Pipeline-Explosionen:Spezialkräfte unter Sabotage-Verdacht

Pipeline-Explosionen: Waghalsige Expedition: Ukrainische Spezialkräfte hissten die Farben ihres Landes im Sommer auf der damals von Russland kontrollierten Schlangeninsel.

Waghalsige Expedition: Ukrainische Spezialkräfte hissten die Farben ihres Landes im Sommer auf der damals von Russland kontrollierten Schlangeninsel.

(Foto: Ukrainische Armee/via REUTERS)

Die Ukraine hätte die Expertise und die Kampftaucher, einen Anschlag auf eine Unterwasser-Pipeline zu organisieren - doch was bedeutet das wirklich?

Von Florian Hassel

500 Pfund Sprengstoff, wie ihn das Militär einsetzt. Professionell gefälschte Pässe. Taucher, die in der Lage sind, mit schweren Sprengstoffpaketen umzugehen und sie am Meeresboden an Pipelines anzubringen: Die operativen Details des Anschlags auf die Nord-Stream-Gaspipelines in der Nacht zum 26. September 2022, über die am Dienstagabend die New York Times und in Deutschland ARD und Zeit berichteten, sprechen eigentlich eine eindeutige Sprache. Nur Profis können sie ausgeführt haben, und das auch nur mit staatlicher Unterstützung. In den Recherchen des US-Blatts ist nun von einer "proukrainischen Gruppe" die Rede. Die Washington Post berichtete unter Berufung auf einen "hohen westlichen Sicherheitsoffiziellen" von Erkenntnissen, dass "proukrainische Individuen oder Einheiten" den Anschlag auf die Pipelines zumindest diskutiert hätten. In den Berichten wird aber übereinstimmend darauf verwiesen, dass es keinerlei Hinweise auf eine Verwicklung staatlicher Stellen in der Ukraine gebe.

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Jetzt also doch Täter mit Verbindungen zur Ukraine? Das jedenfalls legen die Berichte zu den Explosionen auf dem Ostseegrund scheinbar nahe. Doch tatsächlich lassen auch die neuen Erkenntnisse alles offen.

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