzlichen Terrorakt gegen Zivilisten“.

Polen ist höchst alarmiert und lässt Kampfjets aufsteigen

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, seine Streitkräfte hätten über Nacht Einrichtungen der ukrainischen Militärindustrie sowie Gas- und Energieinfrastruktur angegriffen. Moskau hat seine Angriffe auf das ukrainische Energienetz in den vergangenen Wochen verstärkt, während der vierte Kriegswinter naht und diplomatische Bemühungen zur Beendigung der Kämpfe ins Stocken geraten sind.

Das Nato-Mitglied Polen setzte erneut Kampfjets ein, um seinen Luftraums zu sichern. Auch Flugzeuge von Nato-Verbündeten seien im Einsatz gewesen, teilte das polnische Einsatzkommando mit. Bodengestützte Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme seien in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurden. Die Nato-Mitglieder an der Ostflanke sind in hoher Alarmbereitschaft, seit Polen im September mutmaßlich russische Drohnen in seinem Luftraum abgeschossen hat und es in Europa wiederholt zu Störungen im Flugverkehr durch Drohnensichtungen kam.

So wurde der Flughafen der litauischen Hauptstadt Vilnius über Nacht für mehrere Stunden geschlossen. Grund dafür waren mehrere Ballons, die am späten Samstagabend auf den Flughafen zu steuerten. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um Helium-Wetterballons mit geschmuggelten Zigaretten aus dem benachbarten Belarus. Sie seien in Richtung des Flughafens abgedriftet, teilte das Nationale Krisenzentrum (NCMC) mit.

Insgesamt seien 25 Ballons im litauischen Luftraum entdeckt worden, zwei davon seien direkt über dem Flughafen Vilnius geflogen. Sieben Ballons seien von den Behörden sichergestellt worden. Der Flughafen nahm am frühen Sonntagmorgen den Betrieb wieder auf. Betroffen von der Airport-Sperrung waren 30 Flüge und fast 6000 Passagiere.

© SZ/Reuters/mati - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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